S2 #20 Interview mit Dr. med. Susanne Johna, Internistin und 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer
"Die Kommerzialisierung der Medizin ist der falsche Fokus. Wir
kommen von einem Humanismus, der die Menschen im System in den
Mittelpunkt stellt.“
42 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
"Die Kommerzialisierung der Medizin ist der falsche
Fokus. Wir kommen von einem Humanismus, der die Menschen im
System in den Mittelpunkt stellt.“
Heute erscheint unsere 20. Podcastfolge der 2. Staffel.
Dilan interviewt Dr. med. Susanne
Johna, Internistin und 1. Vorsitzende des Marburger
Bundes, Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer.
Sie erzählt uns einerseits von dem Weg, den sie gegangen ist und
andererseits spricht sie darüber, warum die Zeit für einen
Führungswechsel in der Bundesärztekammer gekommen ist.
Wir sprechen über die bestehende Kommerzialisierung der Medizin,
welche Bedeutung das für die Menschen im System hat – für
Patient:innen als auch für Mitarbeiter:innen. Der Marburger Bund
ist die einzige Ärztegewerkschaft in Deutschland und die größte
in Europa. Susanne setzt sich mit dem Marburger Bund für bessere
Arbeitsbedingungen in den Kliniken ein. Wir sprechen darüber,
welche (mentale) Belastung Ärzt:innen haben und warum es noch
immer Zielkonflikte gibt.
Wir sprechen darüber welche Erfahrungen sie in ihrer
Leitungsposition in der Klinik gemacht hat und wie wichtig es ist
motivierte Mitarbeiter:innen für die Klinik zu gewinnen. Hier
braucht es seitens der Klinik Anreize, wie z.B. bessere
Weiterbildungsmöglichkeiten und die Entbürokratisierung von
administrativen Tätigkeiten mit digitalen Technologien. Susanne
plädiert für ein neues und zeitgemäßes Führungskonzept, das aus
ihrer Sicht gelernt werden kann. Es muss und soll keinesfalls so
bleiben wie es ist.
Susanne will sich dafür einsetzen, dass Ärzt:innen in Zukunft
nicht nur als Dienstleister in einem industrialisierten Betrieb
gesehen werden, sondern die Patientenversorgung wieder in den
Fokus unserer Tätigkeit kommt. Dafür soll die Qualitätssicherung
weiterentwickelt werden, weg von „Bögen ausfüllen“ hin zu
reflektierendem Austausch. Dafür soll auch von der
Bundesärztekammer vorgegeben werden, wie die ärztliche Besetzung
auf den Stationen auszusehen hat. Klingt ambitioniert, sie hat
aber u.a. mit Henrik Hermann ein Tool entwickelt, um die optimale
Anzahl an Ärzten für die Abteilungen aus ärztlicher Sicht
auszurechnen. So kann dem bestehenden Ärztemangel auf den
Stationen mit einer Lösung entgegengewirkt werden.
Die Berufspolitik bedeutet für Susanne die beste
Gesundheitsversorgung für Patient:innen zu ermöglichen, indem sie
bessere Arbeitsbedingungen für Ärzt:innen erreicht. Denn nur
gesunde Ärzt:innen können Patient:innen zur Genesung verhelfen.
Diese Woche startet der 127. Ärztetag und Susanne
kandidiert als Präsidentin der Bundesärztekammer. Mit ihr wäre
zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der ärztlichen
Selbstverwaltung.
Welche Herausforderungen, welche Möglichkeiten sie sieht,
erfährst du in diesem Podcast!
Du kannst Susanne während des Ärztetags in Essen treffen und ihr
deine Fragen und Anregungen mitgeben. Wenn du Delegierte/r bist,
dann sprich deine offenen Fragen unbedingt an.
Teile deinen Gedanken zum Podcast gerne mit uns unter diesem
Beitrag, oder schreibe uns eine Mail an
marketing@leadersinhealth.de.
Dein Team von Leaders in Health
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