Gottes Herrlichkeit ist der lebendige Mensch

Gottes Herrlichkeit ist der lebendige Mensch

"Ein neues Gebot gebe ich Euch...!"
13 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Das Wort „verherrlichen“, das im heutigen Evangelium fünfmal
hintereinander auftaucht, kommt in unserer Alltagssprache nicht
vor und ist zunächst wenig zugänglich. 


Vielleicht kann man das, was Jesus hier sagen möchte, besser
verstehen, wenn man sich vor Augen führt, was Liebende tun, wenn
sie ihren Geliebten anderen vorstellen und all jene Vorzüge in
den Vordergrund stellen wollen, von denen die anderen noch keine
Ahnung haben. „Verherrlichen“ kann dann so verstanden werden,
dass ich die verborgene Herrlichkeit im Leben eines anderen
Menschen sehe und alles dafür tue, dass das auch vor anderen
sichtbar wird. So tut auch der Sohn alles dafür, dass die
Herrlichkeit des Vaters offenbar wird.


Und nirgends leuchtet die Herrlichkeit des Vaters so sehr auf wie
in der Hingabe des Sohnes. Wenn in ihm und in seiner Hingabe
Gottes Herrlichkeit aufleuchtet, dann wird in ihm auch sichtbar,
zu welcher Herrlichkeit wir Menschen berufen sind, dass unsere
Größe und Würde darin besteht, zu lieben und das Leben liebend
hinzugeben.


Jesus zeigt, wie auch durch das Leben der Jünger etwas von Gottes
Herrlichkeit in diese Welt hineinkommt. Da, wo Menschen einander
lieben, da wird etwas von Gottes Herrlichkeit sichtbar.


„Gottes Herrlichkeit ist der lebendige - man könnte auch sagen
der liebende -  Mensch!“, so Irenäus von Lyon (Kirchenvater
im 2. Jh.).



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