Die Leere aushalten und auf den Durchbruch warten

Die Leere aushalten und auf den Durchbruch warten

Maria Magdalena als österliche Gestalt (Ostern 2019)
22 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Die letzten Tage haben in den weinenden Menschen vor
Notre-Dame etwas gezeigt, was auch in der Gestalt von Maria
Magdalena gegenwärtig ist, die Johannes heute in den Focus nimmt.
In seinem Bericht vom Ostermorgen gibt es nur diese eine Frau,
wie sie in Sorge nach etwas fragt, auf das keiner eine Antwort
hat: "Man hat meinen Herrn weggenommen."  Noch
im Dunkeln eilt sie zum Grab und weder ist vom anbrechenden
Licht, wie bei den anderen Evangelisten, noch ist von anderen
Frauen die Rede, auch nicht von Öl und Balsam und Engeln. Sie
bleibt allein zurück, als die Jünger gegangen sind und nun
überlässt sie sich ihrem Weinen, in das hinein Jesus kommt. Nur
in der Begegnung mit ihm, findet sie wieder, was ihr verloren
gegangen war, auch ein Stück ihrer Identität. 
Die Menschen vor der brennenden Kirche weinen und spüren, dass
auch ihnen ein Stück ihrer Identität verloren geht. Und wo die
Leere bleibt, wo Gott fehlt, da möchte man lieber nicht sein, wie
ein Journalist gesagt hat: "Ich füchte mich vor einer Welt, in
der alles erlaubt ist und der Mensch das Maß aller Dinge
ist."

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