Urteilen, aber nicht verurteilen
Einen klaren Blick gewinnen für sich selbst und für die anderen
13 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Unser eigenes „Brett vor‘m Kopf“ ist so etwas wie der „Balken“
von dem Jesus im heutigen Evangelium spricht:
Das Wort vom „Balken im eigenen Auge“, den man zunächst sehen
soll, verbietet es uns nicht, uns ein Urteil zu bilden, um zu
sehen, was gut und was böse ist. Aber es gebietet uns,
wahrzunehmen, dass unser Blick verstellt und oft getrübt ist und
wir uns selbst und unsere Fehler mit einem anderen Maßstab
messen, als wir es bei anderen tun. Wer aber seine eigene
Realität mit klarem Blick sieht, wird auch die Realität des
anderen mit Liebe und Barmherzigkeit sehen. Hier setzt das Gebot
der brüderlichen Zurechtweisung an, das an anderer Stelle steht,
wo Jesus sogar gebietet, einen anderen auf etwas aufmerksam zu
machen, damit er sich korrigieren kann. Im tiefen Bewusstsein
eigener Schuldhaftigkeit und Erlösungsbedürftigkeit wird das
Urteil nie zur Verurteilung.
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