Aktuelle Buchempfehlungen: Krankheit, Krieg – und das Küssen
Was ist Gesundheit? Diese Frage stellt Paula Fürstenberg in
«Weltalltage». Was richtet Krieg in jungen Menschen an? Davon
erzählt die wiederentdeckte Novelle «Fall, Bombe, fall» von Gerrit
Kouwenaar. Und warum eigentlich küssen wir uns? Nicht nur wege ...
23 Minuten
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vor 9 Monaten
Was ist Gesundheit? Diese Frage stellt Paula Fürstenberg in
«Weltalltage». Was richtet Krieg in jungen Menschen an? Davon
erzählt die wiederentdeckte Novelle «Fall, Bombe, fall» von Gerrit
Kouwenaar. Und warum eigentlich küssen wir uns? Nicht nur wegen der
Erotik, zeigt ein neues Sachbuch. Was bedeutet es, in einem Körper
zu «wohnen», der nicht so funktioniert, wie in unserer Welt eben
immer alles zu funktionieren hat? Im Roman «Weltalltage» der
deutschen Autorin Paula Fürstenberg geht es um eine junge Frau, die
seit ihrer Kindheit an unerklärlichen Schwindelanfällen leidet.
Halt gibt ihr immerhin die Freundschaft zu Max – bis er an einer
Depression erkrankt. Ist sie jetzt plötzlich die «Gesunde»? Ein
kluges Buch über Freundschaft, vor allem aber den Alltag mit einer
chronischen Erkrankung, findet Katja Schönherr. Mai 1940. Der
siebzehnjährige Niederländer Karel Ruis verfolgt, wie die deutschen
Truppen gefährlich näher rücken. Er denkt an Tod und Zerstörung und
wünscht sich, dass endlich die Bomben fallen. Dann würde die
Gleichförmigkeit der Tage durchbrochen. Dann folgt die
Ernüchterung. Die Novelle «Fall, Bombe, fall» von Gerrit Kouwenaar
ist ein Antikriegsbuch: Es erzählt von einem Teenager, dem der
Krieg die Jugend stielt. Junge Menschen wie Karel Ruis gibt es auch
heute leider an vielen Orten. Und deshalb sei das wiederentdeckte
Werk aus dem Jahre 1950 auch heute noch aktuell, sagt Annette
König. Das Küssen ist Begrüssungsritual, Ausdruck tieferer
Zuneigung und sorgte – zumindest in früheren Jahren – etwa in
Filmen immer wieder auch für allgemeine Empörung. Der deutsche
Kommunikationswissenschafter Hektor Haarkötter unternimmt in seinem
laut Felix Münger «kenntnisreichen und augenzwinkernden» Sachbuch
«Küssen – eine berührende Kommunikationsart» einen Streifzug durch
die Geschichte. Das Küssen, so liest man, war am Anfang oft rein
zeremonieller Natur, wurde dann zwischenzeitlich erotisch hoch
aufgeladen – um heute allgemein an Bedeutung zu verlieren. Leider.
Buchhinweise: * Paula Fürstenberg. Weltalltage, 320 Seiten.
Kiepenheuer & Witsch, 2024. * Hektor Haarkötter. Küssen. Eine
berührende Kommunikationsart. 288 Seiten. S. Fischer, 2024. *
Gerrit Kouwenaar. Fall, Bombe, fall. Aus dem Niederländischen von
Gregor Seferens. 125 Seiten. C.H.Beck, 2024.
«Weltalltage». Was richtet Krieg in jungen Menschen an? Davon
erzählt die wiederentdeckte Novelle «Fall, Bombe, fall» von Gerrit
Kouwenaar. Und warum eigentlich küssen wir uns? Nicht nur wegen der
Erotik, zeigt ein neues Sachbuch. Was bedeutet es, in einem Körper
zu «wohnen», der nicht so funktioniert, wie in unserer Welt eben
immer alles zu funktionieren hat? Im Roman «Weltalltage» der
deutschen Autorin Paula Fürstenberg geht es um eine junge Frau, die
seit ihrer Kindheit an unerklärlichen Schwindelanfällen leidet.
Halt gibt ihr immerhin die Freundschaft zu Max – bis er an einer
Depression erkrankt. Ist sie jetzt plötzlich die «Gesunde»? Ein
kluges Buch über Freundschaft, vor allem aber den Alltag mit einer
chronischen Erkrankung, findet Katja Schönherr. Mai 1940. Der
siebzehnjährige Niederländer Karel Ruis verfolgt, wie die deutschen
Truppen gefährlich näher rücken. Er denkt an Tod und Zerstörung und
wünscht sich, dass endlich die Bomben fallen. Dann würde die
Gleichförmigkeit der Tage durchbrochen. Dann folgt die
Ernüchterung. Die Novelle «Fall, Bombe, fall» von Gerrit Kouwenaar
ist ein Antikriegsbuch: Es erzählt von einem Teenager, dem der
Krieg die Jugend stielt. Junge Menschen wie Karel Ruis gibt es auch
heute leider an vielen Orten. Und deshalb sei das wiederentdeckte
Werk aus dem Jahre 1950 auch heute noch aktuell, sagt Annette
König. Das Küssen ist Begrüssungsritual, Ausdruck tieferer
Zuneigung und sorgte – zumindest in früheren Jahren – etwa in
Filmen immer wieder auch für allgemeine Empörung. Der deutsche
Kommunikationswissenschafter Hektor Haarkötter unternimmt in seinem
laut Felix Münger «kenntnisreichen und augenzwinkernden» Sachbuch
«Küssen – eine berührende Kommunikationsart» einen Streifzug durch
die Geschichte. Das Küssen, so liest man, war am Anfang oft rein
zeremonieller Natur, wurde dann zwischenzeitlich erotisch hoch
aufgeladen – um heute allgemein an Bedeutung zu verlieren. Leider.
Buchhinweise: * Paula Fürstenberg. Weltalltage, 320 Seiten.
Kiepenheuer & Witsch, 2024. * Hektor Haarkötter. Küssen. Eine
berührende Kommunikationsart. 288 Seiten. S. Fischer, 2024. *
Gerrit Kouwenaar. Fall, Bombe, fall. Aus dem Niederländischen von
Gregor Seferens. 125 Seiten. C.H.Beck, 2024.
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