Warum ist »woke sein« nicht links, Susan Neiman?
35 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Susan Neiman ist eine berühmte Moralphilosophin. Sie hält die
Woke-Bewegung im Kern nicht für progressiv, sondern für
reaktionär.
Es ist nicht so, dass Susan Neiman kein Verständnis hat.
Natürlich gehe es »woken« Menschen um den Kampf gegen
Unterdrückung und Ungerechtigkeit, so die 68-jährige
Moralphilosophin. »Nur glaube ich, dass die philosophischen
Thesen, auf die sich diese Bewegung bezieht, vielen dieser
Menschen nicht bewusst sind.«
Neiman stammt aus dem US-Bundesland Georgia und ist Direktorin am
Einstein Forum in Potsdam. Sie lehrte als Professorin in Yale und
an der Universität von Tel Aviv. Zuletzt veröffentlichte sie ihr
Buch »Links ist nicht woke«.
Im Podcast »Moreno+1« erklärt Neiman den in ihren Augen wichtigen
Unterschied zwischen den lobenswerten Absichten der
Woken-Bewegung und ihrem intellektuellem Kern, vertreten unter
anderem von Leuten wie Ibram X. Kendi und Robin Di Angelo.
»Wer Stammesdenken an die Stelle des Universalismus setzt,
Gerechtigkeitsansprüche immer nur auf Machtansprüche reduziert,
und alle vergangenen Fortschritte als subtilere Formen von
Herrschaft ansieht, kann schwerlich aktiv für linke Politik
eintreten«, so Neiman.
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