APL 073: Ein Roboter kann niemals ...

APL 073: Ein Roboter kann niemals ...

5 Minuten
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Beschreibung

vor 7 Jahren
Heute gibt’s den vierten Teil der Sonder-Episoden zum
Ein-Jahres-Jubiläum dieses Podcasts. Nochmals die Erinnerung: ich
suche einen neuen Titel für diesen Podcast. Mehr dazu in Episode
70. Wer mir den besten Vorschlag schickt, den lade ich zu einem
Interview ein, das ich hier im Podcast sende. Wenn Sie / wenn Du
das spannend findest einfach die Episode 70 nachhören und Deinen
Vorschlag an info@georgjocham.com schicken. Kürzlich bin ich auf
ein Buch gestoßen, das man in diesen Tagen lesen sollte. Es ist das
Buch „Inevitable“ also „Unvermeidlich“ von Kevin Kelly. Schon der
Buchtitel suggeriert, dass man an diesem Buch nicht vorbeikommt.
Kevin Kelly ist der Mitgründer des Wired Magazine, ein Denker und
Vordenker rund um das Internet und rund um das Thema
Digitalisierung. Ich hoffe der Begriff ist nicht verbrannt nach der
vorletzten Episode… In seinem Buch „Inevitable“ beschreibt er,
welche 12 Entwicklungen und Trends aus seiner Sicht die Zukunft der
Menschheit bestimmen werden. Dabei verzichtet er darauf genaue
Vorhersagen zu treffen, was das Buch an einigen Stellen abstrakter
macht und nicht unbedingt einfacher zu lesen. Gleichzeitig gewinnt
es dadurch an Glaubwürdigkeit, und ich kann es nur empfehlen, auch
wenn es das Buch vorerst nur auf Englisch gibt. In der letzten
Episode ging es unter anderem darum ob und welche Tätigkeiten
künftig durch Maschinen und Roboter ersetzt werden. Kevin Kelly
schlägt dazu einen siebenstufigen Prozess der Ablehnung und
Leugnung vor, wie wir damit umgehen werden, wenn Computer,
Maschinen und Roboter unsere Jobs übernehmen. Er sagt es wird etwa
so ablaufen: 1. Ein Computer oder Roboter kann niemals die Aufgaben
übernehmen, die ich heute erledige. 2. Später: o.k. ein Roboter
kann viele meiner Aufgaben übernehmen, aber er kann nicht alle
Aufgaben übernehmen. 3. Später: o.k. ein Roboter kann all das
machen, was ich machen kann, aber er braucht mich, wenn er eine
Störung hat, was oft passiert. 4. Später: o.k. der Roboter arbeitet
problemlos an Routinearbeiten, aber neue muss ich ihm lernen. 5.
Später: o.k., o.k., der Roboter kann meinen alten, langweiligen Job
gerne haben, es ist ja auch offensichtlich, dass das kein Job ist,
für den der Mensch gemacht ist. 6. Später: wow, jetzt wo der
Roboter meinen alten Job macht, habe ich einen neuen Job, der
interessanter ist, und in dem ich mehr verdiene. 7. Ein Computer
oder Roboter kann niemals die Aufgaben übernehmen, die ich heute
erledige Und so weiter und wieder von vorne. Ich bin mir nicht
sicher, ob ich den Optimismus von Kevin Kelly vollumfassend teilen
kann. Insbesondere der 6. Schritt, Jobs werden interessanter und
zahlen besser, wird sicher nicht für alle Jobs und nicht für alle
Menschen gelten. Gerade in den letzten Wochen und Monaten haben wir
ja einen Eindruck davon bekommen, wie Gesellschaften auf steigende
Unsicherheit und auf das Gefühl zu kurz zu kommen reagieren. Und
wir haben gesehen, für welche Botschaften sie empfänglich sind, und
welche Art von Politikern sie dann wählen. Ich denke daher wir
sollten das Thema „Roboter machen unsere Arbeit“ nicht zu rosarot
färben und auch die Folgen nicht unterschätzen. Aber auch ich
glaube: die Roboter kommen, und sie werden in Zukunft vieles von
dem machen, was wir heute machen. Das reicht vom Steuern unserer
Autos über medizinische Untersuchungen und wird Bereiche erfassen,
die wir uns heute nicht im Entferntesten auch nur ausmalen können.
Wahrscheinlich sollten wir jedes Mal hellhörig werden, wenn
irgendjemand sagt "Ein Roboter kann niemals die Aufgaben
übernehmen, die ich heute erledige"

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