Ausgabe 718: Von wem werden die Medien gesteuert? (30.06.2023)
Ob U-Boot-Unglück vor der Titanic, Prigoschins Marsch auf Moskau
oder AfD-Landrat Robert Sesselmann. Immer wieder scheinen die
Medien einem Plan zu folgen – ist das so?
41 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ob ARD aktuell, Axel-Springer-Verlag, Süddeutsche Zeitung oder Der
Spiegel – immer wieder stürzen sich die Medien auf die gleichen
Themen. In den vergangenen Wochen beherrschten das U-Boot-Unglück
der Titanic, die Landratswahl von AfD-Mitglied Robert Sesselmann
und die Wagner-Gruppe mit ihrem Anführer Jewgeni Prigoschin die
Zeitungen, Radio- und Fernsehprogramme. In dieser Ausgabe sprechen
Veit-Luca Roth und Fabian Riedner über die Zusammenstellung von
Nachrichten. Wichtig ist zum Beispiel, dass der Konsument einen
Bezug zur Nachricht hat. Ein Meteor über Deutschland erregt mehr
Aufmerksamkeit als ein Unglück in Bangladesch. Es stellt sich aber
auch die Frage, ob 600 gekenterte Flüchtlinge wichtiger sind als
fünf waghalsige Touristen auf der Fahrt zur Titanic. Aber auch der
Konsument gestaltet die Schlagzeilen mit: Clickbait lohnt sich für
die Verlage, schließlich schätzen die Rezipienten mehrheitlich
Belangloses. Nach den Silvester-Krawallen saß der CDU-Vorsitzende
Friedrich Merz in einer Talkshow und beschimpfte die Täter als
„Paschas“. Merz hatte damit die Medien auf seiner Seite, denn er
hatte schlicht keine Antwort auf die mangelnde Integration der
Gastarbeiter der zweiten und dritten Generation. So konnte er das
Thema in eine ganz andere Richtung lenken und es wurde nur noch
darüber diskutiert, ob man diese Menschen in dieser Form
herabwürdigen darf.
Spiegel – immer wieder stürzen sich die Medien auf die gleichen
Themen. In den vergangenen Wochen beherrschten das U-Boot-Unglück
der Titanic, die Landratswahl von AfD-Mitglied Robert Sesselmann
und die Wagner-Gruppe mit ihrem Anführer Jewgeni Prigoschin die
Zeitungen, Radio- und Fernsehprogramme. In dieser Ausgabe sprechen
Veit-Luca Roth und Fabian Riedner über die Zusammenstellung von
Nachrichten. Wichtig ist zum Beispiel, dass der Konsument einen
Bezug zur Nachricht hat. Ein Meteor über Deutschland erregt mehr
Aufmerksamkeit als ein Unglück in Bangladesch. Es stellt sich aber
auch die Frage, ob 600 gekenterte Flüchtlinge wichtiger sind als
fünf waghalsige Touristen auf der Fahrt zur Titanic. Aber auch der
Konsument gestaltet die Schlagzeilen mit: Clickbait lohnt sich für
die Verlage, schließlich schätzen die Rezipienten mehrheitlich
Belangloses. Nach den Silvester-Krawallen saß der CDU-Vorsitzende
Friedrich Merz in einer Talkshow und beschimpfte die Täter als
„Paschas“. Merz hatte damit die Medien auf seiner Seite, denn er
hatte schlicht keine Antwort auf die mangelnde Integration der
Gastarbeiter der zweiten und dritten Generation. So konnte er das
Thema in eine ganz andere Richtung lenken und es wurde nur noch
darüber diskutiert, ob man diese Menschen in dieser Form
herabwürdigen darf.
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