017 Die Paartherapeutin - Mehr Intimität emotional & sexuell
Ist Verschmelzung überhaupt ein reales Konzept? …
21 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Ist Verschmelzung überhaupt ein reales Konzept? Wir Menschen sind
Individuen und soziale Wesen. Wir sind einsam, aber nicht alleine.
Wenn ich mich gegen die natürliche Einsamkeit wehre, sie nicht
akzeptiere, strebe ich in meiner Partnerschaft „Verschmelzung“ an,
in der (unbewussten) Hoffnung, dass sich jemand verantwortlich
fühlt, sich kümmert, mich rettet. Doch niemand kann Dir Deine
Eigenverantwortung nehmen, Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz sind
etwas anderes als Fürsorge & Akzeptanz. Wenn ich mich gegen
meine Einsamkeit wehre und mich somit in eine notwendige (nicht
freiwillige) Abhängigkeit begebe, erfordert dies einen hohen Preis
- Selbstaufopferung. Wenn ich von der Anerkennung und Fürsorge
meines Partners abhängig bin, habe ich Angst, zu sagen, was ich
brauche und mir wünsche - sofern das mit den Bedürfnissen meines
Partners / meiner Partnerin konkurriert. Im schlimmsten Fall bin
ich dann nicht nur einsam, sondern auch wieder alleine. Konflikte
werden vermieden, man schluckt Dinge hinunter, dabei sorgt doch
gerade das Überwinden von Konflikten und die Akzeptanz der
Andersartigkeit für stabile Sicherheit: Ich darf mich gehen lassen,
darf eine eigene und vor allem andere Meinung haben, ich darf sein,
wie ich bin und werde geliebt. Die Beziehung (eigentlich sämtliche)
dient dazu, dass wir uns entfalten, wachsen, neues Lernen,
ausprobieren uns verändern, weil sie im Idealfall ausreichend
Sicherheit gibt, die es uns ermöglicht auch mal zu scheitern,
schwach zu sein. Versuche ich permanent, mich aus einer
Verlustangst heraus, anzupassen, verkümmert immer mehr vom Selbst
und mein Gegenüber kann nur schwer an mir wachsen, es ist für
ihn/sie eher anstrengend, irgendwann langweilig und frustrierend.
Was hat das mit Sexualität zu tun? Sexuelle Bedürfnisse sind
ebenfalls individuell und es Bedarf des Mutes, sich selbst zu
erforschen und erforscht zu werden. Scham, Angst, Verunsicherung
und mangelnde Selbstakzeptanz, verhindern das „Fallen lassen“, das
es braucht um tiefe Verbundenheit und Intimität zu genießen, statt
(Leistungs)druck zu verspüren, sich zurückzunehmen und gefallen zu
wollen.
Individuen und soziale Wesen. Wir sind einsam, aber nicht alleine.
Wenn ich mich gegen die natürliche Einsamkeit wehre, sie nicht
akzeptiere, strebe ich in meiner Partnerschaft „Verschmelzung“ an,
in der (unbewussten) Hoffnung, dass sich jemand verantwortlich
fühlt, sich kümmert, mich rettet. Doch niemand kann Dir Deine
Eigenverantwortung nehmen, Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz sind
etwas anderes als Fürsorge & Akzeptanz. Wenn ich mich gegen
meine Einsamkeit wehre und mich somit in eine notwendige (nicht
freiwillige) Abhängigkeit begebe, erfordert dies einen hohen Preis
- Selbstaufopferung. Wenn ich von der Anerkennung und Fürsorge
meines Partners abhängig bin, habe ich Angst, zu sagen, was ich
brauche und mir wünsche - sofern das mit den Bedürfnissen meines
Partners / meiner Partnerin konkurriert. Im schlimmsten Fall bin
ich dann nicht nur einsam, sondern auch wieder alleine. Konflikte
werden vermieden, man schluckt Dinge hinunter, dabei sorgt doch
gerade das Überwinden von Konflikten und die Akzeptanz der
Andersartigkeit für stabile Sicherheit: Ich darf mich gehen lassen,
darf eine eigene und vor allem andere Meinung haben, ich darf sein,
wie ich bin und werde geliebt. Die Beziehung (eigentlich sämtliche)
dient dazu, dass wir uns entfalten, wachsen, neues Lernen,
ausprobieren uns verändern, weil sie im Idealfall ausreichend
Sicherheit gibt, die es uns ermöglicht auch mal zu scheitern,
schwach zu sein. Versuche ich permanent, mich aus einer
Verlustangst heraus, anzupassen, verkümmert immer mehr vom Selbst
und mein Gegenüber kann nur schwer an mir wachsen, es ist für
ihn/sie eher anstrengend, irgendwann langweilig und frustrierend.
Was hat das mit Sexualität zu tun? Sexuelle Bedürfnisse sind
ebenfalls individuell und es Bedarf des Mutes, sich selbst zu
erforschen und erforscht zu werden. Scham, Angst, Verunsicherung
und mangelnde Selbstakzeptanz, verhindern das „Fallen lassen“, das
es braucht um tiefe Verbundenheit und Intimität zu genießen, statt
(Leistungs)druck zu verspüren, sich zurückzunehmen und gefallen zu
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