Sonderfolge: Das Rätsel der Runneburgtasche gelöst?
Der Living History Podcast
2 Stunden 4 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Servus zusammen!
Diese Folge ist etwas wirklich besonderes, denn sie enthält die
gesamte Recherche, die Thies von Grendahl Artifex zum
möglichweiße einzigen Fund einer hochmittelalterlichen
Gürteltasche angestrebt hat.
Das ist die ausführliche Podcastfolge.
In einem Video zeigen Thies und ich sehr anschaulich die
Besonderheiten der Runneburgtasche.
Hier geht es zum Video über die (Re-) Konstruktion:
https://youtu.be/qSFM7smWka4
Hier findet ihr weitere Informationen und Bilder zur
Runneburgtasche:
https://www.facebook.com/Runneburgtasche/?__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARAZSd_bY5EOr2L4UfjfPlFtaNUtAj8jf3IHfvLYxlvsxRT1zefDshfLkc3dMJX1bJKXTfTG8oR9ZHSb
Hier geht es zu Grendahl Artifex und Thies:
https://www.facebook.com/grendahl.artifex/?__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARDKCU-R3f88fOkRJ773xX-sBaU5BQZ9jkVew6xxuYT9bpd7S014Rb7AND2jruycCX-hcikhm3cKKSvi
Über die Runneburgtasche und die Recherche:
„Nachdem ich mich seit längerem mit der Runneburg-Tasche
beschäftigt hatte und auch einige Informationen besaß, die so
nicht im Netz zu finden waren, baute ich vor etwa
sieben Jahren nach bestem Wissen meine erste
Interpretation. Mir war allerdings von Anfang an klar, dass eine
richtige Variante nur machbar war, wenn ich das Original
begutachten könnte. An Hand der Stichkanäle und der Nähtechnik
sollte sich das Rätsel des Innenfachs lösen lassen. Das
interessante an dieser Tasche ist, dass sie zwischen 1230-1260
datiert ist, einer Zeit, wo Taschen in dieser Form in
Zentraleuropa nicht üblich waren. Die frühesten Abbildungen
von Futteraltaschen stammen aus der Kreuzfahrerbibel sowie aus
dem Codex Manesse.
Meine Recherche begann mit einem Gespräch mit dem ehemaligen
Vorsitzenden des Runneburg Vereins, dem Archäologen und Finder
der Tasche Thomas Stolle. Durch ihn erfuhr ich die genauen
Fundumstände und dass es 1989 mangels Vergleichsfunden nicht klar
war, wie die Tasche ausgesehen haben könnte. Er verwies mich an
das Landesdenkmalamt Thüringen mit dem ich dann mehrerer Monate
in Verhandlungen war. Dr. Thomas Grasselt vom TLDA
ermöglichte es dann schließlich, dass ich die Tasche live
begutachten konnte. Eigentlich wollte ich an diesem
Tag nur meine Theorie bestätigt sehen, aber schon
beim Öffnen der Tasche war ein Detail zu erkennen, welches ich so
niemals erwartet hätte. Teile meiner bisherigen Vermutungen
erwiesen sich als Fehlinterpretation. Also begann ich vor allem
die Stichkanäle im Leder genauestens zu untersuchen. Einstiche,
die ich an bestimmten Stellen erwartet hatte zu finden
waren nicht da, aber die tatsächlichen waren dafür sehr
aufschlussreich. Durch Vergleiche mit Taschen aus dem 14. Jh.
wurde mir plötzlich klar, dass es unter Berücksichtigung dieser
Aspekte eigentlich nur eine Möglichkeit geben konnte. Das
wird auch dadurch gestützt, dass dabei alle Stichkanäle exakt
zusammen passen und Druckstellen des Inhalts im Leder zu erkennen
sind. Sehr interessant ist auch, dass hier offensichtlich
ein Herstellungsfehler, sowie die Ausbesserung desselben
dokumentiert ist.“
- Thies, 2020
Außerdem möchten wir uns von ganzem Herzen beim Thüringischen
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und dessen
Mitarbeitern bedanken.
Ohne Ihre Zuarbeit wäre eine so genaue Rekonstruktion nicht
möglich gewesen!
Vielen vielen Dank an Jonathan Frey & Jeannine
Frey-Gloor!
Von ihnen stammt die fantastische Musik!
Schaut doch auch mal bei ihnen vorbei unter
https://www.mittelalter-spielluet.ch/
Kontakt:
Dominik: paerbinger.ritter@gmail.com
Dominiks Instragram:
https://www.instagram.com/der_paerbinger_ritter/
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