Kann Deflation die Lösung sein? (Jeff Booth) (English, Part 1)
53 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Nikolaus Jilch spricht mit dem Buchautor & Unternehmer Jeff
Booth
Wenn die Preise fallen, stört das in der Regel niemanden. Beim
Einkaufen suchen wir ja auch nach Sonderangeboten. Aber viele
Ökonomen und die Zentralbanken sind sich einig: Deflation ist
schlecht. Es braucht Inflation. Steigende Preise. Überall. Gerade
erst hat die Europäische Notenbank ihr Inflationsziel auf zwei
Prozent pro Jahr angehoben. Sie will den Euro rascher abwerten
als zuvor, damit die Preise steigen. Der kanadische Autor und
Tech-Unternehmer Jeff Booth hält im Podcast-Gespräch bei Nikolaus
Jilch dagegen. Denn: „Technologie ist deflationär. Sie macht
unser Leben besser und billiger. Die Notenbanken machen es
teurer. Etwas passt nicht zusammen.“
Sein Buch „Der Preis der Zukunft“ ist im August auf Deutsch
erschienen. Booth legt darin eine bisher wenig beleuchtete
Erklärung dafür vor, warum Notenbanken trotz gewaltiger
Gelddruckprogramme keine nachhaltige Inflation erzeugen können:
Die technische Entwicklung, das Internet, die rasante
Leistungssteigerung bei Prozessoren und Software. „Diese
Entwicklung verläuft exponentiell und macht viele Bereiche der
Wirtschaft und des täglichen Lebens rasant billiger. Die
Notenbanken steuern dagegen und versuchen, Inflation zu
erzeugen“, sagt Booth.
Aber das könne nicht funktionieren und treibe die Unternehmer nur
dazu, noch stärker in die Nutzung von Hard- und Software zu
investieren. Das frische Geld landet dann in knappen Ressourcen
wie Immobilien, Rohstoffe oder Finanzassets. Gerade beim Wohnen
und im Supermarkt taucht diese Inflation dann auf - aber nicht in
der breiten Berechnung. „Daher glauben die Notenbanken, dass sie
noch mehr Spielraum haben was Lockerungen betrifft“, so
Booth.
Der Podcast wurde in englischer Sprache aufgezeichnet. Ein
YouTube-Video ist hier verfügbar.
Zur Person: Der gebürtige Kanadier Jeff Booth ist
Tech-Unternehmer und Buchautor. Im Jahr 1999 gründete er das
Unternehmen „BuildDirect“ um den Prozess des Hausbaus zu
simplifizieren. Sein Buch „The Price of Tommorow“ ist ein
internationaler Beststeller und jetzt auch auf Deutsch
erschienen, bei aprycot media. Booth ist auch auf Twitter sehr
aktiv: @jeffbooth
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