Gaming als Karrierechance? (Matthias Luttenberger)

Gaming als Karrierechance? (Matthias Luttenberger)

39 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Eine Frage noch… mit dem Bayern-Esports-Trainer Matthias
Luttenberger


Vom belächelten Hobby zur Milliardenindustrie: Computerspiele
sind als „Esports“ zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. Ein
Umstand, der an den großen europäischen Fußballclubs nicht
vorübergegangen ist. In der neusten Folge des Podcasts „Eine
Frage noch…“ spricht Moderator Nikolaus Jilch mit Matthias
Luttenberger. Der Steirer hat als Esports-Trainer des berühmten
FC Bayern München gerade den digitalen Europapokal gewonnen. Er
ist einer der ersten Österreicher, die ihr Computerspiel-Hobby
zum Beruf gemacht haben.


Bayern tritt dabei im Fußballspiel „Pro Evolution Soccer“ an, das
vom japanischen Hersteller Konami kommt. Der Titel ist in Europa
weniger bekannt als der große Konkurrent „Fifa“, erfreut sich
aber in Asien und Südamerika großer Beliebtheit. Dass große Clubs
in die digitale Arena steigen, hat handfeste ökonomische Gründe.
Es geht um die Verbreitung und Bewerbung der eigenen Marke.
Computerspiele sind ein Kanal, um eine junge Zielgruppe zu
erreichen, die sich von traditionellen Unterhaltungsformen wie
Fernsehen und Kino komplett abgewandt hat.


In Asien ist die Esports-Industrie auch schon viel weiter als in
Europa, erzählt Luttenberger. Absoluter Marktführer ist Südkorea.
Sporttitel spielen dabei eine untergeordnete Rolle, die Branche
wird von Strategietiteln wie „League of Legends“ und Shootern wie
„Counterstrike“ dominiert. Aber das noch frische Engagement von
Clubs wie den Bayern zeigt auch: Es entstehen in dieser
wachsenden Branche jedes Jahr neue Berufsbilder abseits der
Tätigkeit als Spieler.


Es gibt inzwischen Agenturen, Manager, Ausstatter und auch
Anwälte, die sich auf Esports konzentrieren. Während der
Corona-Lockdowns wurden sogar Formel-1-Rennen in digitaler Form
durchgeführt, erzählt Luttenberger. Und bald soll in Wien
erstmals ein FH-Studium als Einführung in die Esports-Branche
angeboten werden.


Zur Person: Matthias Luttenberger (32) ist Trainer des
Esports-Teams des FC Bayern München und Unternehmer in der
Südoststeiermark. Luttenberger war vor seinem Trainer-Engagement
in München selbst ein sehr erfolgreicher Spieler des Titels „Pro
Evolution Soccer“. Mit seinem Team, das aus dem Trainer und drei
spanischen Spielern besteht, gelang es dem Steirer vor einigen
Wochen, den (aus Coronagründen verkürzten) Esports-Cup von Konami
nach München zu holen.

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