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Beschreibung
vor 1 Jahr
Christoph Schmitz-Scholemann im Gespräch mit Martin A. Völker über
Leben und Werk der Weimarer Schriftstellerin Juliane Karwath Ein
Werwolf hetzt den jungen Müller Crispin durch Wälder und Gebirge.
Auf seiner magischen Reise kreuzen weitere wilde Naturwesen und der
sagenhafte Martin Pumphut Crispins Weg. Lebensgefährliche
Situationen wechseln sich ab. Nichts ist so, wie es zu sein
scheint. Aber im Scheinhaften lockert sich die fest gefügte
Realität. Alles wird möglich, und im Eros findet der Mensch, dieser
größte Dämon von allen, zur guten Natur zurück. Die heute
vergessene Schristellerin Juliane Karwath versetzt ihre Leserschaft
in ein Kaleidoskop lebendigster Fantasie. Mit einer Sprache, die an
alte Märchen erinnert und doch der literarischen Moderne angehört.
Das Erwachsenenleben wandelt sich beim Lesen in ein kindliches
Abenteuer, wie wir es in unseren Träumen erleben und im Wachzustand
ersehnen. Wiederentdeckt und mit einem Essay versehen von dem
Literaturarchäologen Martin A. Völker. Juliane Karwath wurde am 16.
Juli 1877 im elsässischen Straßburg geboren und verstarb am 15.
Dezember 1931 in Weimar. Verwurzelt waren vorige Generationen der
Familie Karwath in Schlesien, in der Gegend um Kreuzburg, heute
Kluczbork in Polen, wo sich die »Karwaths-Mühle« befunden haben
soll. Mit ihren Eltern verließ Juliane Straßburg und wurde in der
oberschlesischen Stadt Neisse (Nysa) heimisch. Die Natur und die
Mythen der Region entzündeten die Fantasie der angehenden
Schriftstellerin, die sich ebenso gewünscht hätte, Malerin zu
werden. Ein schweres Augenleiden vereitelte jedoch die
künstlerischen Ziele. Sie fand zum Beruf der Lehrerin und erst
später wieder zum Schreiben zurück, inspiriert von der neuen
Wahlheimat Thüringen, die sie an ihre schlesische Kindheit
erinnerte und an die Müller der »Karwaths-Mühle« denken ließ. Zu
den bekanntesten Werken der Juliane Karwath gehört ihr Roman »Das
schlesische Fräulein«. Die Schriftstellerin Toni Schwabe, die
ebenfalls eng mit Weimar verbunden war, schreibt 1918 über dieses
Buch, es sei »von einer ungewöhnlich feinen Gedanklichkeit« und
gefüllt mit »psychischen Erkenntnissen. Lesenswert in jedem Sinn«.
Karwaths »Abenteuer des Müllers Crispin« verbinden das Seelenleben
mit einem reichen Naturerleben. Psyche und Natur werden überbrückt
wie durchzogen von Mythen und Märchen. Der Herausgeber Martin A.
Völker wurde 1972 in Berlin geboren und lebt dort als Kulturmanager
und Schriftsteller, Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Neben
Lyrik und Kurzprosa veröffentlicht er Essays zu heute unbekannten
Autorinnen und Autoren, deren Werke er wiederentdeckt und neu
herausgibt. Erschienen sind in dieser Form u.a. Texte zu bzw. von
Peter Baum, Katarina Botsky, Marco Brociner, Axel Lübbe sowie Clara
Nast und damit in den letzten zwei Dekaden eine ganz eigene
Geschichte literarischer Sedimente, eine Literaturgeschichte
jenseits des Kanons, die sich gezielt dem Vergessenen und
Verdrängten zuwendet. Aber auch der Kanon findet in Völker seinen
steten Herausgeber und Interpreten: Mehrbändig veröffentlichte er
die Werke Fontanes, Lesssings und Raabes. Moderation: Christoph
Schmitz-Scholemann (Weimar) Aufzeichnung einer Veranstaltung in der
LiteraturEtage vom 19. Januar 2023. Erstsendung: Radio Lotte,
14.03.2023, 22:00-23:00 Uhr
Leben und Werk der Weimarer Schriftstellerin Juliane Karwath Ein
Werwolf hetzt den jungen Müller Crispin durch Wälder und Gebirge.
Auf seiner magischen Reise kreuzen weitere wilde Naturwesen und der
sagenhafte Martin Pumphut Crispins Weg. Lebensgefährliche
Situationen wechseln sich ab. Nichts ist so, wie es zu sein
scheint. Aber im Scheinhaften lockert sich die fest gefügte
Realität. Alles wird möglich, und im Eros findet der Mensch, dieser
größte Dämon von allen, zur guten Natur zurück. Die heute
vergessene Schristellerin Juliane Karwath versetzt ihre Leserschaft
in ein Kaleidoskop lebendigster Fantasie. Mit einer Sprache, die an
alte Märchen erinnert und doch der literarischen Moderne angehört.
Das Erwachsenenleben wandelt sich beim Lesen in ein kindliches
Abenteuer, wie wir es in unseren Träumen erleben und im Wachzustand
ersehnen. Wiederentdeckt und mit einem Essay versehen von dem
Literaturarchäologen Martin A. Völker. Juliane Karwath wurde am 16.
Juli 1877 im elsässischen Straßburg geboren und verstarb am 15.
Dezember 1931 in Weimar. Verwurzelt waren vorige Generationen der
Familie Karwath in Schlesien, in der Gegend um Kreuzburg, heute
Kluczbork in Polen, wo sich die »Karwaths-Mühle« befunden haben
soll. Mit ihren Eltern verließ Juliane Straßburg und wurde in der
oberschlesischen Stadt Neisse (Nysa) heimisch. Die Natur und die
Mythen der Region entzündeten die Fantasie der angehenden
Schriftstellerin, die sich ebenso gewünscht hätte, Malerin zu
werden. Ein schweres Augenleiden vereitelte jedoch die
künstlerischen Ziele. Sie fand zum Beruf der Lehrerin und erst
später wieder zum Schreiben zurück, inspiriert von der neuen
Wahlheimat Thüringen, die sie an ihre schlesische Kindheit
erinnerte und an die Müller der »Karwaths-Mühle« denken ließ. Zu
den bekanntesten Werken der Juliane Karwath gehört ihr Roman »Das
schlesische Fräulein«. Die Schriftstellerin Toni Schwabe, die
ebenfalls eng mit Weimar verbunden war, schreibt 1918 über dieses
Buch, es sei »von einer ungewöhnlich feinen Gedanklichkeit« und
gefüllt mit »psychischen Erkenntnissen. Lesenswert in jedem Sinn«.
Karwaths »Abenteuer des Müllers Crispin« verbinden das Seelenleben
mit einem reichen Naturerleben. Psyche und Natur werden überbrückt
wie durchzogen von Mythen und Märchen. Der Herausgeber Martin A.
Völker wurde 1972 in Berlin geboren und lebt dort als Kulturmanager
und Schriftsteller, Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Neben
Lyrik und Kurzprosa veröffentlicht er Essays zu heute unbekannten
Autorinnen und Autoren, deren Werke er wiederentdeckt und neu
herausgibt. Erschienen sind in dieser Form u.a. Texte zu bzw. von
Peter Baum, Katarina Botsky, Marco Brociner, Axel Lübbe sowie Clara
Nast und damit in den letzten zwei Dekaden eine ganz eigene
Geschichte literarischer Sedimente, eine Literaturgeschichte
jenseits des Kanons, die sich gezielt dem Vergessenen und
Verdrängten zuwendet. Aber auch der Kanon findet in Völker seinen
steten Herausgeber und Interpreten: Mehrbändig veröffentlichte er
die Werke Fontanes, Lesssings und Raabes. Moderation: Christoph
Schmitz-Scholemann (Weimar) Aufzeichnung einer Veranstaltung in der
LiteraturEtage vom 19. Januar 2023. Erstsendung: Radio Lotte,
14.03.2023, 22:00-23:00 Uhr
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