Episode 43: Der sadistische Schock-Anrufer
Ein nahezu zwei Jahrzehnte währender Alptraum endete 1998 mit der
Verhaftung eines 49-jährigen aus Osnabrück
39 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Der Busfahrer Wolfgang L. (Name geändert) hatte am Telefon Frauen
gesucht, die er mit seinem Psychoterror derart unter Druck setzte,
dass sie sich auf seine Anweisungen hin in höchste Lebensgefahr
begaben. Bis zu hundert Mal in einer Nacht rief er wahllos
Telefonnummern in norddeutschen Großstädten an. Womöglich gab es
Hunderte, vielleicht sogar Tausende Opfer. Wolfgang L. gab sich zu
Beginn der Gespräche zunächst als Arzt aus, als Polizist oder
Krankenhausmitarbeiter. Er schuf so Vertrauen, aber versuchte dabei
doch nur, die Opfer auszuhorchen. Am Telefon teilte er mit, ein
Familienangehöriger sei schwer verunglückt. Waren in der Wohnung
seiner Gesprächsteilnehmer Männer anwesend, forderte er die auf, so
schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen. Wenn er sicher war,
dass die Frau allein war, wechselte Wolfgang L. im Telefonat seine
Strategie und baute eine grausame Drohkulisse auf. Er behauptete
nun, er sei beispielsweise Mitglied einer ausländischen
Gangsterbande. Die Angehörigen würden sich tatsächlich in der
Gewalt von ihm oder seiner Mittäter befinden. Man werde sie
foltern, vergewaltigen oder töten für den Fall, dass die Frauen am
Telefon seinen Anweisungen nicht Folge leisten würde. Um Nachdruck
zu verleihen, imitierte er schmerzverzerrte Stimmen der
Angehörigen, forderte dabei die Frauen auf, alles zu tun, um ihnen
zu helfen. De Oper sollten sich nichts einbilden, Mittäter würden
die ganze Zeit die Wohnung observieren. Natürlich fiel nicht jede
Frau auf die Horror-Geschichten von Wolfgang L. ein. Doch es gab
viele, die in fürchterlicher Angst um ihre Angehörigen parierten.
Und um das Erleben der Todesangst am anderen Ende der
Telefonleitung ging es Wolfgang L.. Er forderte die Frauen nicht
nur auf, in der Wohnung Feuer zulegen. Er schreckte auch nicht
davor zurück, ihnen zu befehlen, die Kleidung, die sie am Leib
trugen, anzuzünden. Und einige taten dies… Einmal standen
Braunschweiger Ermittler kurz davor, die Serie zu beenden. Sie fand
aber erst Jahre später ein Ende, nachdem eine 69 Jahre alte Frau
aus Holzminden nach einem Schock-Anruf an Herz-Kreislaufversagen
verstorben war. Vor dem Landgericht Hildesheim musste sich Wolfgang
L. 1999 verantworten. Erstmals sprach ein Gericht in Deutschland
einen Angeklagten schuldig, einen Menschen per Telefon ermordet zu
haben. In der neuen Folge von Tatort Niedersachsen spricht Bettina
Thoenes mit Hendrik Rasehorn, der den Fall recherchierte, über den
Fall, der Rechtsgeschichte schrieb. Tatort Niedersachsen – alle
vier Wochen eine neue Folge. Jetzt folgen und keine Episode mehr
verpassen (auch bei Spotify, Apple Podcast und Co.) Ihr habt
Fragen, Anregungen, Kommentare? Whatsapp an 0173 510 6245 oder Mail
an podcasts.fmn@funkemedien.de Wenn Ihr Kontakt zur Crime-Redaktion
aufnehmen wollt, mailt an tatort.niedersachsen@funkemedien.de
gesucht, die er mit seinem Psychoterror derart unter Druck setzte,
dass sie sich auf seine Anweisungen hin in höchste Lebensgefahr
begaben. Bis zu hundert Mal in einer Nacht rief er wahllos
Telefonnummern in norddeutschen Großstädten an. Womöglich gab es
Hunderte, vielleicht sogar Tausende Opfer. Wolfgang L. gab sich zu
Beginn der Gespräche zunächst als Arzt aus, als Polizist oder
Krankenhausmitarbeiter. Er schuf so Vertrauen, aber versuchte dabei
doch nur, die Opfer auszuhorchen. Am Telefon teilte er mit, ein
Familienangehöriger sei schwer verunglückt. Waren in der Wohnung
seiner Gesprächsteilnehmer Männer anwesend, forderte er die auf, so
schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen. Wenn er sicher war,
dass die Frau allein war, wechselte Wolfgang L. im Telefonat seine
Strategie und baute eine grausame Drohkulisse auf. Er behauptete
nun, er sei beispielsweise Mitglied einer ausländischen
Gangsterbande. Die Angehörigen würden sich tatsächlich in der
Gewalt von ihm oder seiner Mittäter befinden. Man werde sie
foltern, vergewaltigen oder töten für den Fall, dass die Frauen am
Telefon seinen Anweisungen nicht Folge leisten würde. Um Nachdruck
zu verleihen, imitierte er schmerzverzerrte Stimmen der
Angehörigen, forderte dabei die Frauen auf, alles zu tun, um ihnen
zu helfen. De Oper sollten sich nichts einbilden, Mittäter würden
die ganze Zeit die Wohnung observieren. Natürlich fiel nicht jede
Frau auf die Horror-Geschichten von Wolfgang L. ein. Doch es gab
viele, die in fürchterlicher Angst um ihre Angehörigen parierten.
Und um das Erleben der Todesangst am anderen Ende der
Telefonleitung ging es Wolfgang L.. Er forderte die Frauen nicht
nur auf, in der Wohnung Feuer zulegen. Er schreckte auch nicht
davor zurück, ihnen zu befehlen, die Kleidung, die sie am Leib
trugen, anzuzünden. Und einige taten dies… Einmal standen
Braunschweiger Ermittler kurz davor, die Serie zu beenden. Sie fand
aber erst Jahre später ein Ende, nachdem eine 69 Jahre alte Frau
aus Holzminden nach einem Schock-Anruf an Herz-Kreislaufversagen
verstorben war. Vor dem Landgericht Hildesheim musste sich Wolfgang
L. 1999 verantworten. Erstmals sprach ein Gericht in Deutschland
einen Angeklagten schuldig, einen Menschen per Telefon ermordet zu
haben. In der neuen Folge von Tatort Niedersachsen spricht Bettina
Thoenes mit Hendrik Rasehorn, der den Fall recherchierte, über den
Fall, der Rechtsgeschichte schrieb. Tatort Niedersachsen – alle
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