Vom Tod in der Netz-Familie

Vom Tod in der Netz-Familie

Die re:publica greift seit Jahren nicht nur aktuelle gesellschaftliche Themen auf, sondern hat auch bewusst eine Netzkultur und ein Gemeinschaftsempfinden geschaffen, das sie von anderen Fach- und Branchenkonferenzen unterscheidet. Ein wichtiger Aspekt je
1 Stunde 4 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Jens Scholz, Wibke Ladwig, Nadia S. Zaboura Der Tod gehört zu den
existenziellen Themen, ohne die es keine lebendige Kultur geben
kann. Auch keine digitale, denn wenn wir in den über zehn Jahren
re:publica etwas gelernt haben: Es gibt keine Trennung zwischen
"echter" und digitaler Welt.  Der Zusammenhalt und die
Familiarität, die Herzlichkeit und das subversive Augenzwinkern
ist, trotz aller kritikwürdigen Dinge, Fehler, Schwierigkeiten,
Dissonanzen, die im Laufe der Jahre nicht ausblieben, so fest
in der DNA der re:publica verankert, dass jedes Jahr selbst ganz
neue Besucherinnen und Besucher spüren, dass hier eine ganz
andere Atmosphäre herrscht als auf anderen Konferenzen. Diese
DNA der re:publica hat uns, die Menschen, die die Welt irgendwie
besser machen wollen, im Mittelpunkt. Wir meinen, dass die
re:publica als große Gemeinschaft diese besondere Kultur
geschaffen hat und wir glauben, dass es wichtig ist,
dass diese Kultur weiter getragen wird. Das geht aber
nur, wenn wir unsere Geister nicht vergessen: die
Menschen, die Teil dieser Gemeinschaft waren und inzwischen nur
noch als Erinnerung unter uns wandeln. Wenn wir in unserer Kultur
in Zukunft auch Trauer, Erinnerung und Freude darüber zulassen, so
wunderbare Menschen gekannt zu haben und anerkennen dass sie
uns fehlen wenn sie fort sind, wird diese Kultur reicher,
gehaltvoller und substanzieller und wir werden uns damit die
Sicherheit geben, dass die re:publica nicht vergessen wird, wo sie
herkommt. Daher wollen wir darüber reden, wie wir eine
Erinnerungskultur in eine sehr digitale Gesellschaft bringen, die
momentan noch sehr im hier und jetzt lebt und noch zu wenig an eine
Zukunft denkt, in der immer mehr von uns verschwinden und
uns neue Generationen nachfolgen. Wo ist der Platz für unsere
Toten, wie leben ihre Ideen weiter? Aber auch: Wie können
wir Angehörigen helfen, wenn nötig? Wie organisieren wir
Möglichkeiten zu persönlicher Trauer und Erinnerung? Wie
verhindern wir digitales Vergessen? Wie bereit sind wir selbst, uns
mit dieser Thematik ernsthaft auseinanderzusetzen?

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