Geben was fehlt – Julia Friese
„Mal sehen was passiert, wenn ich eine Stunde lan…
50 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
„Mal sehen was passiert, wenn ich eine Stunde lang ununterbrochen
lese.“ Julia Friese (*1985) studierte Geschichte, Germanistik,
Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Bochum und Berlin.
Ihre Kolumne “Gedanken zum Gegenwärtigen” wurde 2021 mit dem
International Music Journalism ausgezeichnet. 2022 erschien ihr
Debütroman „MTTR“ im Wallstein Verlag, der 2023 für den
Clemens-Brentano-Preis nominiert wurde. Sie lebt als freie
Schriftstellerin in Berlin. Der Buchtitel MTTR steht nicht etwa für
Mutter, sondern für Meantime to Recover und meint damit die
gemittelte Reparaturzeit nach einem Systemcrash. Teresa
Borsig ist eine junge Selbständige um die Dreißig, die heimlich
Folsäure nimmt und immer wieder Schwangerschaftstests macht, obwohl
sie, jedenfalls redet sie sich das ein, keine Kinder will. Dann
passiert es doch, sie ist schwanger. Obwohl ihr Freund Erk der Idee
eines Kindes nicht abgeneigt zu sein scheint, entschließt sie sich
dagegen aus Angst, die Fehler ihrer eigenen Nachkriegseltern zu
wiederholen. In der Abtreibungsklinik zum Schlucken der
Tablette gedrängt, geht Teresa in den Widerstand: Sie will doch
Mutter werden. Was Schwangerschaft mit dem Selbstverständnis
einer jungen Frau innerhalb ihrer Lebensrealität zwischen Job,
sozialem Leben und eigenen Eltern macht, welche Erdverschiebungen
in dieser Zeit vor, während und nach der Geburt stattfinden, das
beschreibt das Buch minutiös und mit sezierendem Blick. Julia
Friese fegt eine Stunde lang durch ihr Buch, hämmert die Wörter in
den vollbesetzten Saal wie die Kickdrum eines unsichtbaren
Schlagzeugs. Das Experiment ist gelungen.
lese.“ Julia Friese (*1985) studierte Geschichte, Germanistik,
Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Bochum und Berlin.
Ihre Kolumne “Gedanken zum Gegenwärtigen” wurde 2021 mit dem
International Music Journalism ausgezeichnet. 2022 erschien ihr
Debütroman „MTTR“ im Wallstein Verlag, der 2023 für den
Clemens-Brentano-Preis nominiert wurde. Sie lebt als freie
Schriftstellerin in Berlin. Der Buchtitel MTTR steht nicht etwa für
Mutter, sondern für Meantime to Recover und meint damit die
gemittelte Reparaturzeit nach einem Systemcrash. Teresa
Borsig ist eine junge Selbständige um die Dreißig, die heimlich
Folsäure nimmt und immer wieder Schwangerschaftstests macht, obwohl
sie, jedenfalls redet sie sich das ein, keine Kinder will. Dann
passiert es doch, sie ist schwanger. Obwohl ihr Freund Erk der Idee
eines Kindes nicht abgeneigt zu sein scheint, entschließt sie sich
dagegen aus Angst, die Fehler ihrer eigenen Nachkriegseltern zu
wiederholen. In der Abtreibungsklinik zum Schlucken der
Tablette gedrängt, geht Teresa in den Widerstand: Sie will doch
Mutter werden. Was Schwangerschaft mit dem Selbstverständnis
einer jungen Frau innerhalb ihrer Lebensrealität zwischen Job,
sozialem Leben und eigenen Eltern macht, welche Erdverschiebungen
in dieser Zeit vor, während und nach der Geburt stattfinden, das
beschreibt das Buch minutiös und mit sezierendem Blick. Julia
Friese fegt eine Stunde lang durch ihr Buch, hämmert die Wörter in
den vollbesetzten Saal wie die Kickdrum eines unsichtbaren
Schlagzeugs. Das Experiment ist gelungen.
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