Die Gefahren des MSCI World Index
11 Minuten
Beschreibung
vor 3 Jahren
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Zusammenfassung:
Moin, Nils hier, in der heutigen Folge werden wir darüber
sprechen was der MSCI World ist, wie er sich zusammensetzt, wie
die Performance sich aus Portfoliomanagement Sicht in den letzten
Jahren entwickelt hat und welche Risiken er birgt.
Im Prinzip ist der MSCI World der Versuch die Weltwirtschaft zu
repräsentieren, wobei das ganze nur näherungsweise funktioniert.
Die Gründe liegen darin, dass man nicht in alle Unternehmen der
Welt investieren kann, weil diese entweder nicht alle
Börsennotiert, oder nicht groß genug sind. Durch den MSCI World
Index werden jedoch die “wichtigsten Länder”, welche sich aus 23
Industrienationen zusammensetzen abgebildet und in diesen dann in
die größten Unternehmen investiert, was dazu führt dass aktuell
ungefähr 1.600 Unternehmen im MSCI World Index zu finden sind.
Diese machen bereits 85% der freien Marktkapitalisierung aus und
repräsentieren damit schon einen ordentlichen Teil der gesamten
Weltwirtschaft.
Was in MSCI World ganz klar fehlt sind Schwellenländer und kleine
Unternehmen. Zudem haben wir durch die Marktkapitalisierte
Gewichtung immer das Problem, dass große oder teure Unternehmen
einfach generell übergewichten. Ein Tesla zum Beispiel stellt
aktuell mit 1% des gesamten MSCI World Index dar und ist im
Verhältnis zu seinen Gewinnen sehr stark übergewichtet. Diese
Verzerrung ist Teil der Marktkapitalisierten Gewichtung, mit der
der MSCI World Index aufgebaut wird. Das Gegenteil einer
gleichmäßige Gewichtung, bei der man jedes der 1.600 Unternehmen
mit dem gleichen Teil gewichten würde, würde dazu führen dass
jedes dieser Unternehmen 1/1.600 des MSCI World repräsentiert -
doch dem ist nicht so. Dadurch entsteht das Problem, dass jede
Blase, jedes Unternehmen das besonders groß ist, auch jedes Land
und auch jede Region übergewichtet wird, die gerade besonders
stark ist.
Die aktuellen Top-10 Positionen des MSCI World Index sind Apple,
Microsoft, Amazon, Facebook, Alphabet, Tesla, Johnson Johnson, JP
Morgan Chase und Visa im MSCI. Dabei machen Apple mit 4,4%,
Microsoft mit 3% und Amazon mit 2,7% bereits 10% des MSCI World
Index aus. Auch wenn das derzeit nicht die schlechtesten
Unternehmen sind, sei gesagt, dass die Performance eines solchen
Index mit der Performance dieser Unternehmen steht und fällt.
Interessant ist ebenfalls die Sektorgewichtung im MSCI World, die
sich zur Hälfte aus nur drei Branchen, der IT-, der
Gesundheitsbranche und Finanzwerten zusammensetzt. Auch sind ein
Anteil von 66,1% der Unternehmen im MSCI World aus den USA, was
eine leichte regionale Übergewichtung darstellt, die kritisch zu
sehen ist, wenn man ein ausgeglichenes Portfolio haben will.
Am Ende ist das eine Meinungssache die auf makroökonomischer
Ebene bewertet werden, ob die USA die Region ist, die man aus
makroökonomischer Sicht als die Gewinnerregion der nächsten Jahre
sieht. Wenn man der Meinung ist, ist man gut aufgestellt. Wenn
man aber sagt dass die USA gegenüber Asien, Südostasien bzw. der
Schwellenländer das Nachsehen haben werden, dann ist die
Übergewichtung dort ein bisschen hoch.
Man könnte sich natürlich klassisch das Kommersche Weltportfolio
angucken und dem Schwellenländer hinzumischen. Das würde
zumindest das Problem der regionalen Übergewichtung reduzieren.
Das zweite Problem besteht darin, dass kleine Unternehmen
ignoriert werden bzw. untergewichtet sind. Um ein ausgeglichenes
Portfolio als passives Investment im Bereich der Aktien, bei dem
nur die Berücksichtigung der Assetklasse der Aktien, ohne die
Beimischung anderer Assets wie Immobilienfonds, Anleihen oder
anderer Anlagen mit geringerem Risiko als Aktien (die dur
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