TALK: Comedy und Männlichkeit

TALK: Comedy und Männlichkeit

58 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Manche Comedians fühlen sich offenbar dadurch herausgefordert,
dass man in Deutschland fast alles meinen und sagen kann, und
gerade Künstler:innen nochmal in ihren Werken besonders geschützt
sind. Dann suchen sie akribisch Aufregerthemen und den
rassistischen, frauenverachtenden oder transphoben Witz,
verbitten sich Kritik und pochen beim geringsten Widerspruch auf
ihre Meinungsfreiheit. So simpel, so lächerlich. Und doch ist das
alles nicht einfach nur ein Witz, sondern politisches Handeln.
Selbst wenn manch Künstler das nicht wahrhaben möchte.


Für sein Buch Die letzten Männer des Westens hat der Autor Tobias
Ginsburg unter Antifeministen und rechten Männerbünden
recherchiert und sich auch die Rolle vorgenommen, die dabei Humor
und Comedy spielen. Gekränkte Männer, die sich von progressiven
Bewegungen unterdrückt fühlten, sagt Tobias, könnten leicht
politisch mobilisiert und evtl. sogar radikalisiert werden. Und
gerade sie wenden sich einem provokanten, uneigentlichen Sprechen
zu. Nur: Die Grenzen zwischen einem provokanten Ausrutscher und
einem überzeugten rassistischen Witz sind fließend. So wird Humor
zum Treiber der Agitierung und Radikalisierung.


Wir sprechen über die Alt-right, Faschisten in Polen, gepunktete
Socken, Wladimir Putin, Gamergate, Hass und transgressive Witze
in Onlineforen und darüber, dass sexistische oder rassistische
Witze zwar keine politische Heimat haben, in jedem Fall aber eine
nahelegen.


Tobias Ginsburg bei Twitter


Eintrag zu Tobias Ginsburg bei Wikipedia


Link zum Buch beim Rowohlt-Verlag

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