Hirtenkonferenz21 - Einheit in der Gemeinde I (Tom Pennington)
Einheit in der Gemeinde - Tom Pennington. Uneinigkeit ist leider
weit verbreitet in unseren Gemeinden – selbst über banale Dinge wie
den Platz des Klaviers auf der Bühne wird gestritten. Dies ist der
erste von drei Vorträgen zum Thema Einheit in der Gemei
1 Stunde 29 Minuten
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vor 3 Jahren
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Uneinigkeit ist leider weit verbreitet in unseren Gemeinden –
selbst über banale Dinge wie den Platz des Klaviers auf der Bühne
wird gestritten.
Uneinigkeit ist aber kein Problem, über das man einfach
hinwegsehen kann. Paulus beginnt das 4. Kapitel des Epheserbriefs
mit der Aufforderung, dass wir unserer Berufung würdig wandeln
sollen.
In Vers 3 fordert Paulus die Epheser auf, die Einheit des Geistes
zu bewahren. Einheit ist das Thema von Paulus’ Ausführungen in
diesem Abschnitt.
Was ist Einheit?
Einheit bedeutet wörtlich “Eins-sein”.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die weltweite Gemeinde in
einer sichtbaren Gruppe versammeln soll. Es heißt auch nicht,
dass wir Unterschiede im Verständnis der Schrift ignorieren
sollten. Einheit bedeutet, dass wir als Christen eins sind, weil
wir eins gemacht worden sind durch Christus.
In Johannes 10,14–16 macht Jesus deutlich, dass Er Gläubige
sowohl aus den Juden als auch aus den Heiden zusammenbringen
wird, damit sie eine, und zwar seine, Herde sein
sollen. In Johannes 17,20 betet Jesus für Einheit in der
Gemeinde. Diese Einheit ist in den wahren Gläubigen Realität
geworden.
Bilder für Einheit:
Glieder an einem Leib (Eph. 1,10)
Eine geistliche Familie (Eph 2,19)
Steine, die auferbaut werden zu einem Tempel (Eph 2,20–22)
Bereits jetzt besteht eine wahre, lebendige Einheit unter allen
Christen, die in dem Moment der Errettung Realität geworden ist.
Der Geist Gottes ist die Quelle der Einheit – Er wirkt diese
Einheit unter den Gläubigen. 1. Korinther 12,12–13 zeigt, dass
der Geist Gottes diese Einheit in den Gläubigen bereits gestiftet
hat, indem Er sie in den Leib hineingetauft hat.
Wir haben dennoch eine Aufgabe – Paulus fordert uns auf, uns zu
befleißigen (o. eifrig bemüht sein; Eph 4,3), die Einheit, die
der Geist gestiftet hat, zu bewahren. Sie darf nicht verloren
gehen und sie darf auch nicht beschädigt werden.
Die Einheit bewahren
In Epheser 4 nennt Paulus uns drei Werkzeuge zur Bewahrung der
Einheit:
Eph 4,2: Ziehe die Gesinnung der Einheit anEph 4,4–6:
Konzentriere dich auf die grundlegenden Wahrheiten, die die Einheit
bewahrenEph 4,7–16: Lebe Gottes Plan für Einheit
Zum dritten Punkt: Christus gibt der Gemeinde Geistesgaben (Eph
4,7–10). Epheser 4,11–12 zeigt uns, dass Christus der Gemeinde
Männer gegeben hat, die die Gemeinde zurüsten. Das erste Resultat
davon ist, dass die Gemeinde wächst. Wenn wir Christi Plan für
die Gemeinde befolgen, werden wir Einheit im Glauben und Einheit
in Lehrfragen erfahren. Das zweite Resultat ist, dass wir in der
Hingabe zu Christus wachsen. Und das dritte Resultat ist, dass
wir Christus ähnlicher werden.
Ziehe die Gesinnung der Einheit an (Eph 4,2)
Wo immer Uneinigkeit herrscht, finden sich Stolz,
Missverständnisse, selbstsüchtiges Streben nach Macht, harscher
und zorniger Umgang mit anderen, zwischenmenschliche Konflikte,
wo einer dem anderen auf den Fuß tritt, oder einfach das
Versagen, die Sünden anderer zu ertragen.
Dinge, die wir zwar tun müssen, die aber Uneinigkeit in die
Gemeinde bringen:
Wir müssen Sünde im Leben des Nächsten ansprechen. Das Ziel ist
es, die Person zu gewinnen und die Einheit wiederherzustellen. Das
gilt laut 1. Timotheus 5,20 auch für Älteste. Wir müssen Sünde
konfrontieren, auch wenn sie Uneinigkeit hervorbringt.Wir müssen
falsche Lehre korrigieren. Judas erinnert uns daran, für den ein
für allemal überlieferten Glauben zu kämpfen. Galater 2 zeigt uns
sehr bildhaft, wie Paulus Petrus öffentlich konfrontiert. Hier ging
es um nichts Geringeres als das Evangelium und deshalb war es
absolut berechtigt von Paulus, Petrus zurechtzuweisen.
Das sind die einzigen beiden Ausnahmen, in denen wir Uneinigkeit
in die Gemeinde bringen dürfen.
In Epheser 4,2 nennt Paulus vier Eigenschaften, die die Einheit
des Geistes bewahren. Das sind Eigenschaften, die wir in unseren
Gemeinden kultivieren müssen. Ohne diese Eigenschaften gibt es
keine Einheit.
Demut
Die erste und wichtigste Eigenschaft ist Demut. Die Schrift lässt
keinen Zweifel darüber, dass Stolz der Erzfeind der Einheit ist.
Sprüche 13,10 macht deutlich: “Durch Übermut entsteht nur
Streit”.
Schon im Alten Testament sagt Gott: “Ich will aber den ansehen,
der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor
meinem Wort” (Jes 66,2). Wenn Paulus von Demut spricht, dann
meint er genau das – jemanden, der niedrig, elend und vor Gott
zerbrochen ist.
Demut bedeutet, die richtige Haltung in Bezug auf andere und sich
selbst zu haben. Sie wird schon in der ersten Seligpreisung
deutlich: “Glückselig sind die geistlich Armen” (Mt 5,3). Das
sind diejenigen, denen bewusst ist, dass sie vor Gott arm und
elend sind. Das Paradebeispiel dafür ist der Zöllner, der sich an
die Brust schlägt und zu Gott ruft: “Sei mir Sünder gnädig” (Lk
18,13). Wenn du errettet bist, dann bist du einst wie dieser
Zöllner in Demut vor Gott getreten.
Und auch als Gläubige lesen wir, dass Gott den Hochmütigen
widersteht, aber den Demütigen Gnade gibt (Jak 4,6).
Ist dein Dienst in der Gemeinde davon gekennzeichnet, dass du
deinen Geschwistern in Demut dienst?
In Philipper 2,3–4 fordert Paulus uns auf, zwei Dinge zu
vermeiden:
Streitsucht. Wer selbstsüchtig ist, kümmert sich nicht
um das Wohl der ihm Untergebenen. Es geht ihm um seinen Ruf, um
seine Position und um seine Macht. Es geht ihm nur um sich selbst.
Der Kirchenvater Chrysostomus sagte, dass nichts eine Gemeinde so
sehr zerstört wie das Streben nach Macht.Eitler Ruhm,
wörtlich “nichtige Herrlichkeit”. Egoisten verfolgen nur ihre
eigenen Ziele und so auch die, die eitlen Ruhm suchen. Das Streben
nach eitlem Ruhm wurzelt im Stolz. Einheit kann nur bewahrt werden,
wenn die Wurzel des Stolzes ausgerissen und durch Demut ersetzt
wird, indem wir einer den anderen höher achten als uns selbst.
Wir müssen das sehen: Andere sind wichtiger als ich. Es geht um
meine Geschwister, nicht um mich. Ich muss aktiv nach Wegen
suchen, ihnen zu dienen.
Christus war das vollkommene Vorbild dafür.
Wie kann ich in dieser Demut wachsen?
Erinnere dich daran, wer du im Licht des Kreuzes warst. Martyn
Lloyd-Jones sagte, dass es nur eine Sache gibt, die uns zutiefst
demütigt: den Sohn Gottes am Kreuz ansehen. Wenn ich erkenne,
dass ich ein verlorener Sünder bin, so schlimm, dass nichts
anderes mich retten konnte als der stellvertretende Tod des
Sohnes Gottes, dann wird mich das unweigerlich demütigen.
In 1. Petrus 5,5 macht Petrus klar, dass Gott dem Hochmütigen
widersteht. Das bedeutet, dass Gott gegen den Stolzen in den
Krieg zieht. Hingegen gibt Er den Demütigen Gnade.
Daher nennt Petrus uns drei Wege, auf denen wir Demut lernen
können:
Wir sollen uns den Ältesten, unseren Gemeindeleitern,
unterordnen. Das gilt grundsätzlich für jeden Bereich, außer wenn
sie uns auffordern, etwas gegen die Schrift zu tun, wenn sie
unbußfertig in Sünde leben und zurechtgewiesen werden müssen, wenn
sie grundlegend falsche Lehren in der Gemeinde verbreiten oder wenn
du mit der Unterordnung gegen dein eigenes Gewissen verstoßen
würdest.Wir sollen uns mit Demut bekleiden. Das bedeutet, dass wir
uns die Schürze eines Sklaven umbinden sollen. Auf welche
praktische Weise kannst du den Geschwistern dienen? Was entspricht
heute der damaligen Fußwaschung? Entscheide dich bewusst zu diesem
Dienst.Wir sollen uns unter Gottes mächtige Hand demütigen. Das
heißt, dass wir die Umstände, die Gott in seiner Souveränität in
unser Leben bringt, akzeptieren.
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