SEP #77: Wieso eine Entschuldigung einen Konflikt nicht nachhaltig auflöst
Wir lernen schon in der Kindheit, uns für etwas zu entschuldigen.
Die Hoffnung ist dann, dass damit das Verhalten entschuldet,
vergeben, verziehen ist. Liegen starke verletzte Gefühle vor, so
wird diese Entschuldigung nicht die schlechten Gefühle...
32 Minuten
Beschreibung
vor 3 Jahren
Wir lernen schon in der Kindheit, uns für etwas zu entschuldigen.
Die Hoffnung ist dann, dass damit das Verhalten entschuldet,
vergeben, verziehen ist. Liegen starke verletzte Gefühle vor, so
wird diese Entschuldigung nicht die schlechten Gefühle auflösen
sondern sogar verstärken. Die verletzte Person wird unter
Zugzwang gesetzt. Wenn sie die Entschuldigung nicht annimmt, dann
kann die andere Person sagen: “Ich habe mich entschuldigt, sie
will die Entschuldigung nicht annehmen.”
Wird jedoch von der verursachenden Person das schlechte Gefühl
wie Bauchweh, Herzschmerz, Kloß im Hals gesehen und sie kann
ehrlich sagen, dass es nicht die Absicht war, dass dieses
schlechte Gefühl entstanden ist, dann löst sich dieses schlechte
Gefühl auf.
Bei einer Entschuldigung bleibt das schlechte Gefühl erhalten, da
die verursachende Person dieses Gefühl gar nicht wahrnimmt
sondern sein Verhalten entschuld(ig)en lassen will.
Also ersetzen Sie “Entschuldigung” durch “Es tut mir leid, dass
du dich schlecht fühlst, es war und ist nicht meine Absicht.”
Voraussetzung dafür ist, dass die verletzte Person ihr schlechtes
Basisgefühl wie Kopfschmerz, Bauchweh usw. auch zeigt und
ausspricht. Wichtig ist, dass kein Denkgefühl wie “Übergangen,
nicht respektiert..” ausgesprochen wird, da es als Vorwurf
ankommt und den Konflikt verschlimmert.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass die aller erste Verletzung
genommen wird.
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