Rio Reiser und Ton Steine Scherben
55 Minuten
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Wer Musik liebt, kennt seine Stimme: Peter Urban ist ein absoluter Musik-Insider, der mit seiner unvergleichlichen Art Geschichten erzählen kann. Er war schon auf über 5.000 Konzerten, trifft bis heute die Großen des Musikgeschäfts und ist selbst Musik...
Beschreibung
vor 1 Jahr
Wie wurde Rio Reiser vom Sänger der Band „Ton Steine Scherben“ zum
erfolgreichen Solokünstler der 80er und 90er Jahre? Verehrt und
geliebt von Fans und vielen Kolleginnen und Kollegen des
Musikbetriebs, bis heute unvergessen, umgeben von einer Aura aus
Übermut und Traurigkeit. Er vereinte politisches Denken mit ganz
eigener Poesie, schrankenlos, ernsthaft, zärtlich. Rio Reiser,
eigentlich Ralph Möbius, geboren als jüngster von drei Brüdern
einer künstlerisch aktiven Familie, zog oft um. Der Vater war
Verpackungsdesigner bei wechselnden großen Firmen, die Brüder
hielten zusammen, spielten Theater. Rio Reiser blieb schließlich in
West-Berlin, tauchte ein in die politisierte Szene Ende der 60er.
Mit Freunden gründete er 1970 die Band „Rote Steine“, der erste
große Auftritt beim Festival auf Fehmarn, wo auch Jimi Hendrix
spielte, ging schief, das Festival endete im Chaos. 1971 und 1972
gründete Ralph Möbius (der Künstlername kam erst später), die Band
„Ton Steine Scherben“. Die wichtigsten Alben entstanden: „Warum
geht es mir so dreckig“ und „Keine Macht für Niemand“ drückten die
Parolen und Forderungen der politisch linken Jugend mit Rockmusik
aus. Der Beiname „die Band der Bewegung“ etablierte sich,
spätestens mit dem „Rauch-Haus-Song“, in dem eine Hausbesetzung
thematisiert wurde. Mit ihrem eigenen Label waren sie zudem
Pioniere der Independent-Bewegung der Musikbranche in Deutschland,
wenn auch nicht sehr erfolgreich. Die Band – finanziell schwer
angeschlagen – zog sich Mitte der 70er auf einen alten Bauernhof
nach Fresenhagen in Nordfriesland zurück. Anfang der 80er wurde die
heutige Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeitweise ihre
Managerin. Weitere, insgesamt fünf, Alben entstanden, die Texte
wurden lyrischer, persönlicher und weniger plakativ: Lieder wie
„Halt dich an deiner Liebe fest“ erzählten von Sehnsucht und
Einsamkeit, aber auch immer wieder von Hoffnung und Zusammenhalt.
Im ersten Teil des Podcasts erzählt Peter Urban im Gespräch mit
Ocke Bandixen von der Bedeutung und der Ausnahmestellung der Band
„Ton Steine Scherben“, von dem besonderen Talent des Texters,
Autors und Sängers Rio Reiser, das hier schon deutlich wurde. Diese
Folge von Urban Pop wurde im Rahmen des Göttinger Literaturherbstes
vor Publikum aufgezeichnet. Fotogalerie der Veranstaltung:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/veranstaltungen/Bildergalerie-Poccast-Urban-Pop-live-in-Goettingen,urbanpop214.html
Peters Playlist: Ton Steine Scherben Warum geht es mir so dreckig?
(1971): Warum geht es mir so dreckig?, Macht kaputt, was euch
kaputt macht, Mein Name ist Mensch Keine Macht Für Niemand (1972):
Der Traum ist aus, keine Macht für niemand, Komm schlaf bei mir
Wenn die Nacht am tiefsten… (1975): Guten Morgen, Halt dich an
deiner Liebe fest, Wenn die Nacht am tiefsten… IV (1981): Bleib wo
du bist, Der Turm stürzt ein, Filmkuß Scherben (1983): Wo sind wir
jetzt, Laß uns ‚n Wunder sein, Tanz!, Bist Du’s
erfolgreichen Solokünstler der 80er und 90er Jahre? Verehrt und
geliebt von Fans und vielen Kolleginnen und Kollegen des
Musikbetriebs, bis heute unvergessen, umgeben von einer Aura aus
Übermut und Traurigkeit. Er vereinte politisches Denken mit ganz
eigener Poesie, schrankenlos, ernsthaft, zärtlich. Rio Reiser,
eigentlich Ralph Möbius, geboren als jüngster von drei Brüdern
einer künstlerisch aktiven Familie, zog oft um. Der Vater war
Verpackungsdesigner bei wechselnden großen Firmen, die Brüder
hielten zusammen, spielten Theater. Rio Reiser blieb schließlich in
West-Berlin, tauchte ein in die politisierte Szene Ende der 60er.
Mit Freunden gründete er 1970 die Band „Rote Steine“, der erste
große Auftritt beim Festival auf Fehmarn, wo auch Jimi Hendrix
spielte, ging schief, das Festival endete im Chaos. 1971 und 1972
gründete Ralph Möbius (der Künstlername kam erst später), die Band
„Ton Steine Scherben“. Die wichtigsten Alben entstanden: „Warum
geht es mir so dreckig“ und „Keine Macht für Niemand“ drückten die
Parolen und Forderungen der politisch linken Jugend mit Rockmusik
aus. Der Beiname „die Band der Bewegung“ etablierte sich,
spätestens mit dem „Rauch-Haus-Song“, in dem eine Hausbesetzung
thematisiert wurde. Mit ihrem eigenen Label waren sie zudem
Pioniere der Independent-Bewegung der Musikbranche in Deutschland,
wenn auch nicht sehr erfolgreich. Die Band – finanziell schwer
angeschlagen – zog sich Mitte der 70er auf einen alten Bauernhof
nach Fresenhagen in Nordfriesland zurück. Anfang der 80er wurde die
heutige Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeitweise ihre
Managerin. Weitere, insgesamt fünf, Alben entstanden, die Texte
wurden lyrischer, persönlicher und weniger plakativ: Lieder wie
„Halt dich an deiner Liebe fest“ erzählten von Sehnsucht und
Einsamkeit, aber auch immer wieder von Hoffnung und Zusammenhalt.
Im ersten Teil des Podcasts erzählt Peter Urban im Gespräch mit
Ocke Bandixen von der Bedeutung und der Ausnahmestellung der Band
„Ton Steine Scherben“, von dem besonderen Talent des Texters,
Autors und Sängers Rio Reiser, das hier schon deutlich wurde. Diese
Folge von Urban Pop wurde im Rahmen des Göttinger Literaturherbstes
vor Publikum aufgezeichnet. Fotogalerie der Veranstaltung:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/veranstaltungen/Bildergalerie-Poccast-Urban-Pop-live-in-Goettingen,urbanpop214.html
Peters Playlist: Ton Steine Scherben Warum geht es mir so dreckig?
(1971): Warum geht es mir so dreckig?, Macht kaputt, was euch
kaputt macht, Mein Name ist Mensch Keine Macht Für Niemand (1972):
Der Traum ist aus, keine Macht für niemand, Komm schlaf bei mir
Wenn die Nacht am tiefsten… (1975): Guten Morgen, Halt dich an
deiner Liebe fest, Wenn die Nacht am tiefsten… IV (1981): Bleib wo
du bist, Der Turm stürzt ein, Filmkuß Scherben (1983): Wo sind wir
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