«Herzfaden» von Thomas Hettche
Im Roman «Herzfaden» erzählt Thomas Hettche von der Magie der
Augsburger Puppenkiste und blendet zurück in deren Anfänge kurz
nach dem 2. Weltkrieg. Im Gespräch mit Luzia Stettler erzählt der
deutsche Autor, warum dieser Stoff nach der Form eines Märc ...
42 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Im Roman «Herzfaden» erzählt Thomas Hettche von der Magie der
Augsburger Puppenkiste und blendet zurück in deren Anfänge kurz
nach dem 2. Weltkrieg. Im Gespräch mit Luzia Stettler erzählt der
deutsche Autor, warum dieser Stoff nach der Form eines Märchens
verlangte. Generationen sind mit Kater Mikesch, Urmel oder Lukas
der Lokomotivführer aufgewachsen. Und niemand störte sich daran,
dass die Holzfiguren an sichtbaren Fäden hingen und das Meer
offensichtlich nur eine glitzernde Folie war. Im Gegenteil: Die am
Fernsehen gezeigten Aufführungen der Augsburger Puppenkiste waren
Kult. Thomas Hettche vergleicht auch die Arbeit an diesem Roman mit
einem Marionettenspiel: einerseits erzählt er die
Entstehungsgeschichte dieser Institution; andererseits lässt er uns
ein kleines Mädchen begleiten, das durch eine verborgene Tür an
einen Ort gelangt, wo sich die legendären Holzpuppen und ihre
Schnitzerin Hatü versammeln. Geschickt spielt der Autor abwechselnd
mit dem historischen und dem poetischen Faden – und folgt damit
einem alten Prinzip: Schon der Gründer der Augsburger Puppenkiste
habe stets betont, der Herzfaden sei der wichtigste Faden einer
Marionette, «denn er macht uns glauben, sie sei lebendig, weil er
am Herzen der Zuschauer festgemacht ist.» Kein Wunder hat es Thomas
Hettche mit diesem märchenhaften, poetischen und politisch
hochinteressanten Roman auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises
geschafft. Buchhinweis: Thomas Hettche. Herzfaden. Kiepenheuer
& Witsch, 2020.
Augsburger Puppenkiste und blendet zurück in deren Anfänge kurz
nach dem 2. Weltkrieg. Im Gespräch mit Luzia Stettler erzählt der
deutsche Autor, warum dieser Stoff nach der Form eines Märchens
verlangte. Generationen sind mit Kater Mikesch, Urmel oder Lukas
der Lokomotivführer aufgewachsen. Und niemand störte sich daran,
dass die Holzfiguren an sichtbaren Fäden hingen und das Meer
offensichtlich nur eine glitzernde Folie war. Im Gegenteil: Die am
Fernsehen gezeigten Aufführungen der Augsburger Puppenkiste waren
Kult. Thomas Hettche vergleicht auch die Arbeit an diesem Roman mit
einem Marionettenspiel: einerseits erzählt er die
Entstehungsgeschichte dieser Institution; andererseits lässt er uns
ein kleines Mädchen begleiten, das durch eine verborgene Tür an
einen Ort gelangt, wo sich die legendären Holzpuppen und ihre
Schnitzerin Hatü versammeln. Geschickt spielt der Autor abwechselnd
mit dem historischen und dem poetischen Faden – und folgt damit
einem alten Prinzip: Schon der Gründer der Augsburger Puppenkiste
habe stets betont, der Herzfaden sei der wichtigste Faden einer
Marionette, «denn er macht uns glauben, sie sei lebendig, weil er
am Herzen der Zuschauer festgemacht ist.» Kein Wunder hat es Thomas
Hettche mit diesem märchenhaften, poetischen und politisch
hochinteressanten Roman auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises
geschafft. Buchhinweis: Thomas Hettche. Herzfaden. Kiepenheuer
& Witsch, 2020.
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