Westpakete in die DDR: Versandhandel durch eine Schweizer Firma
Produkte aus dem Westen waren in der DDR gefragt. Verwandte im
Westen bestellten deshalb für ihre Liebsten beim Geschenkdienst
Genex. Die DDR profitierte von Genex, da sie so an Devisen
gelangte. Auch die Schweizer Firma Palatinus GmbH verdiente am Ve
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Produkte aus dem Westen waren in der DDR gefragt. Verwandte im
Westen bestellten deshalb für ihre Liebsten beim Geschenkdienst
Genex. Die DDR profitierte von Genex, da sie so an Devisen
gelangte. Auch die Schweizer Firma Palatinus GmbH verdiente am
Versandhandel - das Geld floss über die Schweiz. Die
Genex-Geschenkkataloge enthielten vom Fresspaket über Autos bis hin
zu Einfamilienhäusern alles, was das Herz des DDR-Bürgers begehrte.
Bestellt werden konnte nur im Westen, bezahlt werden nur mit
Westgeld. So versuchte die DDR an Devisen zu gelangen. Das Geschäft
florierte. Bis zu 200 Millionen D-Mark Umsatz machte die Genex
jährlich. Palatinus GmbH: Geldfluss über die Schweiz Davon
profitierte auch die Zürcher Firma Palatinus GmbH. Sie erzielte
durch den Versandhandel mit Westpaketen zu Spitzenzeiten einen
Umsatz von bis zu 80 Millionen Franken, sagt der Sohn des damaligen
Geschäftsführers, Thomas Max Wolfensberger, exklusiv in dieser
Zeitblende. Die Palatinus diente als Strohfirma für den
Versandhandel - denn der direkte Zahlungsverkehr zwischen der
Bundesrepublik und der DDR war stark eingeschränkt. Also nahm das
Geld den Umweg über die Schweiz. Die Palatinus GmbH kassierte dabei
für jeden Auftrag Provision. Der Aufwand war dabei jedes Mal der
Gleiche: Ob nun ein Trabant gekauft wurde oder ein Paket mit
westlichen Lebensmitteln. Der Genex-Katalog: «Made in Switzerland»
Doch nicht nur der Geldtransfer lief über die Schweiz. Die Genex
liess auch die Geschenkkataloge über die Palatinus produzieren. So
wurden gar Fotoshootings für den Katalog am Zürichsee gemacht und
auch der Druck erfolgte in der Schweiz. Mehrere Hunderttausend
Exemplare des Katalogs wurden in den Glanzzeiten gedruckt und nach
Westdeutschland verschickt. Zu Gast in dieser Zeitblende: * Thomas
Max Wolfensberger, Sohn des damaligen Geschäftsführers der
Palatinus GmbH * Matthias Judt, freier Wirtschaftshistoriker *
Stefan Wolle, Historiker und wissenschaftlicher Leiter DDR-Museum
Berlin
Westen bestellten deshalb für ihre Liebsten beim Geschenkdienst
Genex. Die DDR profitierte von Genex, da sie so an Devisen
gelangte. Auch die Schweizer Firma Palatinus GmbH verdiente am
Versandhandel - das Geld floss über die Schweiz. Die
Genex-Geschenkkataloge enthielten vom Fresspaket über Autos bis hin
zu Einfamilienhäusern alles, was das Herz des DDR-Bürgers begehrte.
Bestellt werden konnte nur im Westen, bezahlt werden nur mit
Westgeld. So versuchte die DDR an Devisen zu gelangen. Das Geschäft
florierte. Bis zu 200 Millionen D-Mark Umsatz machte die Genex
jährlich. Palatinus GmbH: Geldfluss über die Schweiz Davon
profitierte auch die Zürcher Firma Palatinus GmbH. Sie erzielte
durch den Versandhandel mit Westpaketen zu Spitzenzeiten einen
Umsatz von bis zu 80 Millionen Franken, sagt der Sohn des damaligen
Geschäftsführers, Thomas Max Wolfensberger, exklusiv in dieser
Zeitblende. Die Palatinus diente als Strohfirma für den
Versandhandel - denn der direkte Zahlungsverkehr zwischen der
Bundesrepublik und der DDR war stark eingeschränkt. Also nahm das
Geld den Umweg über die Schweiz. Die Palatinus GmbH kassierte dabei
für jeden Auftrag Provision. Der Aufwand war dabei jedes Mal der
Gleiche: Ob nun ein Trabant gekauft wurde oder ein Paket mit
westlichen Lebensmitteln. Der Genex-Katalog: «Made in Switzerland»
Doch nicht nur der Geldtransfer lief über die Schweiz. Die Genex
liess auch die Geschenkkataloge über die Palatinus produzieren. So
wurden gar Fotoshootings für den Katalog am Zürichsee gemacht und
auch der Druck erfolgte in der Schweiz. Mehrere Hunderttausend
Exemplare des Katalogs wurden in den Glanzzeiten gedruckt und nach
Westdeutschland verschickt. Zu Gast in dieser Zeitblende: * Thomas
Max Wolfensberger, Sohn des damaligen Geschäftsführers der
Palatinus GmbH * Matthias Judt, freier Wirtschaftshistoriker *
Stefan Wolle, Historiker und wissenschaftlicher Leiter DDR-Museum
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