Freiheitskämpfer und Sklavenhalter: Schweizer im Kolonialismus
Weil er sich für die Eigenständigkeit des Städtchens Stein am Rhein
eingesetzt hatte, wurde Johann Conrad Winz 1784 von Zürcher Truppen
festgenommen und schliesslich in die niederländische Kolonie
Berbice (heute Guayana) verbannt. Dort war er Herr übe ...
23 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Weil er sich für die Eigenständigkeit des Städtchens Stein am Rhein
eingesetzt hatte, wurde Johann Conrad Winz 1784 von Zürcher Truppen
festgenommen und schliesslich in die niederländische Kolonie
Berbice (heute Guayana) verbannt. Dort war er Herr über mehrere
Plantagen mit hunderten Sklaven. Das Leben des jungen
Gerichtsschreibers Johann Conrad Winz ist einzigartig und auf den
ersten Blick widersprüchlich. Als Revoluzzer nach Südamerika
verbannt, trifft er dort auf viele Landsleute. Rasch wird er
Verwalter einer Plantage, später Direktor von mehreren. Um eine
eigene Plantage zu kaufen, bittet er gar um einen Kredit aus
Zürich, das ihn verbannt hatte – und erhält ihn. Nach fünf Jahren
erlauben ihm die Zürcher zurückzukehren. Johann Conrad Winz aber
bleibt bis ins Jahr 1800. Als reicher Mann lässt er sich danach in
Schaffhausen nieder und macht politisch Karriere als Parlamentarier
zuerst und später als Mitglied der Kantonsregierung. Die Herkunft
seines Reichtums scheint ihm nicht zu schaden. Im Garten der Villa
Berbice, dem Landgut bei Schaffhausen, das Johann Conrad Winz sich
nach seiner Rückkehr kaufte, erklärt der Historiker Hans Fässler in
der Zeitblende, was besonders ist an dieser Biographie und warum
vieles gleichzeitig typisch ist. Bernhard Schär, Dozent an der
Universität München erklärt, warum Schweizer sehr präsent waren in
den Kolonien und was die Schweizer Bevölkerung wusste, über die
Sklaverei in den fernen Ländern.
eingesetzt hatte, wurde Johann Conrad Winz 1784 von Zürcher Truppen
festgenommen und schliesslich in die niederländische Kolonie
Berbice (heute Guayana) verbannt. Dort war er Herr über mehrere
Plantagen mit hunderten Sklaven. Das Leben des jungen
Gerichtsschreibers Johann Conrad Winz ist einzigartig und auf den
ersten Blick widersprüchlich. Als Revoluzzer nach Südamerika
verbannt, trifft er dort auf viele Landsleute. Rasch wird er
Verwalter einer Plantage, später Direktor von mehreren. Um eine
eigene Plantage zu kaufen, bittet er gar um einen Kredit aus
Zürich, das ihn verbannt hatte – und erhält ihn. Nach fünf Jahren
erlauben ihm die Zürcher zurückzukehren. Johann Conrad Winz aber
bleibt bis ins Jahr 1800. Als reicher Mann lässt er sich danach in
Schaffhausen nieder und macht politisch Karriere als Parlamentarier
zuerst und später als Mitglied der Kantonsregierung. Die Herkunft
seines Reichtums scheint ihm nicht zu schaden. Im Garten der Villa
Berbice, dem Landgut bei Schaffhausen, das Johann Conrad Winz sich
nach seiner Rückkehr kaufte, erklärt der Historiker Hans Fässler in
der Zeitblende, was besonders ist an dieser Biographie und warum
vieles gleichzeitig typisch ist. Bernhard Schär, Dozent an der
Universität München erklärt, warum Schweizer sehr präsent waren in
den Kolonien und was die Schweizer Bevölkerung wusste, über die
Sklaverei in den fernen Ländern.
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