Das schwerste Verbrechen Basels im 20. Jahrhundert: Ein Bankraub
Der Fall der deutschen Bankräuber Kurt Sandweg und Waldemar Velte
zeigt exemplarisch, wie schwierig die Lage für junge Menschen nach
dem Ersten Weltkrieg war.
31 Minuten
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Beschreibung
vor 9 Monaten
Der Fall der deutschen Bankräuber Kurt Sandweg und Waldemar Velte
zeigt exemplarisch, wie schwierig die Lage für junge Menschen nach
dem Ersten Weltkrieg war. Am 5. Januar 1934 – also vor 90 Jahren –
betreten zwei Unbekannte die Wever-Bank in Basel mit Pistolen. Und
sie schiessen, bevor sie sich in der Kasse bedienen. Zwei
Bankangestellte werden so schwer verletzt, sterben noch am gleichen
Tag im Spital. Der Banküberfall dauert nur wenige Minuten, die
Täter fliehen in einem blauen Ford mit schwarzem Verdeck. In der
«Zeitblende» wird die Geschichte der beiden deutschen Bankräuber
Kurt Sandweg und Waldemar Velte erzählt. Die beiden hielten die
Region Basel tagelang in Atem, erschossen auf der Flucht drei
Polizisten und nahmen sich am Schluss das Leben. Im Margarethenpark
in Basel, umstellt von der Polizei, sahen die Bankräuber keinen
anderen Ausweg mehr. Dank Original-Polizeiakten und Zeugenaussagen
aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt, ist die Geschichte des schwersten
Verbrechens in Basel im 20. Jahrhundert bestens dokumentiert. Zu
den wichtigsten Zeugenaussagen gehört jene von Victoria «Dorly»
Schupp. Die Schallplattenverkäuferin aus dem Basler Warenhaus
Globus hat die beiden Deutschen im Dezember 1933 kennengelernt und
viel Zeit mit ihnen verbracht, ohne ihre wahre Geschichte zu
kennen. Als das Ganze auffliegt, verrät Dorly Schupp die Beiden an
die Polizei. «Man muss die Geschichte auch in der Zeit sehen: Das
sind 15 Jahre nach dem ersten Weltkrieg, als ein einzelnes
Menschenleben nach diesem mechanisierten Töten, millionenfach,
nicht mehr gar so kostbar war», sagt der Schweizer Schriftsteller
Alex Capus, der mit dem Roman «Fast ein bisschen Frühling» die
Geschichte von Sandweg und Velte erzählt. Die beiden Männer, 23
Jahre alt, arbeitslos, wollen weg aus Nazi-Deutschland. Ihr grosses
Ziel: Indien. Aber im Europa der 30-er Jahre ist es alles andere
als einfach für junge Menschen ihre Träume zu leben. Nach dem 1.
Weltkrieg werden die Grenzen streng kontrolliert, es braucht
Stempel, Formulare - und es braucht Geld. Was wiederum einer der
Auslöser für den Banküberfall am 5. Januar 1934 in Basel war.
Quellen/Literatur: - Capus, Alex (2002): Fast ein bisschen Fühling:
Carl Hanser Verlag, Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt, Museum
Laufental
zeigt exemplarisch, wie schwierig die Lage für junge Menschen nach
dem Ersten Weltkrieg war. Am 5. Januar 1934 – also vor 90 Jahren –
betreten zwei Unbekannte die Wever-Bank in Basel mit Pistolen. Und
sie schiessen, bevor sie sich in der Kasse bedienen. Zwei
Bankangestellte werden so schwer verletzt, sterben noch am gleichen
Tag im Spital. Der Banküberfall dauert nur wenige Minuten, die
Täter fliehen in einem blauen Ford mit schwarzem Verdeck. In der
«Zeitblende» wird die Geschichte der beiden deutschen Bankräuber
Kurt Sandweg und Waldemar Velte erzählt. Die beiden hielten die
Region Basel tagelang in Atem, erschossen auf der Flucht drei
Polizisten und nahmen sich am Schluss das Leben. Im Margarethenpark
in Basel, umstellt von der Polizei, sahen die Bankräuber keinen
anderen Ausweg mehr. Dank Original-Polizeiakten und Zeugenaussagen
aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt, ist die Geschichte des schwersten
Verbrechens in Basel im 20. Jahrhundert bestens dokumentiert. Zu
den wichtigsten Zeugenaussagen gehört jene von Victoria «Dorly»
Schupp. Die Schallplattenverkäuferin aus dem Basler Warenhaus
Globus hat die beiden Deutschen im Dezember 1933 kennengelernt und
viel Zeit mit ihnen verbracht, ohne ihre wahre Geschichte zu
kennen. Als das Ganze auffliegt, verrät Dorly Schupp die Beiden an
die Polizei. «Man muss die Geschichte auch in der Zeit sehen: Das
sind 15 Jahre nach dem ersten Weltkrieg, als ein einzelnes
Menschenleben nach diesem mechanisierten Töten, millionenfach,
nicht mehr gar so kostbar war», sagt der Schweizer Schriftsteller
Alex Capus, der mit dem Roman «Fast ein bisschen Frühling» die
Geschichte von Sandweg und Velte erzählt. Die beiden Männer, 23
Jahre alt, arbeitslos, wollen weg aus Nazi-Deutschland. Ihr grosses
Ziel: Indien. Aber im Europa der 30-er Jahre ist es alles andere
als einfach für junge Menschen ihre Träume zu leben. Nach dem 1.
Weltkrieg werden die Grenzen streng kontrolliert, es braucht
Stempel, Formulare - und es braucht Geld. Was wiederum einer der
Auslöser für den Banküberfall am 5. Januar 1934 in Basel war.
Quellen/Literatur: - Capus, Alex (2002): Fast ein bisschen Fühling:
Carl Hanser Verlag, Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt, Museum
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