Nuot Ganzoni in Biafra: Mit Schweizer Waffen auf Schweizer Hilfe
1969 tobt in Biafra ein blutiger Bürgerkrieg. Nigerias Armee will
die Region aushungern. Hilfswerke und das Rote Kreuz organisieren
Hilfe über eine Luftbrücke - doch die kommt unter Beschuss von
Schweizer Flugabwehrkanonen. Der 92-jährige Arzt Nuot Ga ...
32 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
1969 tobt in Biafra ein blutiger Bürgerkrieg. Nigerias Armee will
die Region aushungern. Hilfswerke und das Rote Kreuz organisieren
Hilfe über eine Luftbrücke - doch die kommt unter Beschuss von
Schweizer Flugabwehrkanonen. Der 92-jährige Arzt Nuot Ganzoni
berichtet von seinem Hilfseinsatz. Während das Internationale
Komitee vom Roten Kreuz IKRK und kirchliche Hilfswerke Biafra über
eine Luftbrücke mit medizinischer Hilfe und Lebensmitteln auch aus
der Schweiz versorgen, bezieht die nigerianische Zentralregierung
trotz Waffenausfuhr-Embargo Flugabwehrkanonen von Oerlikon-Bührle.
Die Armee nimmt auch mit diesen Waffen die Luftbrücke ins Visier.
Acht Flugzeuge der kirchlichen Hilfswerke und eines des IKRK werden
abgeschossen. Der Widerspruch einer gleichzeitigen Lieferung
von Waffen und Hilfe sorgt in der Schweizer Öffentlichkeit für
einen empörten Aufschrei. Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt
erklärt: "Die Schweiz liefert Waffen und das Rote Kreuz als
Apotheke hinterher." Eine Volksinitiative wird lanciert, die
Waffenexporte grundsätzlich verbieten will. "Der
Bührle-Skandal ist einer der grössten Skandale in der Geschichte
der Schweizer Waffenausfuhr-Politik", sagt Historiker Dominik
Matter in der Zeitblende. Er und der Schweizer Arzt Nuot Ganzoni,
der 1969 für drei Monate im abgeriegelten Biafra im Einsatz war,
schauen zurück auf einen der ersten und blutigsten Bürgerkriege im
postkolonialen Afrika. Und auf die Verstrickungen der Schweiz in
den Biafra-Krieg. Gesprächspartner: * Dr. med. Nuot
Ganzoni, Arzt, 1969 in Biafra für das IKRK im Einsatz * Dr. Dominik
Matter, Historiker, Forschungsstelle für Diplomatische Dokumente
der Schweiz Dodis
die Region aushungern. Hilfswerke und das Rote Kreuz organisieren
Hilfe über eine Luftbrücke - doch die kommt unter Beschuss von
Schweizer Flugabwehrkanonen. Der 92-jährige Arzt Nuot Ganzoni
berichtet von seinem Hilfseinsatz. Während das Internationale
Komitee vom Roten Kreuz IKRK und kirchliche Hilfswerke Biafra über
eine Luftbrücke mit medizinischer Hilfe und Lebensmitteln auch aus
der Schweiz versorgen, bezieht die nigerianische Zentralregierung
trotz Waffenausfuhr-Embargo Flugabwehrkanonen von Oerlikon-Bührle.
Die Armee nimmt auch mit diesen Waffen die Luftbrücke ins Visier.
Acht Flugzeuge der kirchlichen Hilfswerke und eines des IKRK werden
abgeschossen. Der Widerspruch einer gleichzeitigen Lieferung
von Waffen und Hilfe sorgt in der Schweizer Öffentlichkeit für
einen empörten Aufschrei. Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt
erklärt: "Die Schweiz liefert Waffen und das Rote Kreuz als
Apotheke hinterher." Eine Volksinitiative wird lanciert, die
Waffenexporte grundsätzlich verbieten will. "Der
Bührle-Skandal ist einer der grössten Skandale in der Geschichte
der Schweizer Waffenausfuhr-Politik", sagt Historiker Dominik
Matter in der Zeitblende. Er und der Schweizer Arzt Nuot Ganzoni,
der 1969 für drei Monate im abgeriegelten Biafra im Einsatz war,
schauen zurück auf einen der ersten und blutigsten Bürgerkriege im
postkolonialen Afrika. Und auf die Verstrickungen der Schweiz in
den Biafra-Krieg. Gesprächspartner: * Dr. med. Nuot
Ganzoni, Arzt, 1969 in Biafra für das IKRK im Einsatz * Dr. Dominik
Matter, Historiker, Forschungsstelle für Diplomatische Dokumente
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