Paul Scherrer und die Bombe

Paul Scherrer und die Bombe

Paul Scherrer war der führende Schweizer Kernphysiker seiner Zeit. Und eine faszinierende Figur: Informant für den US-Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg, später vom Bundesrat mit der Atomforschung betraut - und mit einem brisanten Geheimauftrag. Doch S ...
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vor 2 Jahren
Paul Scherrer war der führende Schweizer Kernphysiker seiner Zeit.
Und eine faszinierende Figur: Informant für den US-Geheimdienst im
Zweiten Weltkrieg, später vom Bundesrat mit der Atomforschung
betraut - und mit einem brisanten Geheimauftrag. Doch Scherrer
bleibt auch eine rätselhafte Figur. In der Kernphysik führte in der
Schweiz kein Weg an Paul Scherrer vorbei. Der Leiter des
physikalischen Instituts der ETH, 1890 in St. Gallen geboren, hatte
in Deutschland studiert und war bestens vernetzt. So kannte er etwa
Werner Heisenberg, in Deutschland ein führender Kernphysiker.
Scherrer lud Heisenberg während des Krieges wiederholt in die
Schweiz ein, weshalb Scherrer vom US-Geheimdienst angeworben wurde.
Schliesslich wollten die USA wissen, wie weit Nazideutschland war
bei der Entwicklung der Atombombe. Nach dem Krieg stand Scherrer,
auch dank bester Beziehungen in die USA, im Zentrum der Schweizer
Atomforschung. Brisant: Der Bundesrat beauftragte ihn und seine
Kommission auch damit, eine mögliche Schweizer Atombombe zu
entwickeln. Im Parlament erklärte der Vorsteher des
Militärdepartements, Karl Kobelt, fast zur gleichen Zeit, die
Schweiz habe keine Absicht, eine Atombombe zu bauen. Paul Scherrer
bleibt bis heute ein Mysterium: Sein Nachlass wurde nach seinem Tod
gründlich vernichtet. Bis heute muss deshalb auch offen bleiben, ob
ernsthaft willens war, diese Waffe für die Schweiz zu entwickeln.
Die Zeitblende wagt eine Annäherung an Paul Scherrer und die
Schweizer Atompläne - zusammen mit Historikerin Monika Gisler, die
daran ist, eine Biografie über Paul Scherrer zu schreiben.

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