Drachenhaus
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Drachenhaus.mp3
Audio-Podcast: 6:47 min - Kennen Sie… das Drachenhaus? Auf
dem Weg zu den Ausflugszielen Wildschweine, Weisshauswald oder
Tiergehege lässt man es links liegen,
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Mit den Architektur-Podcasts lässt sich Architektur und Stadtentwicklung in Trier unmittelbar vor Ort entdecken.
Beschreibung
vor 1 Jahr
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Audio-Podcast: 6:47 min Kennen Sie… das Drachenhaus? Auf dem
Weg zu den Ausflugszielen Wildschweine, Weisshauswald oder
Tiergehege lässt man es links liegen, denn es ist im Vorbeifahren
kaum auszumachen. Erst wenn man die abschüssige Wiesenfläche des
alten Rosengartens betritt, erkennt man die immensen Ausmaße des
Drachenhauses. Seinen Namen hat es erst Jahre nach der
Fertigstellung erhalten, das Haus selbst hat eine längere
Geschichte. Zu römischer Zeit ist der heutige Westteil der Stadt
auch außerhalb der Stadtmauer besiedelt. Die Römerbrücke führt über
den Fluss zu Grabstellen, Grabmonumenten, Heiligtümern und einem
großen Tempelbezirk. Von der Brücke aus führen jenseits des
Stadtzentrums drei römische Fernstraßen in die Zentren Reims, Köln
und Richtung Andernach. Nach dem Zusammenbruch der römischen Epoche
in Trier im fünften Jahrhundert beginnt die Stadt unter den Franken
wieder zu wachsen. Es sind vor allem die Erzbischöfe und Klöster,
die im frühen Mittelalter neue Häuser gründen und die Wirtschaft
ankurbeln. Eine wichtige Rolle spielt das Benediktinerkloster St.
Maria ad Martyres oder auch St. Maria ad Ripa, also am Flussufer.
Hier residieren die ersten Bischöfe, hier sind Kanoniker
nachgewiesen. Zu einer Hochzeit des Klosters wird im 18.
Jahrhundert ein riesiger Neubau mit Kirche errichtet, dessen heute
erhaltener Ostflügel das Exhaus beherbergt. Zu dieser Zeit hat das
Kloster reiche Besitztümer, die sich bis über die Mosel über den
steilen Felshang hinauf ausbreiten. Zu den Ländereien gehört auch
das Mergener Grünhäuschen, das an der Stelle des heutigen
Drachenhauses gestanden hat. In relativer Nähe dazu bewirtschaftet
das Kloster St. Martin das Weisshäuschen sowie die Schäferei des
Gutes Sievenicher Hof auf dem Gelände Ottoscheuer – an der Stelle
der heutigen Hochschule. Dieses komplette Gelände inklusive aller
Gebäude kauft um 1820 Georg Nikolaus Wilhelm von Haw (1793-1862),
Sohn eines Kurfürstlichen Hofrats und des Amtsverwalters von Daun
und später Pfalzel. Von 1818 bis 1839 wird Wilhelm von Haw nach
einer internationalen Karriere als Jurist Oberbürgermeister von
Trier. Er ist einer der ersten, der sich inmitten der Natur
niederlässt und damit den westlichen Stadtteil am Berghang zu einem
beliebten Baugebiet für spätere Villen macht. Während Haw an der
Stelle des Weisshäuschens um 1823 die imposante Villa Weisshaus als
sein privates Wohnhaus errichtet, entsteht an der Stelle des
Grünhäuschens 1829 das heute sogenannte Drachenhaus. In diese Zeit
fällt auch die Heirat mit Elisabeth Franziska Nell, der Tochter
eines der reichsten Einwohner der Stadt, des königlichen
Kommerzialrats Christoph Phillip Bernard Nell. Insgesamt nimmt sich
die Einheit aus der Privatvilla mit dem Schäfergut und dem heute so
genannten Drachenhaus herrschaftlich aus. Die Familie Haw
repräsentiert feudalen Lebensstil mit bürgerlicher Nähe, sind doch
alle Trierer immer als Gäste in den Parkanlagen willkommen. Die
fast schlossartige Fassade des Drachenhauses mit ausladenden neun
Achsen unter einem flachen Walmdach ist für den Zweck des Gebäudes
repräsentativ ausgestaltet. Es ist das Ökonomiegebäude, welches zur
Hawschen Villa Weisshaus gehört und welche etwa 700 Meter entfernt
liegt. An Stelle des Hofs Grünhäuschen unter klösterlicher Führung
entsteht eine Dreiflügelanlage mit einem rückwärtig gelegenen
Innenhof, der über monumentale Tore zu erreichen ist. Obwohl die
beiden hinteren Seitenflügel versetzt zur Fassade stehen, damit
sich eine große Fläche bildet, treten sie in der Gesamtansicht
komplett in den Hintergrund – wohl auch, weil sie nur eingeschossig
sind. Zu erfassen ist die Fassade erst, wenn man den Hang
herabläuft und sich mitten in die Wiese der sich anschließenden
Gartenanlage stellt. Diese ist wie das Wildgehege auch nach
Fertigstellung immer öffentlich zugänglich gewesen, obwohl es zum
privaten Grund und Boden der Familie...
Audio-Podcast: 6:47 min Kennen Sie… das Drachenhaus? Auf dem
Weg zu den Ausflugszielen Wildschweine, Weisshauswald oder
Tiergehege lässt man es links liegen, denn es ist im Vorbeifahren
kaum auszumachen. Erst wenn man die abschüssige Wiesenfläche des
alten Rosengartens betritt, erkennt man die immensen Ausmaße des
Drachenhauses. Seinen Namen hat es erst Jahre nach der
Fertigstellung erhalten, das Haus selbst hat eine längere
Geschichte. Zu römischer Zeit ist der heutige Westteil der Stadt
auch außerhalb der Stadtmauer besiedelt. Die Römerbrücke führt über
den Fluss zu Grabstellen, Grabmonumenten, Heiligtümern und einem
großen Tempelbezirk. Von der Brücke aus führen jenseits des
Stadtzentrums drei römische Fernstraßen in die Zentren Reims, Köln
und Richtung Andernach. Nach dem Zusammenbruch der römischen Epoche
in Trier im fünften Jahrhundert beginnt die Stadt unter den Franken
wieder zu wachsen. Es sind vor allem die Erzbischöfe und Klöster,
die im frühen Mittelalter neue Häuser gründen und die Wirtschaft
ankurbeln. Eine wichtige Rolle spielt das Benediktinerkloster St.
Maria ad Martyres oder auch St. Maria ad Ripa, also am Flussufer.
Hier residieren die ersten Bischöfe, hier sind Kanoniker
nachgewiesen. Zu einer Hochzeit des Klosters wird im 18.
Jahrhundert ein riesiger Neubau mit Kirche errichtet, dessen heute
erhaltener Ostflügel das Exhaus beherbergt. Zu dieser Zeit hat das
Kloster reiche Besitztümer, die sich bis über die Mosel über den
steilen Felshang hinauf ausbreiten. Zu den Ländereien gehört auch
das Mergener Grünhäuschen, das an der Stelle des heutigen
Drachenhauses gestanden hat. In relativer Nähe dazu bewirtschaftet
das Kloster St. Martin das Weisshäuschen sowie die Schäferei des
Gutes Sievenicher Hof auf dem Gelände Ottoscheuer – an der Stelle
der heutigen Hochschule. Dieses komplette Gelände inklusive aller
Gebäude kauft um 1820 Georg Nikolaus Wilhelm von Haw (1793-1862),
Sohn eines Kurfürstlichen Hofrats und des Amtsverwalters von Daun
und später Pfalzel. Von 1818 bis 1839 wird Wilhelm von Haw nach
einer internationalen Karriere als Jurist Oberbürgermeister von
Trier. Er ist einer der ersten, der sich inmitten der Natur
niederlässt und damit den westlichen Stadtteil am Berghang zu einem
beliebten Baugebiet für spätere Villen macht. Während Haw an der
Stelle des Weisshäuschens um 1823 die imposante Villa Weisshaus als
sein privates Wohnhaus errichtet, entsteht an der Stelle des
Grünhäuschens 1829 das heute sogenannte Drachenhaus. In diese Zeit
fällt auch die Heirat mit Elisabeth Franziska Nell, der Tochter
eines der reichsten Einwohner der Stadt, des königlichen
Kommerzialrats Christoph Phillip Bernard Nell. Insgesamt nimmt sich
die Einheit aus der Privatvilla mit dem Schäfergut und dem heute so
genannten Drachenhaus herrschaftlich aus. Die Familie Haw
repräsentiert feudalen Lebensstil mit bürgerlicher Nähe, sind doch
alle Trierer immer als Gäste in den Parkanlagen willkommen. Die
fast schlossartige Fassade des Drachenhauses mit ausladenden neun
Achsen unter einem flachen Walmdach ist für den Zweck des Gebäudes
repräsentativ ausgestaltet. Es ist das Ökonomiegebäude, welches zur
Hawschen Villa Weisshaus gehört und welche etwa 700 Meter entfernt
liegt. An Stelle des Hofs Grünhäuschen unter klösterlicher Führung
entsteht eine Dreiflügelanlage mit einem rückwärtig gelegenen
Innenhof, der über monumentale Tore zu erreichen ist. Obwohl die
beiden hinteren Seitenflügel versetzt zur Fassade stehen, damit
sich eine große Fläche bildet, treten sie in der Gesamtansicht
komplett in den Hintergrund – wohl auch, weil sie nur eingeschossig
sind. Zu erfassen ist die Fassade erst, wenn man den Hang
herabläuft und sich mitten in die Wiese der sich anschließenden
Gartenanlage stellt. Diese ist wie das Wildgehege auch nach
Fertigstellung immer öffentlich zugänglich gewesen, obwohl es zum
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