Kloster St. Afra
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/12/St.-Afra.mp3
Audio-Podcast: 6:56 min - Kennen Sie... das Kloster St.
Afra? Seit dem Mittelalter gehörte das Kloster St. Afra zur
Domimmunität des Trierer Bistums.
Podcast
Podcaster
Mit den Architektur-Podcasts lässt sich Architektur und Stadtentwicklung in Trier unmittelbar vor Ort entdecken.
Beschreibung
vor 1 Jahr
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/12/St.-Afra.mp3
Audio-Podcast: 6:56 min Kennen Sie... das Kloster St.
Afra? Seit dem Mittelalter gehörte das Kloster St. Afra zur
Domimmunität des Trierer Bistums. Die kleine Frauengemeinschaft in
der heutigen Liebfrauenstraße erhielt im 18. Jahrhundert einen
Neubau mit eigenem Gotteshaus. Eine Inschrift erinnert an die
Geschichte des Hauses, das später auch ein Mädchenwaisenheim und
eine Schule beherbergte. Bis heute sind das Klosterportal sowie das
Langhaus der Kirche in der Architektur zu erkennen. Die heilige
Afra war der Legende nach die Tochter eines zyprischen Königs. Nach
dessen Tod kamen Afra und ihre Mutter über Rom nach Augsburg und
beide Frauen arbeiteten dort als Prostituierte. Der spanische
Bischof Narcissus suchte das Freudenhaus während seiner Flucht auf
und bekehrte die Damen. Die Christin Afra wurde daraufhin verfolgt
und starb als Märtyrerin. Je nach Legende wurde sie um 304
verbrannt oder an einem Baumstamm gebunden enthauptet. Zahlreiche
Kirchen, Schulen, Bildungsinstitute oder auch Apotheken tragen St.
Afra im Namen und sogar ein Bier aus Meißen nennt sich nach der
Heiligen. In Trier wird ein der Afra geweihtes Frauenkloster
erstmals im Jahr 1271 erwähnt, existiert hat es wohl schon länger.
Die Ordensfrauen hatten die Aufgabe, erkranktes Dienstpersonal des
Domkapitels zu versorgen und zu pflegen. Die Trierer Steuerliste
nennt etwa 100 Jahre später neun Beginenhäuser in Trier, darunter
auch die Gemeinschaft St. Afra. Es war die Blütezeit der neu
entstehenden Klöster, Stifte und religiösen Gemeinschaften. Die
zuerst in lockerer Gemeinschaft lebenden Frauen von St. Afra
schlossen sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts als Dritter Orden den
Franziskanern an. Neben einem Männer- und einem Frauenkloster
bestand deren dritte Einrichtung aus den Tertianerinnen. Diese
Laien orientierten sich an den Ordensregeln des heiligen Franziskus
von Assisi und setzten diese innerhalb ihrer Lebenswelt um. Neben
ihrer Tätigkeiten für die Angehörigen des Bistums versahen die
Laienschwestern auch Kranken- und Totenwärterdienste in der Stadt.
Diese Verbindung wird auch in der Architektur deutlich. Genau
zwischen dem Kloster und der Kirche befindet sich ein Bogen zur
gegenüberliegenden Häuserzeile. Hier war die Grenze zwischen dem
Dombering, einer eigens befestigten Stadt innerhalb der Stadt
Trier, in der die Geistlichen und Angestellte der Kirche lebten. In
der Barockzeit erhielt das Kloster einen Neubau, was wir anhand der
Inschrift über dem reich verzierten Eingangsportal nachlesen
können. In den großen Buchstaben des Textes verbirgt sich auch das
Baujahr. Das Chronogramm hat folgenden Text: „funditus eri gebatur
honori dei divi francisci et s. afrae patronae“, was bedeutet: „Von
Grund auf wurde es errichtet zu Ehren Gottes, des heiligen
Franziskus und der Schutzpatronin, der heiligen Afra.“ Die
hervorgehobenen Großbuchstaben sind lateinische Zahlenwerte.
Addiert ergeben die Buchstaben D für 500, C für 100 und das I für
eins das Erbauungsjahr des Gebäudes, welches noch heute steht. Die
insgesamt sehr schlichte Fassade wird erst durch den aufwändig
gestalteten barocken Eingang zu einem besonderen Gebäude. Das
Portal ist mit übereck gestellten Pilastern, Voluten,
Segmentgiebeln und mächtigen Gesimsen dreistufig gegliedert. In der
zuoberst liegenden Kartusche befindet sich der Text mit
verschlüsselter Nennung der Entstehungszeit. Im Jahr 1728 baute der
Architekt und Franziskanerbruder Odericus Weiler das eigentliche
Klostergebäude und Richtung Dom die etwas zurückversetzt liegende
Kirche St. Afra. Das aufwändig gestaltete Portal führte am
südlichen Gebäudeteil direkt in der ersten der sechs Achsen in das
Kloster herein. Das dreigeschossige Gebäude hatte einen weiteren
rechtwinklig anliegenden Flügel. Etwas zurückversetzt befand sich
direkt im Anschluss daran entlang der Straßenflucht Richtung
Domfreihof das Langhaus der Kirche St. Afra.
Audio-Podcast: 6:56 min Kennen Sie... das Kloster St.
Afra? Seit dem Mittelalter gehörte das Kloster St. Afra zur
Domimmunität des Trierer Bistums. Die kleine Frauengemeinschaft in
der heutigen Liebfrauenstraße erhielt im 18. Jahrhundert einen
Neubau mit eigenem Gotteshaus. Eine Inschrift erinnert an die
Geschichte des Hauses, das später auch ein Mädchenwaisenheim und
eine Schule beherbergte. Bis heute sind das Klosterportal sowie das
Langhaus der Kirche in der Architektur zu erkennen. Die heilige
Afra war der Legende nach die Tochter eines zyprischen Königs. Nach
dessen Tod kamen Afra und ihre Mutter über Rom nach Augsburg und
beide Frauen arbeiteten dort als Prostituierte. Der spanische
Bischof Narcissus suchte das Freudenhaus während seiner Flucht auf
und bekehrte die Damen. Die Christin Afra wurde daraufhin verfolgt
und starb als Märtyrerin. Je nach Legende wurde sie um 304
verbrannt oder an einem Baumstamm gebunden enthauptet. Zahlreiche
Kirchen, Schulen, Bildungsinstitute oder auch Apotheken tragen St.
Afra im Namen und sogar ein Bier aus Meißen nennt sich nach der
Heiligen. In Trier wird ein der Afra geweihtes Frauenkloster
erstmals im Jahr 1271 erwähnt, existiert hat es wohl schon länger.
Die Ordensfrauen hatten die Aufgabe, erkranktes Dienstpersonal des
Domkapitels zu versorgen und zu pflegen. Die Trierer Steuerliste
nennt etwa 100 Jahre später neun Beginenhäuser in Trier, darunter
auch die Gemeinschaft St. Afra. Es war die Blütezeit der neu
entstehenden Klöster, Stifte und religiösen Gemeinschaften. Die
zuerst in lockerer Gemeinschaft lebenden Frauen von St. Afra
schlossen sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts als Dritter Orden den
Franziskanern an. Neben einem Männer- und einem Frauenkloster
bestand deren dritte Einrichtung aus den Tertianerinnen. Diese
Laien orientierten sich an den Ordensregeln des heiligen Franziskus
von Assisi und setzten diese innerhalb ihrer Lebenswelt um. Neben
ihrer Tätigkeiten für die Angehörigen des Bistums versahen die
Laienschwestern auch Kranken- und Totenwärterdienste in der Stadt.
Diese Verbindung wird auch in der Architektur deutlich. Genau
zwischen dem Kloster und der Kirche befindet sich ein Bogen zur
gegenüberliegenden Häuserzeile. Hier war die Grenze zwischen dem
Dombering, einer eigens befestigten Stadt innerhalb der Stadt
Trier, in der die Geistlichen und Angestellte der Kirche lebten. In
der Barockzeit erhielt das Kloster einen Neubau, was wir anhand der
Inschrift über dem reich verzierten Eingangsportal nachlesen
können. In den großen Buchstaben des Textes verbirgt sich auch das
Baujahr. Das Chronogramm hat folgenden Text: „funditus eri gebatur
honori dei divi francisci et s. afrae patronae“, was bedeutet: „Von
Grund auf wurde es errichtet zu Ehren Gottes, des heiligen
Franziskus und der Schutzpatronin, der heiligen Afra.“ Die
hervorgehobenen Großbuchstaben sind lateinische Zahlenwerte.
Addiert ergeben die Buchstaben D für 500, C für 100 und das I für
eins das Erbauungsjahr des Gebäudes, welches noch heute steht. Die
insgesamt sehr schlichte Fassade wird erst durch den aufwändig
gestalteten barocken Eingang zu einem besonderen Gebäude. Das
Portal ist mit übereck gestellten Pilastern, Voluten,
Segmentgiebeln und mächtigen Gesimsen dreistufig gegliedert. In der
zuoberst liegenden Kartusche befindet sich der Text mit
verschlüsselter Nennung der Entstehungszeit. Im Jahr 1728 baute der
Architekt und Franziskanerbruder Odericus Weiler das eigentliche
Klostergebäude und Richtung Dom die etwas zurückversetzt liegende
Kirche St. Afra. Das aufwändig gestaltete Portal führte am
südlichen Gebäudeteil direkt in der ersten der sechs Achsen in das
Kloster herein. Das dreigeschossige Gebäude hatte einen weiteren
rechtwinklig anliegenden Flügel. Etwas zurückversetzt befand sich
direkt im Anschluss daran entlang der Straßenflucht Richtung
Domfreihof das Langhaus der Kirche St. Afra.
Weitere Episoden
7 Minuten
vor 1 Jahr
vor 1 Jahr
vor 1 Jahr
vor 1 Jahr
vor 1 Jahr
In Podcasts werben
Kommentare (0)