#011: Folgt dem Virus in Südosteuropa die Autokratie?
17 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten
Forschung" stehen ForscherInnen der Universität Graz zu
verschiedenen Aspekten der Corona-Krise ein Mal pro Woche
Rede und Antwort. In der elften Epsiode diskutiert
Südosteuropa-Experte Florian Bieber die Lage am Westbalkan:
wie dort mit der Pandemie umgegangen wurde, welche Spuren
die rigiden, teils autokratischen Maßnahmen der Regierungen
in der Region hinterlassen könnten und wie sich das alles
auf eine mögliche Erweiterung der EU auswirken wird, sind
Teilfragen des Gesprächs.
Besorgniserregend ist für Florian Bieber der Griff nach der
absoluten Macht unter dem Deckmantel der
Pandemie-Bekämpfung, so wie es beispielsweise in Ungarn
geschehen ist. "Es braucht dringend eine klare Haltung der
EU-Mitgliedsstaaten dagegen. Leider war die Kritik, auch
seitens Österreich, hierzu relativ still", so Bieber. Als
demokratischer Staat gilt es, gerade in solchen Phasen
Vorbildwirkung zu zeigen: transparente, zeitlich begrenzte
und angemessene Maßnahmen sind dabei das Um und Auf.
Im Podcast spricht Bieber außerdem über den
EU-Erweiterungsprozess, der durch die Corona-Krise
vermutlich wieder einmal ins Stocken geraten wird. Dabei
wäre es besonders wichtig, so der Forscher, diesen Prozess
parallel zu einer jedenfalls notwendigen EU-Reform
fortzuführen. "Wir sollten weg von dem Gedanken, eins nach dem
anderen erledigen zu wollen, sondern viel mehr das Europa,
in dem wir künftig leben wollen, in dem wir gemeinsam stark
sind, im Auge behalten", resümiert Florian Bieber.
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