Lockdownbeschäftigung mit "Der Sex meines Lebens"

Lockdownbeschäftigung mit "Der Sex meines Lebens"

Folge 19 des Standard Buchclub-Podcast haben die beiden "Lesezeichen"-Macherinnen auf der Buch Wien 2021 aufgenommen. Es geht um die sexuelle Biografie einer anonymen Autorin
23 Minuten
Podcast
Podcaster
Der STANDARD-Buchclub für Literatur, die uns bewegt

Beschreibung

vor 3 Jahren
Der Titel des Buchs "Der Sex meines Lebens" ist, das liegt auf der
Hand, im doppelten Sinn zu verstehen. Der Autorin, die für ihre
sexuelle Autobiografie anonym bleiben möchte, "um die Erzählung und
nicht die Erzählerin in den Vordergrund zu stellen", geht es zum
einen um sämtliche sexuelle Erfahrungen, die sich im Laufe ihres
Lebens angesammelt haben, aber dieses Buch ist auch die Suche nach
dem "besten" Sex ihres Lebens. Dieses Buch, erschienen im
Ullstein-Verlag, sind sich Mia Eidlhuber und Beate Hausbichler
einig, ist aber noch viel mehr: Es ist das Zeugnis einer Frau, für
die 68er-Bewegung und sexuelle Befreiung kein erfüllendes
Sexualleben mit sich gebracht haben, im Gegenteil: Mitgemacht oder
auch mit sich machen lassen hat diese Autorin, von der wir annehmen
dürfen, dass sie heute in etwa um die sechzig Jahre alt ist,
einiges. Sie selbst spricht im Klappentext ihrer Aufzeichnungen
offen und mutig von "Überforderung" und "Überrumpelungen", das Wort
"Missbrauch" kommt dabei nicht vor. Ihre teilweise schmerzhaften
Erinnerungen und Aufzeichnungen sind deshalb auch Zeugnis einer
Zeit, in der sexuelle Selbstbestimmung und Grenzsetzungen noch
nicht so selbstverständlich waren wie in einer heutigen
Gesellschaft, die auch durch die #MeToo-Bewegung langsam lernen
musste auf Bedürfnisse und Befindlichkeiten von Frauen mehr
Rücksicht zu nehmen. Ob die Autorin, die sich "Anonyma" nennt, am
Ende doch den Sex ihres Lebens gefunden hat, wird an dieser Stelle
nicht verraten, aber hören Sie selbst.

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