Der Schmerz des Verlustes – das Erbe der Griechen aus Kleinasien
Vor hundert Jahren besiegelte ein Vertrag das Ende des Griechentums
in Kleinasien. Etwa 1,5 Millionen Griechinnen und Griechen mussten
ihre Heimat verlassen. Die Flüchtlinge waren in Griechenland wenig
willkommen. Ihre Nachkommen kämpfen gegen das Ver ...
28 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Vor hundert Jahren besiegelte ein Vertrag das Ende des Griechentums
in Kleinasien. Etwa 1,5 Millionen Griechinnen und Griechen mussten
ihre Heimat verlassen. Die Flüchtlinge waren in Griechenland wenig
willkommen. Ihre Nachkommen kämpfen gegen das Vergessen und pflegen
bis heute alte Traditionen. «Bevölkerungsaustausch zwischen der
Türkei und Griechenland» wird die gewaltsame Umsiedlung im in
Lausanne geschlossenen Vertrag von 1923 genannt. Dieser besiegelte
nicht nur die Vertreibung der Griechen und Griechinnen aus
Kleinasien, sondern auch diejenige von 400 000 Muslimen aus
Griechenland. Das bedeutete Entwurzelung, Verlust und Schmerz.
Nicht alle fanden in ihrer neuen Heimat Griechenland Anschluss.
Viele waren im Osmanischen Reich privilegiert gewesen und mussten
ganz neu anfangen, am Rande der Gesellschaft. Sie brachten ihre
Traditionen, Speisen und Musik mit, die die Nachfahren der
Flüchtlinge noch heute pflegen. So unterrichtet etwa der 57-jährige
Giorgos Sarafidis in einem Athener Vorort, in dem sich damals viele
der Vertriebenen niedergelassen hatten, pontische Tänze. Die
Strassen des Viertels tragen bis heute Namen der
Schwarzmeer-Region. Oder da ist Marilena Manika, der die
Vertreibungsgeschichte ihrer Grosseltern so präsent ist, dass ihr
scheint, als hätte sie die damalige Flucht durchgemacht. Sie alle
wünschen sich, dass der Anteil der damaligen Neuankömmlinge an der
griechischen Kultur anerkannt wird und ihre Geschichte nicht in
Vergessenheit gerät.
in Kleinasien. Etwa 1,5 Millionen Griechinnen und Griechen mussten
ihre Heimat verlassen. Die Flüchtlinge waren in Griechenland wenig
willkommen. Ihre Nachkommen kämpfen gegen das Vergessen und pflegen
bis heute alte Traditionen. «Bevölkerungsaustausch zwischen der
Türkei und Griechenland» wird die gewaltsame Umsiedlung im in
Lausanne geschlossenen Vertrag von 1923 genannt. Dieser besiegelte
nicht nur die Vertreibung der Griechen und Griechinnen aus
Kleinasien, sondern auch diejenige von 400 000 Muslimen aus
Griechenland. Das bedeutete Entwurzelung, Verlust und Schmerz.
Nicht alle fanden in ihrer neuen Heimat Griechenland Anschluss.
Viele waren im Osmanischen Reich privilegiert gewesen und mussten
ganz neu anfangen, am Rande der Gesellschaft. Sie brachten ihre
Traditionen, Speisen und Musik mit, die die Nachfahren der
Flüchtlinge noch heute pflegen. So unterrichtet etwa der 57-jährige
Giorgos Sarafidis in einem Athener Vorort, in dem sich damals viele
der Vertriebenen niedergelassen hatten, pontische Tänze. Die
Strassen des Viertels tragen bis heute Namen der
Schwarzmeer-Region. Oder da ist Marilena Manika, der die
Vertreibungsgeschichte ihrer Grosseltern so präsent ist, dass ihr
scheint, als hätte sie die damalige Flucht durchgemacht. Sie alle
wünschen sich, dass der Anteil der damaligen Neuankömmlinge an der
griechischen Kultur anerkannt wird und ihre Geschichte nicht in
Vergessenheit gerät.
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