Über eine Wirtschaft für das Gemeinwohl

Über eine Wirtschaft für das Gemeinwohl

Im Gespräch mit Lisa Buddemeier
60 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Wir sprechen heute über das Thema Gemeinwohlökonomie und habe dazu
eine tolle Expertin zu Gast: Lisa Buddemeier. Sie ist Psychologin,
Beraterin und Trainerin, begeistert sich für innovative Formen der
Unternehmensführung und begleitet Individuen, Teams und
Organisationen in Veränderungsprozessen mit einem Schwerpunkt auf
zukunftsfähiges und enkeltaugliches Wirken. Sie arbeitet mit einem
klaren regionaler Fokus auf Schleswig-Holstein und leitet die
Regionalgruppe der Gemeinwohlökonomie in Kiel. Wir sprechen mit ihr
darüber, welche Ideen hinter dem Konzept der Gemeinwohlökonomie
stecken und wie Unternehmen ihre Gemeinwohlorientierung erfassen
bzw. sich dem Thema nähern können. Außerdem stellen wir das Tool
der Gemeinwohlmatrix vor, dessen Ergebnis als alternative Kennzahl
für Unternehmenserfolg genutzt werden kann. /// Links /// Zur
Gemeinwohl-Matrix 5.0:
https://germany.ecogood.org/tools/gemeinwohl-matrix/ Nähere Infos
zur Gemeinwohl-Bilanz und Link zu den konkreten Handbüchern und
Arbeitsmaterialien:
https://germany.ecogood.org/tools/gemeinwohl-bilanz/ Link zur
allgemeinen GWÖ-Deutschland Website: https://germany.ecogood.org/
Link zu meinem Angebot für Berater*innen zum Einstieg in die GWÖ:
https://www.pantarhei-training.de/_ref/files/gemeinwohl-oekonomie-kurse-2023.pdf
Reaktion von Lisa auf die Widerstände, die bei Hannah entstanden
sind: "Ich kann die Widerstände gut nachempfinden und habe
gleichzeitig für mich einen Umgang damit gefunden (und versuche
diesen auch in meinen Kursen zu vermitteln) der hilft, diese
Widerstände auszulösen bzw. sie für sich konstruktiv zu nutzen. Zu
dem „Stress“, den das Ganze potentiell auslöst, weil es so
umfassend und anspruchsvoll ist: Wie ich es auch im Interview
formuliert habe: für mich ist die Matrix eine Einladung, genau
hinzuschauen und dann bewusst zu entscheiden, wo ich meine
Ressourcen einsetzen möchte, wo ich bereits jetzt sehr
gemeinwohlorientiert unterwegs sein kann, und wo ich auch bewusst
Abstriche in Kauf nehme, weil es aktuell nicht für mich machbar ist
bzw. zu Lasten anderer Aspekte ginge. Und wenn ich es als Einladung
sehe, um genau hinzuschauen und bewusste Entscheidungen zu treffen,
statt als Zwang, überall perfekt zu werden, dann löst es auch
weniger Stress aus. Das Schöne ist ja, das in der Matrix auch das
eigene Wohl mit drin steckt. Als Einzelunternehmerin/Selbständige
beschreibt die Zelle C1 auch mein persönliches Wohlergehen, meine
physische und psychische Gesundheit. „Stress“ gibt hier Abzüge.
D.h. am besten gestalte ich mein eigenes Anspruchsniveau so, dass
es mich dazu motiviert, besser zu werden, ohne Stress auszulösen….
Zum Thema Normativer Ansatz: Es gibt ein paar Rahmenpunkte, die
normativ definiert sind, und bei denen ich es auch für wichtig
halte! Als Ziel die Förderung des guten Lebens für alle innerhalb
der Regenerationsfähigkeit unseres Planeten. Das ist für mich der
normative Rahmen, bei der GWÖ wie bei der Donut-Ökonomie gleicher
Maßen. Für die Übersetzung in konkretes (unternehmerisches) Handeln
brauch es einen demokratischen Diskurs. Das wäre die zweite Norm:
Es gibt keinen Diktator, der über richtig und falsch auf Ebene des
konkreten Handelns richtet, sondern einen demokratischen Diskurs.
Ich verstehe auch das Handbuch/Arbeitsbuch zur GWÖ-Bilanzierung
nicht als ein streng normatives Rahmenwerk, dem es in allen Punkten
zu folgen heißt, sondern wie erwähnt als Einladung meine Haltung zu
reflektieren und die Übereinstimmung meines Handelns mit meinen
eigenen Werten zu überprüfen und die ein oder anderen
Weichenstellung vorzunehmen. Manchmal auch bewusst anders, als im
Handbuch als „vorbildlich“ beschrieben, und mit aller Nachsicht mit
selbst gegenüber."

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: