# 153 Fragen kostet nichts? - Hermann Scherer

# 153 Fragen kostet nichts? - Hermann Scherer

Manchmal eben doch
17 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Kostet eine Frage wirklich nichts?

Wir alle haben ihn irgendwann einmal gelernt, diesen Spruch, der
da lautet: Fragen kostet nichts. Grundsätzlich stimme ich dem
auch zu. Aber: Vielleicht stimmt das doch nicht so ganz. Denn
zweifelsohne kostet eine solche Frage kein Geld, sondern nur
diese paar Sekunden, die es braucht, um sie zu stellen. Aber
manchmal kostet sie dann doch mehr. Nämlich Respekt,
Wertschätzung und Anerkennung. Wir haben auch gelernt, dass es
keine dumme Fragen, aber sehr wohl dumme Antworten gibt. Und auch
das muss ich wieder aus einer anderen Perspektive betrachten.
Denn es gibt sehr wohl Fragen, die ein Vorhaben in ein eher
schlechtes Licht rücken.



Keine Liebe zum Angebot - keine Liebe zum Kunden.

Ich will dazu ein Beispiel nennen. Es ist etwas, das sich neulich
zugetragen hat und worüber ich mich schon die ganze Zeit ärgere.
Es kam eine Anfrage per E-Mail rein, von einem Hotmail-Account.
An dieser Stelle will ich ausdrücklich betonen, dass man
natürlich im privaten Bereich einen Mailaccount bei den großen
Providern haben darf. Aber in dem Moment, in dem ich geschäftlich
unterwegs bin, ist das einfach ein No-Go. Mit einer solchen
Anfrage zeigt man nämlich nicht Interesse, sondern höchstens
seine eigene Unprofessionalität. Noch schlimmer: Die Mail war
substanzlos, bestand aus acht Zeilen mit zig Rechtschreib- und
Kommasetzungsfehlern. Schon mein Name in der Ansprache war falsch
geschrieben. Und es ging noch weiter.



50 Seiten vs. 8 Zeilen.

Kurz gefasst, es drehte sich um eine Sponsorenanfrage. Es gibt
einen Lauf zugunsten von Jugendlichen, und man kann diesen Lauf
mit einem bestimmten Geldbetrag je Kilometer unterstützen. Ganz
abgesehen davon, dass in der Mail keine Hintergründe genannt und
nichts erklärt wurde, standen in der Signatur völlig unpassende
und konträre Dinge. Ich glaube, wenn Menschen etwas haben wollen,
dann fängt es bei solch kleinen Dingen wie der Signatur an. Wann
immer ich etwas von Menschen haben will. Ob Werbung, ob
Unterstützung, was auch immer, dann haben meine Anfragen meistens
30, 40 oder 50 Seiten. Verrückt? Nein, ganz und gar nicht. Der
Empfänger muss sich doch ein möglichst genaues Bild von meinem
Angebot oder meinem Vorhaben machen können. Ein paar - Verzeihung
- lieblos hingerotzte Zeilen erfüllen diesen Zweck ganz sicher
nicht, sondern bewirken genau das Gegenteil. Wenn Du noch mehr
über die Liebe zum Angebot wissen möchtest, dann lade ich Dich zu
dieser Podcast-Folge ein.


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