Die Grauwerte des 21. Jahrhunderts

Die Grauwerte des 21. Jahrhunderts

Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich die Welt verändert. Befreit von Krisen wurde sie jedoch nicht.
44 Minuten
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Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich die Welt verändert. Befreit von Krisen wurde sie jedoch nicht.

Beschreibung

vor 3 Jahren
Georg Mascolo, früher Chefredakteur des SPIEGEL, leitet inzwischen
den Recherche-Verbund NDR, WDR und SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, dem die
Öffentlichkeit einen positiven Schub an investigativem Journalismus
verdankt. Wie arbeitet dieser Verbund? Wie lässt sich aktiver
Journalismus in der unübersichtlichen Krisenwelt des 21.
Jahrhunderts intensivieren? Dass es Terror und Selbstmordattentäter
gibt, ist, seit den Anfängen in Ceylon in den 80er Jahren bei den
Tamil Tigers, ja seit der Zeit der Kreuzzüge, in denen die
Assassinen als Mörder auftraten, nicht neu. Dass selbstmörderischer
Terror dieser Art aber als Massenphänomen und unter Beteiligung
junger Europäer stattfindet, und Ziele wie in Paris am 13. November
2015 und in Brüssel im März sucht, ist dagegen eine bestürzende
neue Erfahrung. Ähnliches gilt für Konfliktherde wie in
Zentralafrika, der Ost-Ukraine und im Nahen Osten und für die
Fluchtbewegungen nicht nur in Europa, sondern fast überall in der
Welt. Das 21. Jahrhundert erweist sich als eine Zeit der
Unübersichtlichkeit. Auf diesem Hintergrund sind investigative
Recherchen, die z.B. die groteske bürokratische Struktur des
Islamischen Staates aufdeckten, von größter Bedeutung. Ebenso wie
Untersuchungen zu einem No-Spy-Abkommen zwischen den U.S.A. und der
Bundesrepublik. Andere Nachrichten handeln davon, dass deutsche
Waffen in Kurdistan auf dem freien Markt auftauchen. Zu den
gefährlichsten Krisen gehören die Konfliktfelder auf der Welt, an
denen unmittelbare Kriegsgefahr besteht, falls eine der Parteien
ausrastet. Als erfahrener Journalist betont Georg Mascolo wie
schwer es ist, Voraussagen zu machen. Die Realitäten in unserer
Welt sind stets für Überraschungen gut. Umso gründlicher muss
recherchiert werden. Ein Haupteindruck unserer Welt geht von deren
Beschleunigung aus. Georg Mascolo rät, diese Beschleunigung
zumindest bei der Publikation von Urteilen nicht zusätzlich
anzutreiben, sondern sich gerade hier auf der Ebene der Einordnung
und der Meinung zurückzuhalten. "Facts should sit again in the
driver's seat." Wir treffen Georg Mascolo auf der Münchner
Sicherheitskonferenz 2016. Erstausstrahlung am 04.05.2016

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