POD 27 Systemische Strategieentwicklung für mehr Wirksamkeit und Nachhaltigkeit. Erfahren Sie durch welche zwei systemischen Prinzipien Ihre Strategie an Performance gewinnt und wie eine Kommunikationsmatrix Ihrer Strategie dient.

POD 27 Systemische Strategieentwicklung für mehr Wirksamkeit und Nachhaltigkeit. Erfahren Sie durch welche zwei systemischen Prinzipien Ihre Strategie an Performance gewinnt und wie eine Kommunikationsmatrix Ihrer Strategie dient.

Erfahren Sie durch welche zwei systemischen Prinzipien Ihre Strategie an Performance gewinnt und wie eine Kommunikationsmatrix Ihrer Strategie dient.
27 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Weg zur perfekten Dienstleistung, mehr Reichweite, Umsatz und Gewinn. Neue, überraschende Perspektiven für Services und Dienstleistungen. Profitieren Sie als Unternehmer, Selbstständiger oder Freiberufler von den Methoden der Servicearchitektur!

Beschreibung

vor 5 Jahren
www.servicearchitekt.com/27-




Systemische Strategieentwicklung




Das systemische Denken, das Denken in sozialen Systemen, ist
ein Trend unserer Zeit. Die Berücksichtigung sozialer Systeme,
in denen die "Handlungen" stattfinden, aber auch von sozialen
Umwelten, d.h. in welchem Kontext die Handlungen stattfinden,
durchdringt die Wirtschaft und die Führung.





Durch systemische Herangehensweisen können Komplexitäten und
ständige Umbrüche, die unser heutiges Leben bestimmen, besser
berücksichtigt werden, als mit den üblichen linearkausalen
Ansätzen.





Im Systemischen wird das gesamte „System“, nicht nur der
einzelne Sachverhalt, die einzelne Handlung, berücksichtigt.



Systemiker fragen nicht nur, was gemacht wird, sondern
auch, welche Auswirkungen diese Handlung hat und was sich daraus
wiederum ergeben kann.


Systemiker arbeiten mit Beobachtungen und mit
Hypothesen,nicht mit voreiligen Bewertungen. ​




Ein Vordenker der sozialen Systeme ist Nicolas Lumann, der als
Professor an der Universität in Bielefeld lehrte. Neben vielen
anderen Publikationen hat sich Lumann auch mit Sinndimensionen
beschäftigt.





Diese Sinndimensionen sind einerseits:







Die Sache




Das Zeitliche




Das Soziale







Im Kontext einer Strategieentwicklung kann unter der Sache die
Strategie an sich verstanden werden. In der Strategie sind
Ziele und Wege, das heißt Maßnahmen, definiert. Damit kann dies
der sachlichen Dimension gemäß Luhmann gleichgesetzt werden.





Wenn man die beiden anderen Perspektiven betrachtet, so geht es
um den zeitlichen Verlauf der Strategie und dessen Einbindung
in soziale Umfelder bzw. Systeme. Es geht demnach darum,
eine Strategie nicht nur zu entwickeln und in der Sache gut zu
beschreiben, sondern sie auch im zeitlichen Rahmen zu verändern
und neuen Gegebenheiten anzupassen. Hier durchläuft eine
Strategie dann eine sogenannte „systemische Schleife“. Mit
jedem Durchlauf dieser Schleife wird die Strategie und deren
Wirksamkeit neu beobachtet, gegebenenfalls nachgebessert und im
nächsten Zyklus weiterentwickelt.





Die soziale Dimension ist nun die Einbettung der Strategie in
die sozialen Systeme, die mit dieser Strategie in Berührung
kommen. Ganz bestimmt sind davon mögliche Mitarbeiter oder auch
Geschäftspartner und insbesondere Kunden betroffen. Es geht
also um die Frage der Durchdringung der Strategie mit sozialen
Dimensionen. Natürlich ist eine Strategie, die im stillen
Kämmerlein entwickelt wurde und dort verweilt, am Ende nicht
wirksam. Daher ist die soziale Dimension gemäß Lumann geeignet,
die Strategie an die Stellen zu kommunizieren und von den
Stellen reflektieren zu lassen, die einen Einfluss auf die
Strategie haben bzw. von der Strategie beeinflusst sind. 








Zusammenfassend lassen sich die Sinndimensionen gemäß Lumann
demnach sehr gut auf die strategische Herangehensweise
adaptieren. Neben der sachlichen Definition der Strategie, die
auch im Podcast 1 und 2 erläutert wurde,
geht es demzufolge um die Festlegung eines permanenten
Entwicklungsprozesses und um eine Definition, wer Informationen
aus der Strategie bekommt, wer sie erstellt  bzw. über die
Strategie sprechen muss bzw. sollte.





Neben diesem Gedankenstrang gibt es eine weitere Dimension, die
ich beleuchten möchte. Diese hat etwas mit dem Sinn einer
Organisation zu tun. Diesen Sachverhalt hat ein anderer
systemischer Denker, nämlich Fritz B. Simon, beleuchtet.



Fritz B. Simon hat die Frage aufgeworfen, was der Sinn einer
Organisation ist und welche unterschiedlichen Perspektiven
hierbei möglich sind.




Fritz B. Simon hat dabei herausgearbeitet, welchen "tiefen"
Sinn eine Organisation, hier ein Unternehmen, ein Betrieb, hat.
Denn es ist deutlich, dass dies je nach Perspektive und
Betrachtungswinkel sehr verschieden sein kann.







Während der Unternehmer vielleicht insbesondere nach Gewinn
trachtet, möchte




der Mitarbeiter vielleicht eine soziale Heimat finden und
sein täglich Brot verdienen.




Auch Kunden,




mögliche Betriebsräte,




Share- und Stakeholder eines Unternehmens







haben jeweils ganz verschiedene Ziele, die sie mit dem
Unternehmen verbinden.





Auf dieser Ebene lässt sich daher nicht „das“ einheitliche Ziel
finden. So hat Fritz B. Simon eine Metaebene betrachtet und kam
auf den tiefsten Sinn von Organisationen.



Nach Simon ist der Sinn einer Organisation die Kommunikation.




Das Ziel von Organisationen ist es demnach, dass deren
Teilnehmer ständig in Kommunikation sind und dafür sorgen, dass
diese Kommunikation nie abbricht. Systemiker sprechen hier von
Autopoise. Damit ist ein soziales System auch ein „lebendes
System“.  



Solange kommuniziert wird, lebt die Organisation.Wird nicht
mehr kommuniziert, ist die Organisation tot.




Das Gleiche gilt natürlich in diesem Kontext auch für
Unternehmen. Nur wenn Kommunikation stattfindet, „lebt das
Unternehmen“. Dieser Gedankenstrang unterstreicht demzufolge
die absolute Bedeutung von Kommunikation in Organisationen im
Allgemeinen und in Unternehmen im Speziellen.



Führungskräfte, Unternehmerinnen und Unternehmer sind daher
aufgefordert, eine reibungslose Kommunikation in ihrem
Unternehmen und auch über die Grenzen des Unternehmens hinaus
herzustellen. 




Werden diese beiden Gedankenstränge aufeinandergelegt, wird die
Bedeutung der Kommunikation nochmals unterstrichen. Hieraus
ergibt sich ein praktischer Tipp,



die Kommunikationsmatrix.




Wie der Name bereits beschreibt, handelt es sich hier um ein
Werkzeug, um Kommunikation gezielt zu steuern und zu managen.
Damit wird dem Simonschen Gedanken Rechnung getragen. Aber auch
Luhmann kommt nicht zu kurz:  In der Kommunikationsmatrix
ist die eigentliche Sache, hier beispielsweise







die Strategie, als Zeile vermerkt.




Die Spalten dieser Kommunikationsmatrix ist der Kalender,
die Monate.




Im Schnittpunkt wird vermerkt, wer über diesen Sachverhalt
kommuniziert.







Beispiel:





Eine Zeile dieser Matrix könnte strategische Ziele lauten. Im
März, das heißt in der dritten Spalte, wird nun ein
entsprechendes Meeting eingeplant. Im Schnittpunkt wird
Geschäftsleitung eingetragen. Damit wird strategisch geplant,
dass im März, und vielleicht in jedem folgenden Quartal wieder,
die Führungskräfte über die strategische Ausrichtung des
Unternehmens sprechen. Damit wird über die Sache geredet, der
zeitliche Verlauf ist festgelegt und der Personenkreis
definiert. Alle drei Sinndimensionen nach Lumann sind
berücksichtigt. Und es wird Kommunikation geplant, genauso wie
es nach Fritz B. Simon sinnvoll ist.



Damit wird eine entwickelte Strategie durch systemische
Methoden und Herangehensweisen wirksamer und nachhaltiger.




Und natürlich klappt die Kommunikationsmatrix auch, wenn Sie
keine Mitarbeiter und Beschäftigte haben. Dann sprechen Sie
vielleicht mit Ihrem Netzwerk, optimalerweise mit Ihren Kunden
oder mit befreundeten Partnern, die Sie unterstützen, Ihre
Strategie aufzusetzen, weiterzuentwickeln und den neuen
Gegebenheiten anzupassen.





Beim Aufsetzen und Weiterentwickeln Ihrer Strategie wünsche ich
Ihnen viel Erfolg,


unternehmen Sie was,








Ihr Heiko Rössel.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: