Der Philosoph als fliegender Fisch
"Ich denke, also bin ich" - mit dieser Formel bringt Descartes sein
Hauptwerk: "Der Diskurs über die Methode" auf den Punkt. Er grenzt
sich damit von der überkommenen Philosophie ab und lässt nur zu,
was über die Reflexion zugänglich ist.
44 Minuten
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"Ich denke, also bin ich" - mit dieser Formel bringt Descartes sein Hauptwerk: "Der Diskurs über die Methode" auf den Punkt. Er grenzt sich damit von der überkommenen Philosophie ab und lässt nur zu, was über die Reflexion zugänglich ist.
Beschreibung
vor 3 Jahren
Bernard Stiegler, einer der führenden Denker Frankreichs, über den
Beruf des Philosophen. Stieglers Zeichen (auch Markenzeichen seines
Instituts am Centre Pompidou) ist der "fliegende Fisch". Aus ihrem
Element, dem Wasser, springen fliegende Fische in ein fremdes
Element, die Luft, um dann mit neuer Erfahrung wieder in ihrem
Element einzutauchen. Erkenntnis geht immer über die Grenze hinweg
und hat die reichsten Resultate unmittelbar an der Widerstandslinie
zum Unbekannten, dem Fremden, dem Antagonismus. Eines der Bücher
von Bernard Stiegler hat den Titel LOGIK DER SORGE. Wie bei Derrida
und Heidegger wird der Begriff "Sorge" in verschiedenen Richtungen
interpretiert: als Prinzip der Vorsicht und als Prinzip des
Sich-Mühe-Gebens. Grundlage des Denkens ist für Stiegler das
Begehren. Bei der Entwicklung der Intelligenz eines Kindes werden
die Impulse des Kindes durch das Bild der Erwachsenen, vor allem
der Mutter, gebrochen und aus "Trieb" in "Begehren" verwandelt.
Dies ist die Arbeit der libidinösen Kräfte, der wahren Einwohner
eines jeden Menschen. Sowohl die libidinöse Struktur wie die
Prägung durch die Eltern nennt Stiegler ein "Pharmakon". Es kann
sich als Gift und als Heilmittel auswirken. Stiegler beschreibt,
wie sich Werbung, Medien und Markt an den libidinösen Kräften in
den Menschen bereichern. Der Markt akkumuliert nicht nur die ganzen
Menschen, sondern die Elemente in ihnen, die das eigene Denken
hervorbringen, für seine Ausbeutung. Um diesen Kampf Kapital versus
Sorge, menschliche Lebenswelt gegen Kapitalwelt geht es Stiegler.
Für ihn gehört die permanente Auseinandersetzung zum Beruf des
Philosophen, so wie für den fliegenden Fisch der Sprung aus dem
Wasser in die Luft und wieder zurück zum Leben gehört.
Erstausstrahlung am 05.10.2014
Beruf des Philosophen. Stieglers Zeichen (auch Markenzeichen seines
Instituts am Centre Pompidou) ist der "fliegende Fisch". Aus ihrem
Element, dem Wasser, springen fliegende Fische in ein fremdes
Element, die Luft, um dann mit neuer Erfahrung wieder in ihrem
Element einzutauchen. Erkenntnis geht immer über die Grenze hinweg
und hat die reichsten Resultate unmittelbar an der Widerstandslinie
zum Unbekannten, dem Fremden, dem Antagonismus. Eines der Bücher
von Bernard Stiegler hat den Titel LOGIK DER SORGE. Wie bei Derrida
und Heidegger wird der Begriff "Sorge" in verschiedenen Richtungen
interpretiert: als Prinzip der Vorsicht und als Prinzip des
Sich-Mühe-Gebens. Grundlage des Denkens ist für Stiegler das
Begehren. Bei der Entwicklung der Intelligenz eines Kindes werden
die Impulse des Kindes durch das Bild der Erwachsenen, vor allem
der Mutter, gebrochen und aus "Trieb" in "Begehren" verwandelt.
Dies ist die Arbeit der libidinösen Kräfte, der wahren Einwohner
eines jeden Menschen. Sowohl die libidinöse Struktur wie die
Prägung durch die Eltern nennt Stiegler ein "Pharmakon". Es kann
sich als Gift und als Heilmittel auswirken. Stiegler beschreibt,
wie sich Werbung, Medien und Markt an den libidinösen Kräften in
den Menschen bereichern. Der Markt akkumuliert nicht nur die ganzen
Menschen, sondern die Elemente in ihnen, die das eigene Denken
hervorbringen, für seine Ausbeutung. Um diesen Kampf Kapital versus
Sorge, menschliche Lebenswelt gegen Kapitalwelt geht es Stiegler.
Für ihn gehört die permanente Auseinandersetzung zum Beruf des
Philosophen, so wie für den fliegenden Fisch der Sprung aus dem
Wasser in die Luft und wieder zurück zum Leben gehört.
Erstausstrahlung am 05.10.2014
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