Dunkle Haut, blaue Augen
Alle Menschen außerhalb Afrikas tragen zwei Prozent Gene der
Neandertaler in sich, gleich ob Indianer, Japaner oder Europäer.
38 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Alle Menschen außerhalb Afrikas tragen zwei Prozent Gene der
Neandertaler in sich, gleich ob Indianer, Japaner oder Europäer. Im
Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena sind die
Forscher in der Lage, alle wesentlichen Bewegungen von
Bevölkerungen und Vorfahren in der Welt auf genetischen Landkarten
einzutragen. Genauer als durch die Migrationen der Sprache oder
durch archäologische Funde zeigen die kleinen Unterschiede in der
DNA, welche Bewegungen von Menschengruppen in der Vorgeschichte, in
der es noch keine schriftlichen Zeugnisse gab, stattfanden. Was ist
die Herkunft von uns Europäern? Alle Europäer kommen aus Afrika.
Die frühen Einwanderer der Gattung Homo sapiens aus Süden und
Südosten nach Europa hatten dunkle Hautfarbe, aber blaue Augen.
Erst der Sonnenmangel des Nordens, der Hunger nach Vitamin D, das
über die Haut aufgenommen wird, gab dem Albino-Typ der "Weißen"
einen evolutionären Vorteil. Das alles geschah vor Äonen bis zu
120.000 Jahren vor unserer Zeit. Um 40.000 vor Christus erfolgte
dann ein enormer Zuzug erfahrener Ackerbauer aus den Gebieten, die
heute Syrien und Mesopotamien heißen. Die ursprünglichen Jäger und
Sammler Europas verschwanden bis auf wenige Prozent. Mit einem
Schub berittener Steppenvölker aus dem Osten, an Viehhaltung
gewohnt, entstand um 3.000 vor Christus eine weitere
genetische Dominanz. Erst in dieser Zeit verbreitet sich die
Laktose-Toleranz, sodass wir Milch trinken können. Von der
Urbevölkerung Europas tragen wir alle Spuren in uns. Als
geschlossene Gruppe sind sie nur noch im Baskenland, bei den Sarden
und - durch den Eisschrank der Alpen erhalten - in den Genen Ötzis
präsent. Europa, ein großer Kessel an Mischung, Überlagerung und
Variation. Das vielleicht macht Europa so zäh und lebendig. Prof.
Dr. Johannes Krause, der den Denisov-Menschen, eine dritte Spezies
des Menschen, neben Homo sapiens und dem Neandertaler in Russland
entdeckte, ist Direktor der Abteilung Archäogenetik des
Max-Planck-Instituts in Jena und berichtet über die genetische
Herkunft der Europäer. Erstausstrahlung am 14.03.2017
Neandertaler in sich, gleich ob Indianer, Japaner oder Europäer. Im
Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena sind die
Forscher in der Lage, alle wesentlichen Bewegungen von
Bevölkerungen und Vorfahren in der Welt auf genetischen Landkarten
einzutragen. Genauer als durch die Migrationen der Sprache oder
durch archäologische Funde zeigen die kleinen Unterschiede in der
DNA, welche Bewegungen von Menschengruppen in der Vorgeschichte, in
der es noch keine schriftlichen Zeugnisse gab, stattfanden. Was ist
die Herkunft von uns Europäern? Alle Europäer kommen aus Afrika.
Die frühen Einwanderer der Gattung Homo sapiens aus Süden und
Südosten nach Europa hatten dunkle Hautfarbe, aber blaue Augen.
Erst der Sonnenmangel des Nordens, der Hunger nach Vitamin D, das
über die Haut aufgenommen wird, gab dem Albino-Typ der "Weißen"
einen evolutionären Vorteil. Das alles geschah vor Äonen bis zu
120.000 Jahren vor unserer Zeit. Um 40.000 vor Christus erfolgte
dann ein enormer Zuzug erfahrener Ackerbauer aus den Gebieten, die
heute Syrien und Mesopotamien heißen. Die ursprünglichen Jäger und
Sammler Europas verschwanden bis auf wenige Prozent. Mit einem
Schub berittener Steppenvölker aus dem Osten, an Viehhaltung
gewohnt, entstand um 3.000 vor Christus eine weitere
genetische Dominanz. Erst in dieser Zeit verbreitet sich die
Laktose-Toleranz, sodass wir Milch trinken können. Von der
Urbevölkerung Europas tragen wir alle Spuren in uns. Als
geschlossene Gruppe sind sie nur noch im Baskenland, bei den Sarden
und - durch den Eisschrank der Alpen erhalten - in den Genen Ötzis
präsent. Europa, ein großer Kessel an Mischung, Überlagerung und
Variation. Das vielleicht macht Europa so zäh und lebendig. Prof.
Dr. Johannes Krause, der den Denisov-Menschen, eine dritte Spezies
des Menschen, neben Homo sapiens und dem Neandertaler in Russland
entdeckte, ist Direktor der Abteilung Archäogenetik des
Max-Planck-Instituts in Jena und berichtet über die genetische
Herkunft der Europäer. Erstausstrahlung am 14.03.2017
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