#0322 ABBA's History Book on the Shelf III - Mit Carl Magnus Palm
Carl Magnus Palm, ABBA-Historiker und Kurator, spricht im dritten
Teil der ABBA-Trilogie über die reiche und oftmals unbekannte
Geschichte ABBAs beim Melodifestivalen bzw. dem Eurovision Song
Contest. Dies ist dritte Teil, der die Zeit nach 1975 beleuchte
1 Stunde 18 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Update 2022: Aus lizenzrechtlichen Gründen ist die Musik aus
dieser Episode entfernt!
Carl Magnus Palm, ABBA-Historiker und Kurator, spricht im dritten
Teil der ABBA-Trilogie über die reiche und oftmals unbekannte
Geschichte ABBAs beim Melodifestivalen bzw. dem Eurovision Song
Contest. Dies ist dritte Teil, der die Zeit nach 1975 beleuchtet.
Darunter auch eine Nullpunkte-Erfahrung.
Doch zuerst zu den News:
Amadeus, der bereits die letzten beiden Ausgaben von Sanremo
moderiert hat, hat weiterhin auch 2022 die künstlerische Leitung
und die Moderation inne - etwas, was beim Festival di Sanremo
nicht oft vorkommt. Da wechseln die Positionen für gewöhnlich
recht häufig.
Måneskin haben "I Want To Be Your Slave" mit dem Godfather of
Punk, Iggy Pop, aufgenommen. Das Ergebnis kann sich hören lassen,
und adelt die Band, denn Iggy würde kaum nur für Geld einen Song
einspielen, dazu ist er zu integer. Es ist übrigens nicht seine
einzige Kolaboration mit einem Song Contest-Teilnehmer.
Barbara Pravi aus Frankreich kündigt nach zwei längeren EPs ihr
erstes richtiges Album an: Ab 27.8.2021 wird “On N’enferme Pas
Les Oiseaux” im Handel sein.
Carl Magnus Palm, der offizielle Abba Historiker und
Release-Kurator ist zum dritten und letzten Mal da in unserer
Sommerserie über Abba. Wir beleuchten heute die erfolgreiche Zeit
nach dem Sieg in Brighton 1974 und welche überraschende weitere
Eurovision Connections es auch nach Waterloo noch gab. Wir
empfehlen das chronologische Hören mit den Episoden 0320 und
0321.
1975 klopfte das Melodifestivalen natürlich an, und fragte nach
einem Stück von Polar Music, dem Plattenlabel, für das Björn und
Benny arbeiteten. Man entschied sich für "Bang-A-Boomerang", dass
es für das dritte ABBA-Album in seiner ursprünglichen Form nicht
geschafft hatte. Es wurde mit Svenne & Lotta, einem durchaus
erfolgreichen Duo von Polar Music, neu aufgenommen und
produziert. Beim Melodifestivalen aber fiel der Song durch. Björn
und Benny allerdings fanden Gefallen an der neuen Produktion und
ersetzten die Stimmen mit denen von Frida und Agnetha und so fand
"Bang-A-Boomerang" auch den Weg auf das Album zurück.
Nach dem Sieg Schwedens begann eine seit den 60er Jahren in
Schweden existierende Gegenbewegung zu kommerzieller Musik an
Fahrt zu gewinnen. Musik sei kein Wettbewerb und keine Ware,
waren die Grundaussagen, die sich gegen die "Industrialisierung"
des Musikbusiness wandte und im Zuge dieser allgemeinen
Diskussion setzte Schweden 1976 auch beim Song Contest in Den
Haag aus.
Zeitgleich begann die internationale Karriere von ABBA abzuheben.
Zahllose Hits später beginnen die 80er Jahre.
Benny produziert 1981 den norwegischen Künstler Finn Kalvik.
Dessen selbstgeschriebener Song "Aldri I Livet" klingt live auf
der Song Contest-Bühne recht unspektakulär und erreichte dafür in
Dublin die berühmten Null Punkte. Auf der Single allerdings
singen Agnetha und Frida die Backing Vocals, sowohl in der
norwegischen als auch in der englischen Version.
1981 war auch das Jahr, in dem Agnetha zu ihren Wurzeln zurück
fand und einen eigenen Song beim Melodifestivalen einreichte, den
sie auch selbst produziert hat. Interpretiert hat "Men Natten Är
Vår Melo" allerdings die neu bei Polar Music angeheuerte Kicki
Moberg. Beim Melo wurde der Song allerdings letzter, was wohl
auch an der uninspirierten Live-Performance lag.
Und 1981 war auch das Erscheinungsjahr des (bislang) letzten
ABBA-Albums: "The Visitors", die letzte Aufnahme war der Song
"The Day Before You Came", wohl ihr letztes Meisterstück.
Die beiden Paare waren bereits geschieden, das Interesse an
Live-Auftritten war mäßig, die Männer wollten ein Musical
schreiben, all das führte zum Ende der musikalischen
Partnerschaft.
Bereits 1986 und 1987 versuchte Benny Anderssons Sohn Peter aus
dessen Beziehung mit Christina Grönvall zusammen mit seiner Band
"Sound of Music" sein Glück beim Melodifestivalen. Doch sowohl
"Eldorado" als auch "Alexandra" gewannen nicht. Gemeinsam mit
seiner Frau Nanne gründete er die Band "One More Time". Mit der
Band "One More Time" konnten sie in den europäischen Charts
punkten, ihr Titel "Highland" erreichte Gold in diversen Ländern.
1995 nahmen "One More Time" beim Melodifestivalen als Songwriter
teil: Ihr Titel "Det Vackraste", gesungen von Cecilia Vennersten
landete auf dem Platz Zwei, in den Charts allerdings auf Eins.
1996 gewannen dann Peter Grönvall und seine Frau Nanne das Ticket
nach Oslo zum Song Contest, wo sie mit "Den Vilda" den dritten
Platz belegten.
2007 gab es noch ein "Fast-Einreichung" von einem ABBA-Mitglied
zum Melodifestivalen. Der zweimalige Song-Contest-Veteran Tommy
Körberg (1969 und 1988) war Der Russe im Musical "Chess" und auch
Sänger des Benny Anderssons Orkester. Der von Björn und Benny
geschriebene Song "Fait Accompli" soll angeblich aus Gründen des
Drucks nicht eingereicht worden sein. Wie würden sie dastehen,
wenn sie Melo nicht gewinnen würden.
2004, 30 Jahre nach ihrem Sieg in Brighton, kamen ABBA erneut als
Interval Act auf die Eurovision-Bühne in Istanbul - wenn auch
nicht als echte Menschen. Das Video "ABBA - The Last Video"
bringt die vier Mitglieder noch einmal auf humoristische Weise
zusammen, wenngleich nur als Puppen. Alle Mitglieder tauchen als
Cameos auf, allerdings nie zusammen. Selbst Agnetha und Frida
wurden getrennt aufgenommen und zueinander montiert. Und
zwischendrin klatscht Cher.
Beim Eurovisin Song Contest 2013 in Malmö gestalteten Björn und
Benny gemeinsam mit der Producer-Legende Avicii den Opening Act
"We Write The Story".
Und das war es derzeit mit den Veröffentlichungen gemeinsam. Seit
2017 ist eine Avatar-Tour angekündigt, für diese auch neue Songs
aufgenommen worden sind. Doch nach technischen Problemen und der
weltweiten Corona-Krise wurde die Veröffentlichung nach hinten
verschoben. Wer weiß, vielleicht kommen die Songs nächste Woche.
Aber wie war das mit dem ABBA-Revival. Und was hat Edelweiß damit
zu tun? Oder die Gay Community?
Die drei Standardfragen kommen natürlich:
In Abwandlung wollen wir Carl Magnus Palms Lieblings-ABBA-Song
wissen. Unter den vielen Songs ist es wohl "The Winner Takes It
All".
Die prägenste Erinnerung ist wohl der Sieg ABBAs beim Eurovision
Song Contest 1974.
Und der Lieblingstitel aller Zeiten ist ebenfalls aus dem Jahr
1974, wenn auch nicht der Erst- oder Zweitplatzierte. Es ist der
Titel, der als Favorit ins Rennen ging und dann auf dem dritten
Platz landete: "I See A Star" von Mouth and MacNeal aus den
Niederlanden. Mouth and MacNeal hatten mit "How Do You Do"
weltweit Top-Ten-Chartplatzierungen
In der Kleinen Song Contest Geschichte am Schluss erzählt Marco,
dass die wunderbare Sonia Jones, unsterblich geworden durch den
Titelsong zu "Das Leben des Brian", beim britischen Vorentscheid
1980 durchgefallen ist. Ihr Song "Here I'll Stay" allerdings
wurde einer, für den sich Phil Collins so schämte, dass Frida ihn
zwei Jahre später noch einmal alleine aufnahm.
Creators: Marco Schreuder
& Alkis Vlassakakis
& Sonja Riegel
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