#0321 ABBA's History Book on the Shelf II - Mit Carl Magnus Palm
Carl Magnus Palm ist der anerkannteste ABBA-Historiker und Kurator.
Er spricht mit Marco und Alkis in drei Episoden über die reiche und
oftmals unbekannte Geschichte ABBAs beim Melodifestivalen und dem
Eurovision Song Contest. Dies ist der zweite Teil. Up
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Update 2022: Aus lizenzrechtlichen Gründen ist die Musik aus
dieser Episode entfernt!
Ralph Siegel hat jetzt gerichtlich bestätigt bekommen, Besitzer
der Wort-Bild-Marke "Dschingis Khan" zu sein. Ein Rechtsstreit
darüber entbrannte, weil der ehemalige Leadsänger der
Eurovision-Teilnehmer 1979, Wolfgang Heichel, den Namen ebenfalls
benutzt hatte. Wer mehr über Ralph hören will, in der Merci,
Chérie Episode 0205 haben wir mit ihm gesprochen.
Crowdfunding gibt es für ein Eurovision-Museum in Húsavík.
Der spanische Sender RTVE will das traditionsreiche, aber
eingeschlafene Festival de Benidorm wiederbeleben, um die
jahrelange Schlappe Spaniens beim Song Contest zu beenden.
Der Songcontest 2006 in Athen war der erste, der zwar zum größten
Teil in HD aufgenommen, aber nie so ausgestrahlt worden ist.
Das will die EBU jetzt nachholen und hat die Aufnahmen
online gestellt, in voller Auflösung kann man jetzt Lordi,
Severina, Anna Vissi und alle anderen auf Youtube sehen.
Carl Magnus Palm ist DER ABBA-Historiker und Kurator schlechthin.
Er spricht mit Marco und Alkis in drei Episoden über die reiche
und oftmals unbekannte Geschichte ABBAs beim Melodifestivalen und
dem Eurovision Song Contest. Dies ist der zweite Teil.
1972 schrieben Benny, Bjoern und Stig Anderson für die junge
Sängerin Lena Andersson einen Song für Melodifestivalen. "Säg det
med en sång" gewann den Vorentscheid zwar nicht, war aber ein
veritabler Hit in Schweden.
Trotz anfänglicher Verärgerung über den 3. Platz ging es 1973
weiter: Diesmal wollte das Team um Manager Stig Anderson nichts
dem Zufall überlassen. Man engagierte sogar Musikerlegende Neil
Sedaka, der für "Ring Ring" die englischen Texte schreiben
sollte, damit nach dem Sieg beim Melodifestivalen sofort auch die
internationale Vermarktung starten kann. Wieder gewann der Song
nicht, sondern kam wieder nur auf den 3. Platz. Funfact: Die
Gruppe trat noch nicht unter ABBA auf, sondern als Quartett mit
ihren vollen Namen. Die Nummer war der erfolgreichste Song in
Schweden im Jahr 1973, teilweise waren sowohl die
englischsprachige als auch die schwedische Fassung auf Platz zwei
und eins der Charts gleichzeitig. Daneben war auch das
dazugehörige Album ganz oben.
Carl Magnus Palm erzählt, wie bei der Produktion von "Ring Ring"
auch der typische ABBA-Sound entstand und welche Rolle der
Aufnahmeleiter Michael B. Tretow dabei spielte. Die britische
Single von "Ring Ring" ist übrigens die erste, die unter dem
Namen ABBA veröffentlicht wurde.
1974 war die Frage, welchen Song man für Melodifesivalen
einreichen soll? In den Jahren vorher gewannen immer fast immer
weiblicher Solo-Künstlerinnen den Eurovision Song Contest, "Hasta
Mañana" wäre eher eine Ballade als "Waterloo" und die Solostimme
von Agnetha trägt das Stück.
Man entschied sich dann aber für "Waterloo", diesmal gewannen
ABBA mit fast 100 Punkten Vorsprung und wurden nach Brighton zum
Song Contest 1974 geschickt.
Für "Waterloo" sprach vor allem der ungewöhnliche Auftritt und
der moderne Klang. Stig Anderson überließ nichts dem Zufall: Im
Vorfeld besuchte er internationale Radio- und TV-Stationen
, sorgte dafür, dass man weiß, dass da eine neue, aufregende
Gruppe beim Song Contest sein würde, die so gar nichts von den
üblichen Darbietungen dort haben würde. Wie immer die Platzierung
sein würde - allzu siegessicher waren ABBA selbst nicht - am
Montag nach dem Song Contest sollte die Single überall in Europa
in den Läden erhältlich sein. Sie gewannen.
Palm berichtet aber auch von den Schwierigkeiten, mit denen fast
alle Eurovision-Gewinner zu kämpfen haben. Sie werden meist als
One-Hit-Wonder abgetan, nicht als ernsthafte Musiker. Das ging
auch ABBA so. Das Interesse in Großbritannien erlahmte recht
schnell, die Nachfolge-Singles waren Flops. Die von der
Plattenfirma groß angelegte Europatournee im Herbst war
ebensowenig erfolgreich. Die Show in Wels wurde abgesagt und in
der Wiener Stadthalle spielten sie statt vor 5.000 Menschen
gerade einmal vor 1.200. Sollte wer sich an das Konzert vom
24.11.1974 in Wien erinnern, dann schreibt uns einfach.
Selbst nach "Ring Ring" und dem Eurovision-Sieg war die Zukunft
von ABBA noch nicht klar. Frida und Agnetha waren beide
Solo-Künstlerinnen und arbeiteten an ihren Solo-Alben, Bjoern war
auch nach Brighton weiterhin Sänger bei den Hootenanny Singers.
Bjoern und Benny waren bei Stig Andersons Plattenfirma Polar
Music als Produzenten angestellt. Zeit für ABBA blieb da kaum. Es
dauerte etwa ein Jahr bis sich die vier über die Zukunft der
Gruppe Gedanken machten.
In der Kleinen Geschichte am Schluss erzählt Alkis von
"Augustin", den 1960 Brita Borg in Cannes für ihr schwedisches
Heimatland sang. Natürlich musste auch "Augustin" vorher zum
Melodifestivalen und gewann dort. Gesungen wurde es dort aber von
Siw Malmkvist und Gunnar Wiklund - beide keine Unbekannten. Siw
sang "Augustin" erfolgreich auf Deutsch, durfte dann ein Jahr
später nach London und vertrat Schweden mit "Alla andra får
varann". 1969 startete Siw dann mit "Primaballerina" für
Deutschland. Von Schweden bekam sie dafür keinen Punkt.
Creators: Marco Schreuder
& Alkis Vlassakakis
& Sonja Riegel
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