„Digitalisierung muss in DNA und Alltag passen“
Dr. Thomas Germer, Leiter des Zentraleinkaufs der ADAC SE in
München im Interview mit Beate Dillmann
21 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Der ADAC hat über 21 Mio. Mitglieder und ist in drei Säulen
organisiert: Der ADAC e.V. für die Mitgliedsleistungen, die ADAC
Stiftung für Gemeinwohlaktivitäten und die ADAC Luftrettung sowie
die ADAC SE zur Bündelung aller kommerziellen Aktivitäten. Dabei
erwirtschaftet die ADAC SE rund 1,1 Mrd. € Umsatz bei ca. 800 Mio.
€ Beschaffungsvolumen. Die entsprechenden Warengruppen gehen von
IT, Facility Management, Beratung und Travel bis hin zu
Fertigerzeugnissen und Fahrzeugen. Die Schwierigkeiten in den
Lieferketten auf den Beschaffungsmärkten konnten beim ADAC ohne
relevante Auswirkungen gegenüber Kunden und Mitgliedern gemeistert
werden. Trotzdem gab es auch hier teilweise Engpässe bei Papier,
Chips oder auch Bauleistungen und Corona-spezifischen Artikeln. Als
„Lesson Learned“ hat die Einkaufsorganisation des ADAC aus der
Pandemie mitgenommen, sich noch stärker auf den Aufbau von
Alternativen zu konzentrieren, sowohl auf der Lieferantenseite als
auch bei Produkten und Leistungen. Dafür muss die
Einkaufsmannschaft von transaktionalen Aufgaben weiter entlastet
werden, um diese Alternativmaßnahmen mit den internen Kunden
erarbeiten zu können. Auch einer engeren Vernetzung mit dem
Controlling und dem Erfassen der Risikomaßnahmen in der
Finanzplanung wird zukünftig mehr Rechnung getragen werden. Dieses
Risikomanagement führt zu entsprechenden Anpassungen in der
Einkaufsstrategie des ADAC. Lagerreichweiten und Verträge werden
angepasst. Alternativ-Produkte werden akquiriert. Darüber hinaus
ist der ADAC Einkauf neben seinen Kernaufgaben mit der Umsetzung
des Lieferkettengesetzes im Rahmen der ADAC
Nachhaltigkeitsstrategie betraut. Die digitale Transformation hat
keine signifikante Auswirkung auf die Aufbauorganisation des ADAC
und wird als Managementaufgabe und nicht als Selbstzweck
verstanden. Jegliche Ableitungen und Maßnahmen müssen in den ADAC
Alltag und zur DNA passen. Zur Unterstützung dieser Ziele werden
die Prozesse im Rahmen einer Migration auf SAP S/4HANA überprüft
und harmonisiert. Damit soll eine Verringerung der gewachsenen
Prozessvielfalt erreicht werden und eine ADAC eigene Einkauf-Suite
etabliert werden. Dr. Thomas Germer ist Leiter des Zentraleinkaufs
der ADAC SE in München. Nach BWL-Studium und Stationen in Beratung
und Wissenschaft war Dr. Germer geschäftsführender Gesellschafter
einer von ihm mitgegründeten Einkaufsberatung, die in die h&z
Unternehmens-beratung AG aufging, für die er bis 2011 tätig war.
Danach übernahm Dr. Germer verschiedene Führungs- und
Transformationsaufgaben im Einkauf großer internationaler
Unternehmen, u.a. als CPO des Versicherers AXA und als Group CPO
der Munich Re Tochter ERGO. 2006 wurde Thomas Germer für seine
Forschung zu Auktionen im Einkauf mit dem BME Wissenschaftspreis
ausgezeichnet.
organisiert: Der ADAC e.V. für die Mitgliedsleistungen, die ADAC
Stiftung für Gemeinwohlaktivitäten und die ADAC Luftrettung sowie
die ADAC SE zur Bündelung aller kommerziellen Aktivitäten. Dabei
erwirtschaftet die ADAC SE rund 1,1 Mrd. € Umsatz bei ca. 800 Mio.
€ Beschaffungsvolumen. Die entsprechenden Warengruppen gehen von
IT, Facility Management, Beratung und Travel bis hin zu
Fertigerzeugnissen und Fahrzeugen. Die Schwierigkeiten in den
Lieferketten auf den Beschaffungsmärkten konnten beim ADAC ohne
relevante Auswirkungen gegenüber Kunden und Mitgliedern gemeistert
werden. Trotzdem gab es auch hier teilweise Engpässe bei Papier,
Chips oder auch Bauleistungen und Corona-spezifischen Artikeln. Als
„Lesson Learned“ hat die Einkaufsorganisation des ADAC aus der
Pandemie mitgenommen, sich noch stärker auf den Aufbau von
Alternativen zu konzentrieren, sowohl auf der Lieferantenseite als
auch bei Produkten und Leistungen. Dafür muss die
Einkaufsmannschaft von transaktionalen Aufgaben weiter entlastet
werden, um diese Alternativmaßnahmen mit den internen Kunden
erarbeiten zu können. Auch einer engeren Vernetzung mit dem
Controlling und dem Erfassen der Risikomaßnahmen in der
Finanzplanung wird zukünftig mehr Rechnung getragen werden. Dieses
Risikomanagement führt zu entsprechenden Anpassungen in der
Einkaufsstrategie des ADAC. Lagerreichweiten und Verträge werden
angepasst. Alternativ-Produkte werden akquiriert. Darüber hinaus
ist der ADAC Einkauf neben seinen Kernaufgaben mit der Umsetzung
des Lieferkettengesetzes im Rahmen der ADAC
Nachhaltigkeitsstrategie betraut. Die digitale Transformation hat
keine signifikante Auswirkung auf die Aufbauorganisation des ADAC
und wird als Managementaufgabe und nicht als Selbstzweck
verstanden. Jegliche Ableitungen und Maßnahmen müssen in den ADAC
Alltag und zur DNA passen. Zur Unterstützung dieser Ziele werden
die Prozesse im Rahmen einer Migration auf SAP S/4HANA überprüft
und harmonisiert. Damit soll eine Verringerung der gewachsenen
Prozessvielfalt erreicht werden und eine ADAC eigene Einkauf-Suite
etabliert werden. Dr. Thomas Germer ist Leiter des Zentraleinkaufs
der ADAC SE in München. Nach BWL-Studium und Stationen in Beratung
und Wissenschaft war Dr. Germer geschäftsführender Gesellschafter
einer von ihm mitgegründeten Einkaufsberatung, die in die h&z
Unternehmens-beratung AG aufging, für die er bis 2011 tätig war.
Danach übernahm Dr. Germer verschiedene Führungs- und
Transformationsaufgaben im Einkauf großer internationaler
Unternehmen, u.a. als CPO des Versicherers AXA und als Group CPO
der Munich Re Tochter ERGO. 2006 wurde Thomas Germer für seine
Forschung zu Auktionen im Einkauf mit dem BME Wissenschaftspreis
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