#143 Lerne, Deine Launen zu ignorieren! Interview mit Steffen Kirchner, Teil I
Es ist der Alptraum vieler Menschen: Vor tausend anderen Menschen
stehen und sprechen müssen. Noch vor einigen Jahren ging es Steffen
Kirchner genauso. Heute füllt er als Trainer, Speaker und
Motivationscoach große Säle. Warum er auf dem Weg dahin...
37 Minuten
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vor 6 Jahren
Es ist der Alptraum vieler Menschen: Vor tausend anderen
Menschen stehen und sprechen müssen. Noch vor einigen Jahren ging
es Steffen Kirchner genauso. Heute füllt er als Trainer, Speaker
und Motivationscoach große Säle. Warum er auf dem Weg dahin seine
Launen ignorieren musste, erzählt er im ersten Teil des
Interviews.
Als Kind wollte Steffen Tennisprofi werden und spielte als
Jugendlicher sogar auf Leistungsniveau. Durch sein mangelndes
Selbstvertrauen war vor 10 Jahren an Vorträge vor Menschen noch
nicht zu denken. Doch genau das ist heute sein Beruf. Nur
körperlich zu trainieren reichte Steffen nicht. Seit seinem
zwölften Lebensjahr beschäftigt er sich mit Mentaltraining. Mit
18 stellte er fest, dass die dort gegebenen Prinzipien nicht nur
für den Profisport, sondern auch für andere Lebensbereiche
gelten.
“Ignoriere deine Launen.”
Die Prinzipien erklärt Steffen anhand eines Tennismatches. “Ein
Match ist wie ein Leben in Miniaturform. Du bist allein, auch bei
den entscheidenden Weggabelungen.” Zwar können Coaches, Freunde
und Familie dich beraten, die Entscheidung triffst du aber
alleine. Laut Steffen bist du nicht frei in dem, was dir
passiert, aber du entscheidest über deine Reaktion.
Ein weiteres Prinzip lautet: “Es gibt keine Niederlagen, denn
Niederlagen bedeuten einen Endpunkt.” Du kannst ein Match
verlieren, aber das ist nur ein Zwischenergebnis. Solange du
nicht aufhörst zu leben – körperlich und mental – kannst du neue
Entscheidungen treffen. Die Ergebnisse, die du heute bekommst,
sind Folgen deiner vergangenen Entscheidungen. Viele Menschen
befinden sich in einer Negativspirale. Sie fühlen sich ungerecht
behandelt und suchen die Schuld bei anderen. Das führt zu
weiteren schlechten Ergebnissen. Steffen greift deshalb zum Rat
seines Freundes Jimmy Kelly: “Ignoriere deine Launen und mach
einfach deinen Job.”
Das Training gab ihm Sicherheit
Steffens Leben änderte sich, als er am Sterbebett seiner Mutter
stand. Ihm wurde klar, dass er im Sport immer gegen Menschen
würde kämpfen müssen. Viel lieber wollte er aber für Menschen
arbeiten. Deshalb verband er seine Leidenschaft für Sport und
sein Interesse an Wirtschaft mit einem Studium in
Sportmanagement. Als Assistent der Geschäftsführung eines
Volleyball-Bundesliga-Clubs kam er zum Vertrieb. Ein weiteres
Schlüsselerlebnis hatte er bei einem Kunden. Dieser fragte
Steffen nach seiner Strategie, eine schwer zu integrierende
Spielerin in die Mannschaft zu bringen. Ein ähnliches Problem
hatte der Kunde zu dieser Zeit mit einem Mitarbeiter. Steffens
Antwort verblüffte ihn, woraufhin er auf einer Vertriebstagung
vor 350 Leuten sprechen durfte – trotz seiner Angst. Er selbst
war nicht von sich überzeugt, doch sein Vortrag brachte ihm
Folgeaufträge ein. Nun wollte Steffen sich beweisen, dass er es
noch besser konnte. Er organisierte selbst Vorträge, um das
Sprechen vor Leuten zu trainieren. Der Trotz ließ seine Angst in
den Hintergrund rücken. Seine Launen ignorierte er. Das Training
gab ihm Sicherheit. Irgendwann hatte er Spaß am Sprechen. Heute
weiß Steffen: “Das Nichtvorhandensein einer Stärke ist nicht
gleichbedeutend mit einer Schwäche”. Das Reden fiel ihm nicht
schwer, weil er es nicht konnte, sondern weil er wenig
Selbstvertrauen hatte. Wie Selbstvertrauen die Aufregung
beeinflusst und in welche Typen es aufgeteilt werden kann, hörst
du im ersten Teil des Interviews.
Shownotes:
Steffen Kirchner [1:03]
Wichtige Prinzipien [4:53]
Die “Motivationslüge” [11:38]
Sein Wendepunkt [16:45]
Angst und Selbstvertrauen [26:16]
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