Angriff auf Israel – was wird Netanjahu tun?
46 Minuten
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vor 1 Jahr
In der zwölften Folge von “Was jetzt? – Die Woche” spricht
Moderatorin Dilan Gropengiesser mit Steffi Hentschke
Nahostkorrespondentin für ZEIT ONLINE in Tel Aviv, und Jörg Lau
außenpolitischer Korrespondent im Hauptstadtbüro der ZEIT.
Am Samstagmorgen von etwa 6.30 Uhr an hat die islamistische Hamas
Israel angegriffen. Palästinensische Terroristen sind über Land,
See und Luft nach Israel eingedrungen und begannen, auf
Zivilisten zu schießen. Etwa 3.200 Raketen wurden vom
Gazastreifen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Auch aus dem
Libanon.
Das israelische Sicherheitskabinett hat inzwischen den
Kriegszustand ausgerufen, das Militär mobilisierte 360.000
Reservisten. Das sei die größte Mobilisierung in so kurzer Zeit
in der israelischen Geschichte, sagte ein Armeesprecher. Aufgabe
sei es, die Hamas endgültig zu zerschlagen. Das Gebiet wurde vom
Militär komplett abgeriegelt. Die israelische Luftwaffe
bombardiert dazu weitere Ziele der Hamas.
Warum eskaliert die Situation gerade jetzt? Seit mehreren Wochen
verhandeln Saudi-Arabien und Israel über eine Normalisierung
ihrer Beziehungen. Diese würde für die Palästinenser wohl das
Ende jeder Aussicht auf Unabhängigkeit bedeuten. Der Angriff – an
einem jüdischen Feiertag, 50 Jahre und einen Tag nach Ausbruch
des Jom-Kippur-Kriegs – war offenkundig von langer Hand geplant.
ZEIT-Nahostkorrespondentin Lea Frehse schreibt, dass die Hamas
mit der Eskalation darauf abzielen könnte, weitere Annäherungen
zu verhindern. Doch auch Israels Premierminister Benjamin
Netanjahu wird kritisiert, durch die jüngste Justizreform das
Land geschwächt zu haben. Auch wird es ihm angelastet, dass
rechtsextreme Parteien vermehrt den politischen Diskurs im Land
bestimmen und Hass, Rassismus und die Behauptung jüdischer
Überlegenheit verbreiten konnten. Die internationale Gemeinschaft
verurteilt die Angriffe von Hamas-Terroristen gegen israelische
Zivilisten.
UN-Nahost-Sondergesandte Tor Wennesland warnte vor einer weiteren
Eskalation. "Dies ist ein gefährlicher Abgrund, und ich
appelliere an alle, sich von diesem Abgrund zurückzuziehen."
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach unterdessen seine Solidarität
aus: "Deutschland steht an Israels Seite."
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die USA wollten
sicherstellen, dass Israel "über die notwendigen Mittel zur
Selbstverteidigung" verfüge. Doch wohin führt diese Gewaltspirale
noch? Droht der Konflikt auf weitere Nachbarländer überzugreifen?
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