Jakob Augstein im Gespräch mit Marcel Fratzscher
„Aufschwung Ost“ reloaded – wie kommt der Osten endlich auf die
Beine?
59 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Am 9. November feiert Deutschland 30 Jahre Mauerfall, doch die
Deutsche Einheit scheint ferner denn je. Viele Ostdeutsche fühlen
sich als Bürger zweiter Klasse, und die AfD feiert im Osten einen
Wahlerfolg nach dem nächsten. Für Marcel Fratzscher, Präsident des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW), war
die Wiedervereinigung wirtschaftlich gesehen ein Erfolg – kaum
jemals zuvor habe eine Volkswirtschaft eine so dramatische
Veränderung erlebt und so erfolgreich gemeistert wie die
ostdeutsche in den Neunzigerjahren, so Fratzscher. Doch seit
einigen Jahren sieht die Sache anders aus: Es mangelt an
Investitionen, Modernisierungsmaßnahmen werden nicht konsequent
weitergeführt, das Lohngefälle zwischen Ost- und Westdeutschland
besteht fort, gefolgt von einem höheren Armutsrisiko im Osten –
alles Faktoren für eine fortdauernde soziale und politische
Polarisierung in Deutschland. Fratzscher plädiert für eine zweite
wirtschaftspolitische Phase nach der Wiedervereinigung, er sagt:
„Es reicht nicht mehr, Ostdeutschland lediglich als verlängerte
Werkbank westdeutscher Unternehmen zu betrachten. Eine solche
Strategie ist zum Scheitern verurteilt.“ Jakob Augstein diskutiert
mit Marcel Fratzscher über Lebensverhältnisse in Ost und West, über
Mittel und Wege für eine mögliche Trendwende – über einen neuen
„Aufschwung Ost“. Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und
Freitag Salon am 28.10.2019 in der Berliner Volksbühne
aufgezeichnet
Deutsche Einheit scheint ferner denn je. Viele Ostdeutsche fühlen
sich als Bürger zweiter Klasse, und die AfD feiert im Osten einen
Wahlerfolg nach dem nächsten. Für Marcel Fratzscher, Präsident des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW), war
die Wiedervereinigung wirtschaftlich gesehen ein Erfolg – kaum
jemals zuvor habe eine Volkswirtschaft eine so dramatische
Veränderung erlebt und so erfolgreich gemeistert wie die
ostdeutsche in den Neunzigerjahren, so Fratzscher. Doch seit
einigen Jahren sieht die Sache anders aus: Es mangelt an
Investitionen, Modernisierungsmaßnahmen werden nicht konsequent
weitergeführt, das Lohngefälle zwischen Ost- und Westdeutschland
besteht fort, gefolgt von einem höheren Armutsrisiko im Osten –
alles Faktoren für eine fortdauernde soziale und politische
Polarisierung in Deutschland. Fratzscher plädiert für eine zweite
wirtschaftspolitische Phase nach der Wiedervereinigung, er sagt:
„Es reicht nicht mehr, Ostdeutschland lediglich als verlängerte
Werkbank westdeutscher Unternehmen zu betrachten. Eine solche
Strategie ist zum Scheitern verurteilt.“ Jakob Augstein diskutiert
mit Marcel Fratzscher über Lebensverhältnisse in Ost und West, über
Mittel und Wege für eine mögliche Trendwende – über einen neuen
„Aufschwung Ost“. Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und
Freitag Salon am 28.10.2019 in der Berliner Volksbühne
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