205 - Im Gespräch mit Univ. Prof. Dr. Raimund Jakesz

205 - Im Gespräch mit Univ. Prof. Dr. Raimund Jakesz

Erfolgswissen auf den Punkt gebracht - Edith Karl
21 Minuten

Beschreibung

vor 9 Jahren

Es steht außer Zweifel, dass die Schulmedizinische Diagnostik und
Therapie die Prognose von Patientinnen mit Mammakarzinom
dramatisch verbessert hat. Die spirituelle Begleitung von
Patientinnen mit oder nach Mammakarzinom soll die seelischen
Aspekte abdecken, und hat im Sinne der seelischen Belastung, die
im Zuge einer solchen schweren Erkrankung auftritt, entsprechend
wirksam zu begegnen. Hierbei stellt sich die Frage: Wo steht mein
Gegenüber? Was benötigt sie von mir? Wo will sie abgeholt werden?
Was will gehört werden? Was bewegt sie? Welche Emotion, welches
Gefühl steht im Vordergrund? Ist es Trauer, Enttäuschung,
Todessehnsucht, Sehnsucht, Selbstverleugnung, Selbstaufgabe?


Diese Fragen gemeinsam zu stellen, und den Patienten zu
ermuntern, sie sich zu beantworten, führt oft schon dadurch, dass
der Patient unsere direkte, empathische Hinwendung spürt, zu
einer deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation. Unser
physischer Körper steht unter dem Einfluss unseres Bewusstseins,
unseres Emotionalkörpers und unserer Gedanken, und es ist nötig,
dass wir den Patienten ermuntern, sich der Ganzheitlichkeit zu
öffnen, und in Verbindung mit sich selbst zu kommen. In unserem
System spielt Spiritualität – also die Frage nach dem Sinn aller
Belange unseres Lebens und der geistigen, energetischen Bedeutung
im Heilprozess kaum eine Rolle.


Solche, die im Heilberuf tätig sind, sollten sich die Frage
stellen, ob das ein Faktum ist, mit dem alle Betroffenen
einverstanden sind. Es gilt die Säulen unseres spirituellen
Lebens mit Liebe, Mitgefühl, Achtung, Wertschätzung,
Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Sorgfalt, Frieden, Demut,
Ausgeglichenheit und vieles mehr in unsere Krankenhäuser zu
bringen, und die Schatten unseres eigenen Lebens zu heilen, und
andere zu ermuntern, den Schatten, der von Lebensfreude,
Glückseligkeit und Vollendung trennt, wirksam aus sich selbst
herauszulösen. So ist das Leben und das Sein nicht von der
Krankheit, und die Krankheit nicht von dem Leben zu trennen.
Nehmen wir Krankheit als Chance, lassen wir Krankheit nicht in
Schuld, Strafe, Sühne, Bestrafung oder Sünde abgleiten, sondern
wollen wir die uns Anvertrauten ermuntern, ihre
Selbstheilungskräfte zu aktivieren, und das Steuerrad ihres
Lebens selbst in die Hand zu nehmen.


 
Kontaktdaten

www.jakesz.com


 

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