20 Erosion von Öffentlichkeit
36 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
“Können und wollen wir uns ein Marktversagen an einer so
wichtigen Stelle leisten?”
Diese Frage stellt Frau Prof. Dr. Barbara Witte. Sie ist eine der
Autor:innen der Studie "Erosion von Öffentlichkeit - Freie
Journalist*innen in der Corona-Pandemie". Die Ergebnisse sind,
zumindest für den Lokaljournalismus an Tageszeitungen,
verheerend: Hier fielen monatelang nicht nur die Anlässe für
Berichterstattung (Kultur, Sport, polit. Selbstverwaltung) und
damit die Beschäftigungsmöglichkeiten weg. Die Pandemie wirkte
nach Aussage der Autor:innen der Studie zudem wie ein
Brandbeschleuniger der bestehenden Probleme bei der Entlohnung
freier Kolleginnen und Kollegen.
Und damit nicht genug: Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen
gingen, zumindest am Anfang, an den freien Journalist*innen als
Soloselbstständige größtenteils vorbei. Wenn Verlagshäuser ihre
Festangestellten zudem in Kurzarbeit schickten, war es ihnen
sogar untersagt, Aufträge an Freie zu geben. So blieben diesen
oft nur der Rückgriff auf eigene Rücklagen (bspw. aus der
Altersvorsorge) oder Hilfe aus persönlichen Netzwerken (Familie
und Freundeskreise). Eine Folge waren verstärkte Ambitionen
vieler Freier, dem Journalismus ganz den Rücken zuzukehren oder
auf andere Jobangebote, beispielsweise aus dem PR-Bereich,
zurückzugreifen.
Unsere Moderatorin Mariana Friedrich spricht mit Frau Prof. Dr.
Barbara Witte über die Studie und die erschreckenden Ergebnisse.
Und darüber, dass wir uns ein Marktversagen beim
(Lokal)Journalismus definitiv nicht leisten können.
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