Kraftakt Pflege
Tag und Nacht für einen Menschen sorgen: das überfordert viele
Betroffene. Wie die Malteser pflegenden Angehörigen helfen, hören
Sie in dieser Sendung.
36 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Rund drei Millionen Menschen sind in Deutschland auf Pflege
angewiesen. Fast drei Viertel von ihnen werden zu Hause von ihren
Familienangehörigen betreut. Viele pflegende Angehörige merken aber
schon nach kurzer Zeit, dass sie sich mit der Versorgung eines
Menschen, der unter Umständen Tag und Nacht Hilfe braucht,
übernommen haben. Die Malteser im Erzbistum München und Freising
haben auf die Nöte der Betroffenen reagiert und vor gut eineinhalb
Jahren eine Fachstelle für pflegende Angehörige eingerichtet.
Auslöser waren die Anfragen von Angehörigen, die ihre dementiell
erkrankten Verwandten in die Malteser Tagesstätte MalTa im Münchner
Stadtteil Berg am Laim bringen. Dort werden Gäste mit beginnender
Demenz betreut. Für die Leiterin der Einrichtung sei es auf Dauer
nicht möglich gewesen, auf die Probleme der pflegenden Angehörigen
adäquat einzugehen, berichtet die Leiterin der Fachstelle,
Elisabeth Mauro. Diese sei in erster Linie für die Gäste da.
Trotzdem hätten die Betroffenen die Einrichtungsleitung immer
wieder um Hilfe gebeten, zum Beispiel, wenn es darum geht, Anträge
bei der Krankenkasse zu stellen. Noch schwieriger sei es gewesen,
den Menschen zu helfen, die von der Pflegesituation generell
überfordert sind. Hier brauche es eine grundlegende Analyse des
sozialen Umfelds und der Familienstruktur, so Mauro. Die Malteser
hätten das hohe Maß an Beratungsbedarf erkannt und sich für die
Einrichtung der Fachstelle entschieden. Die biete den Vorteil,
gezielt auf die zahlreichen Hilfsangebote hinzuweisen, die die
Malteser für pflegende Angehörige bereithalten. Wer einen Menschen
pflegt, bräuchte aber nicht nur praktische Unterstützung, erklärt
Mauro. Im Gespräch stelle sich oft heraus, dass viele gar nicht
wissen, was Pflege generell bedeutet. Pflege habe auch geistige,
soziale und psychologische Aspekte. „Pflege kann einfach bedeuten,
dass ich bei jemandem bin, daneben sitze und ihm Gesellschaft
leiste, weil die Person sich sonst einsam fühlt“. Diese umfassende
Fürsorge könne schnell zur Überlastung der Familienangehörigen
führen. Elisabeth Mauro rät deshalb, vor der Übernahme einer
häuslichen Pflege genau zu prüfen, ob man selber physisch und
psychisch dazu überhaupt in der Lage ist. Außerdem sei wichtig,
dass pflegende Menschen immer auf ein soziales Netzwerk
zurückgreifen können, das sie entlastet. Der Idealfall sei die
pflegende Familie, in der die Aufgaben auf mehreren Schultern
verteilt werden können. Erst wenn die Pflegesituation in der
Familie geklärt sei, könnten dann auch die Angebote der Malteser
greifen, erklärt Mauro. Menü-Service, Patienten-Fahrdienst,
Besuchsdienst für Menschen mit Demenz oder Hausnotruf sind nur eine
Auswahl der Dienste, die die Malteser auch mit Unterstützung von
ehrenamtlichen Mitarbeitern anbieten.
angewiesen. Fast drei Viertel von ihnen werden zu Hause von ihren
Familienangehörigen betreut. Viele pflegende Angehörige merken aber
schon nach kurzer Zeit, dass sie sich mit der Versorgung eines
Menschen, der unter Umständen Tag und Nacht Hilfe braucht,
übernommen haben. Die Malteser im Erzbistum München und Freising
haben auf die Nöte der Betroffenen reagiert und vor gut eineinhalb
Jahren eine Fachstelle für pflegende Angehörige eingerichtet.
Auslöser waren die Anfragen von Angehörigen, die ihre dementiell
erkrankten Verwandten in die Malteser Tagesstätte MalTa im Münchner
Stadtteil Berg am Laim bringen. Dort werden Gäste mit beginnender
Demenz betreut. Für die Leiterin der Einrichtung sei es auf Dauer
nicht möglich gewesen, auf die Probleme der pflegenden Angehörigen
adäquat einzugehen, berichtet die Leiterin der Fachstelle,
Elisabeth Mauro. Diese sei in erster Linie für die Gäste da.
Trotzdem hätten die Betroffenen die Einrichtungsleitung immer
wieder um Hilfe gebeten, zum Beispiel, wenn es darum geht, Anträge
bei der Krankenkasse zu stellen. Noch schwieriger sei es gewesen,
den Menschen zu helfen, die von der Pflegesituation generell
überfordert sind. Hier brauche es eine grundlegende Analyse des
sozialen Umfelds und der Familienstruktur, so Mauro. Die Malteser
hätten das hohe Maß an Beratungsbedarf erkannt und sich für die
Einrichtung der Fachstelle entschieden. Die biete den Vorteil,
gezielt auf die zahlreichen Hilfsangebote hinzuweisen, die die
Malteser für pflegende Angehörige bereithalten. Wer einen Menschen
pflegt, bräuchte aber nicht nur praktische Unterstützung, erklärt
Mauro. Im Gespräch stelle sich oft heraus, dass viele gar nicht
wissen, was Pflege generell bedeutet. Pflege habe auch geistige,
soziale und psychologische Aspekte. „Pflege kann einfach bedeuten,
dass ich bei jemandem bin, daneben sitze und ihm Gesellschaft
leiste, weil die Person sich sonst einsam fühlt“. Diese umfassende
Fürsorge könne schnell zur Überlastung der Familienangehörigen
führen. Elisabeth Mauro rät deshalb, vor der Übernahme einer
häuslichen Pflege genau zu prüfen, ob man selber physisch und
psychisch dazu überhaupt in der Lage ist. Außerdem sei wichtig,
dass pflegende Menschen immer auf ein soziales Netzwerk
zurückgreifen können, das sie entlastet. Der Idealfall sei die
pflegende Familie, in der die Aufgaben auf mehreren Schultern
verteilt werden können. Erst wenn die Pflegesituation in der
Familie geklärt sei, könnten dann auch die Angebote der Malteser
greifen, erklärt Mauro. Menü-Service, Patienten-Fahrdienst,
Besuchsdienst für Menschen mit Demenz oder Hausnotruf sind nur eine
Auswahl der Dienste, die die Malteser auch mit Unterstützung von
ehrenamtlichen Mitarbeitern anbieten.
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