Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Michael Busshaus/Justtrade

Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Michael Busshaus/Justtrade

Der Neobroker-Chef über die Folgen des drohenden Payment For Order Flow Verbots
43 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Wer dachte, die EU-Kommission Die ersten Gerüchte, dass die
hiesigen Finanzaufseher ein Problem mit der Payment-For-Order-Flow
Praxis haben könnten - die gab es schon im Sommer. Auch wir bei
Finanz-Szene gingen ihnen nach, kamen aber nicht so recht weiter:
Die Neobroker, deren ganzes Geschäftsmodell auf der Praxis der
Provisionen für die Weitergabe der Order fußt, konnten die Gerüchte
zerstreuen. Und selbst im Umfeld der Finanzaufsicht Bafin gab man
sich eher lax und großzügig. Solange die Provisionen für die
Verbesserung des Handels verwendet werden und alles transparent
gemacht wird, sei doch alles in Butter.  Dass sich alle
Akteure sehr lang in trügerischer Sicherheit wiegen konnten, hat
einen simplen Grund. Das "Feuer" kommt meist daher, von wo man es
nicht erwartet. In diesem Fall: "Von ganz oben". Aus Brüssel. Von
der EU-Kommission, die den Rahmen für die Finanzmarktregulierung
setzt, die nationales Recht bestimmt und den lokalen Aufsehern den
Rahmen setzt. Und dort geht plötzlich alles sehr schnell und liegt
seit vergangenen Donnerstag (siehe unsere exklusive
Berichterstattung hier) ein konkreter Entwurf für die Reform der
Finanzmarktregulierung vor, die ohne Umschweife und
Ausnahmeregelungen jede Form von Provisionen von Dritten bei
Orderweitergabe verbieten soll.  Anlass für uns, einmal einen
"Deep Dive" in die Folgen eines möglichen Verbots zu versuchen.
Dafür gewinnen konnten wir Michael Bußhaus, Chef des Neobrokers
Justtrade, seit 20 Jahren Broker-Experte mit Chefpositionen unter
anderem bei Onvista und der Comdirect und somit auch inmitten des
"Sturms", der hier gerade aufzieht. "So, wie das nun im Entwurf
drinsteht, hat es uns schon überrascht", gibt Bußhaus auch
unumwunden zu - sagt aber auch, dass die Folgen erheblich
weitreichender sein könnten, als sich das viele vorstellen.
Betroffen wären auch Transaktions- und Abwicklungsbanken, die
klassischen Broker, die ebenfalls schon "seit 25 Jahren
Payment-For-Order-Flow Zahlungen erhalten". Und selbst klassische
Banken, deren Geschäftsmodelle mit Hochpreis-Gebühren womöglich
geschützt würden, hätten laut Bußhaus keinen Grund zu jubeln,
schließlich deute die geplante Regulierung auf ein nahendes
generelles Verbot von Provisionszahlungen von Dritten - was
wiederum die Anlageberatung und dazugehörigen Geschäftsmodelle
grundsätzlich revolutionieren könnte.  Bußhaus hat auch
konkrete Theorien, wie die Welt nach einem möglichen Verbot
aussehen könnte ("Zahlen wird es der Kunde über neue Entgelte") und
führt auch aus, warum der Erfolg der Neobroker nicht allein
preisgetrieben sei. ===== Wir bedanken uns beim Sponsor FIO – dem
Experten für Finanz-Software und Zahlungsverkehr mittels virtueller
Konten. Erfahren Sie mehr unter
[www.fio.de/finance](http://www.fio.de/finance) === Fragen und
Feedback zum Podcast: redaktion@finanz-szene.de oder (auch anonym)
über Threema: TKUYV5Z6

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