Warum Du nicht immer alles musst was Du kannst, um erfolgreich zu sein

Warum Du nicht immer alles musst was Du kannst, um erfolgreich zu sein

Eine ganz persönliche Geschichte übers Loslassen
11 Minuten
Podcast
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Lösungsimpulse für Dich, Dein Leben & Deine Beziehungen- Audiocoaching mit Herz & Verstand 

Beschreibung

vor 6 Jahren

In diesem Artikel geht es um eine ganz persönliche Erfahrung,
die Du vielleicht auch kennst. Ich verrate Dir, wie
ich mich unglaublich unter Druck setzte um erfolgreich zu sein
und wie ich mich mit drei einfachen Fragen davon
befreite. 


Auf meine Beharrlichkeit bin ich immer stolz gewesen. Dass ich
durchhalten kann und vieles ausprobiere, das hat mich in meinem
Leben sehr oft Grenzen überwinden und viele Ziele erreichen
lassen. Ich kann mich dafür  ordentlich reinhängen, mich ins
Zeug legen und ja- ich möchte vorwärts kommen. Und zu meinen
Grundsätzen gehört die Überzeugung, dass sich in jedes Menschen
Leben immer wieder neue Möglichkeiten, Inspirationen und Chancen
zeigen- man muss Sie nur wahrnehmen und ergreifen.


Ehrlich gesagt, hab ich mir deshalb nie wirklich erlaubt, mich
vor irgendetwas zu drücken oder irgendeine Möglichkeit
auszulassen, die sich im Hinblick auf mein jeweiliges Ziel gerade
bot.


So habe ich (fast) immer geschafft, was ich mir vorgenommen habe.
Klingt nach einer Erfolgsstory, oder? Aber das ist nur die halbe
Wahrheit. Mach das bitte nicht nach.


Denn die Sache hat auch einen großen Haken. Um ehrlich zu sein,
habe ich mich mit meiner Erfolgsstrategie nämlich auch immer
wieder sehr stark unter Druck gesetzt und manchmal habe ich es
gar nicht bemerkt. Der Grund dafür war, dass ich mich immer
wieder zu Sachen zwang- die ich eigentlich gar nicht wirklich
wollte. Ich erlaubte mir einfach nicht, etwas abzulehnen, eine
Möglichkeit auszulassen oder eine Chance zu verpassen.
Schließlich hatte ich ja ein Ziel...


Oft hab ich dabei sogar meine innere Stimme bewusst übergangen,
wenn sie mir sagte: "Tu das nicht, das ist nicht Dein Weg."


Mein kritischer Verstand hatte nämlich ein anderes Motto. Er
sagte stets: "Wo die Angst ist, da ist der Weg." Und ich hörte
auf ihn.


Vor ein paar Monaten kam wieder so ein Moment voller Chancen. Auf
Empfehlung einer Klientin bekam ich überraschend das Angebot ein
Seminar zum Thema "Persönlichkeit und Beziehung" zu leiten.
Bingo! Genau mein Thema! Es stimmte einfach alles, das Honorar
war ein Traum. Folgeaufträge waren in Aussicht gestellt. Ich
brauchte nur noch zuzusagen.


"Wow", dachte ich im ersten Moment. "Was für eine Riesenchance!"
Doch die richtige Freude wollte nicht wirklich aufkommen. Und es
gibt auch einen Grund dafür. Ich sage das nicht gern, aber es ist
nun mal die Wahrheit:


 


Ich gebe nicht gern Seminare. Mit einer größeren Gruppe
Menschen zu arbeiten ist einfach nicht mein Ding. War es noch
nie! Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich mit Einzelpersonen oder
Paaren arbeite.


 


Ich weiß! Bei diesem Statement denkt man sofort an innere
Blockaden, alte Ängste und Selbstzweifel. Ja, das dachte ich
auch. Glaub mir, ich hab damit immer wieder gearbeitet, an meinen
Glaubenssätzen, mit dem inneren Kind und allen möglichen anderen
Methoden. Und ich habe mich bewusst konfrontiert, habe Vorträge
gemacht und Seminare gegeben. Du kennst ja das Motto: "Tschaka,
Du schaffst es!"


Klar. Ich habe es immer geschafft. Sogar ganz gut, glaube ich.
Jedenfalls wenn es um die Außenwirkung ging oder darum,  die
Teilnehmer zufriedenzustellen und meine eigenen Ansprüche. Aber
habe ich es gerne gemacht? Hatte ich Freude dabei? Kam etwas in
mir ins Fließen?


Ganz ehrlich? Nein. Es war immer anstrengend, ich fühlte mich
angespannt und nicht wirklich wohl. Das war nicht wirklich
ich.


Ich beschloss also irgendwann, es zu lassen. Schluss mit der
Quälerei und dem ständigen Anlauf nehmen. Schließlich kann nicht
jeder eine Rampensau sein, oder?


Damit kam ich ganz gut klar. Alles bestens. Bis zu dem Tag, an
dem mir dieses ganz besondere Angebot ins Haus flatterte. Und
nun?


Ich MUSS das einfach machen, dachte ich. Dachte mein kritischer
Verstand, um genau zu sein. Er sagte: Du wirst es für immer
bereuen, wenn Du jetzt nein sagst. Davon träumt doch jeder Coach.
Das ist der nächste Erfolgsschritt.


"Lass es", sagte meine Intuition. Eine leise Stimme. Sie hatte
keine Chance. Also nahm ich den Auftrag an und anfangs war ich
stolz auf mich.


Erst einmal passierte nichts, außer dass die Zeit verging. Der
Termin rückte näher. Ich begann, das Seminar vorzubereiten. Und
plötzlich befiel mich eine Art lähmende Starre. Zweifel plagten
mich. Ich wollte das nicht, ich hatte Angst. Ein innerer
Widerstand. Zum Ausreißen! In Gedanken erwog ich irgendwelche
Ausflüchte: eine plötzliche Erkrankung, ein familiärer Notstand,
ich war ziemlich kreativ. Was nichts half- denn Kneifen kam nicht
in Frage für mich.


Es wurde immer schlimmer. Und damit meine ich wirklich schlimm.
Ich konnte an nichts mehr anderes denken, als an das blöde
Seminar. Ich fühlte mich wie ein Opferlamm auf dem Weg zur
Schlachtbank. Hilflos, machtlos und klein. Kein Entrinnen
möglich.


Als ich nachts nicht mehr schlafen konnte, begriff ich dass
irgendetwas komplett aus dem Ruder gelaufen war. Ich setzte mich
hin und stellte mir die gleichen Fragen, die ich auch einer
Klientin in so einer Situation stellen würde:


 


- Tue ich das was ich tue, aus Angst, aus Liebe oder aus
Hoffnung?


- Wenn ich das Seminar gebe, was habe ich dann für mich
erreicht? Wird es mich glücklicher machen?


- Muss ich wirklich immer alles, was ich kann? Wer sagt
das?


 


 
Auf der Suche nach Antworten stieß ich auf unliebsame innere
Haltungen. Man könnte sie als gute, alte Bekannte bezeichnen.
Vielleicht kennst Du sie ja auch:

 


- die Angst, loszulassen


- der innere Drang nach Perfektion


- die Absicht, fremde Erwartungen und Vorstellungen zu
erfüllen


- die Angst vor Fehlern und Versagen


- die Befürchtung, abgelehnt oder bewertet zu werden


Zugegeben, es ist nicht ganz einfach sich ganz ehrlich seiner
eigenen Wahrheit zu stellen. Aber als ich mir darüber klar wurde,
dass meine eigentliche Motivation zu diesem Auftrag eigentlich
das Resultat meiner Ängste und Zweifel war und nicht die Liebe
und die Leidenschaft zu meinem Beruf- da wurde es plötzlich
einfacher.


 


Ich gab mir folgende Erlaubnisse:




- Ich muss nicht alles machen, nur weil ich es kann!


 


- Ich darf "Nein" sagen!


 


- Ich darf das tun, was sich mit meiner Freude und
Leidenschaft verbindet !


 


- Ich darf unperfekt sein!



 


 


Von da an war alles einfach. Ich fühlte Stimmigkeit in mir. Ich
wusste, was zu tun war. Ich rief den Auftraggeber an und sagte
einfach ab. Ich verwendete keinerlei Ausreden, ich sagte einfach
genau das, was meiner inneren Wahrheit entsprach.


Dass ich mich herzlich bedanke, aber ich wahrscheinlich nicht die
Richtige für diesen Auftrag sei. Dass ich mich nicht wirklich
wohl vor großen Gruppen fühle und dann wohl auch nicht die Beste
für diesen Job sein könne. Dass ich ihm gerne eine Kollegin
empfehlen würde...


Und was soll ich Dir sagen, es war gar nicht schwer! Es musste
mich nicht einmal anstrengen. Denn diese Worte kamen aus meiner
innersten Überzeugung. Wir beendeten das Gespräch mit einem
Lachen...


Wow! Was dann kam, ist einfach unbeschreiblich. Ich fühlte mich
unendlich frei! Es war so, als wären Tonnen von Steinen von
meinen Schultern genommen worden. Ich war so fröhlich und wie
schon lange nicht mehr, dabei hatte ich mir gerade einen gut
dotierten Auftrag durch die Lappen gehen lassen.


Aber ich stand mir endlich nicht mehr selbst im Weg. Was für ein
großartiges Gefühl!


Und was hat das mit Dir zu tun? Ganz einfach, ich möchte Dir Mut
machen. Immer wieder in unserem Leben gibt es Situationen, in
denen wir aufgefordert sind uns zwischen Fremd- und
Selbstbestimmung zu entscheiden. Zu uns selbst zu stehen und Mut
zu haben, einen individuellen, ganz eigenen Weg einzuschlagen ist
gar nicht so leicht. Aber es ist wichtig und das wertvollste
Geschenk, dass wir uns selbst machen können.


 


Deshalb ist es manchmal besser abzusteigen, als einen toten Gaul
ewig weiterzureiten. Das kann bedeuten, Menschen loszulassen, die
Dir nicht mehr gut tun. Es kann aber auch um Deine eigenen
überhöhten Ansprüche oder die Vorstellungen anderer Menschen
gehen.


 


Wer A sagt, muss eben nicht immer B sagen. Das ist nichts weiter
als eine starre Vorstellung, mit der wir uns unnötig quälen. Das
Leben aber verändert sich ständig. Es ist lebendig, es fliest, es
bewegt sich: in Dir, mit Dir, um Dich herum. Deshalb reicht es
nicht, starre Wertvorstellungen und Regeln über alles zu stülpen
und uns selbst darin einzusperren.


 


Unser Leben gelingt immer dann, wenn wir flexibel und situativ
spüren und erkennen, was JETZT gerade für uns stimmt.


 


Anzuerkennen dass ich nicht alles muss, was ich kann- das ist mir
wirklich schwer gefallen. Am Ende aber hat mich dieses Problem
frei gemacht. Die wirkliche Herausforderung für mich war nämlich
gar nicht das Seminar, sondern die Erlaubnis eine scheinbar
wertvolle Chance zum Erfolg auszulassen.


 


Der wirkliche Erfolg aber war das Loslassen. Es hat mich frei und
glücklich gemacht. Und wenn ich es kann, kannst Du es auch!


 


Und? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht? Was ist Dein ganz
persönliche Schwierigkeit, etwas loszulassen? Und wie hast Du es
geschafft?


 


Vielleicht magst Du Deine ganz eigenen Erfahrungen dazu in der
Kommentarfunktion mit uns teilen? Ich freue mich, von Dir zu
hören?


 


Herzlichst, Deine Claudia


 
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