Der Osten im Westen. Literarische Schätze aus den Rundfunkarchiven. Zweiter Teil: Siegfried Lenz, Friedrich Bischoff und Annelen von Mickwitz
53 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Zweiter Teil der Doppelepisode über deutschsprachige Autorinnen
und Autoren aus dem östlichen Europa im Rundfunk nach 1945.
Nachdem der erste Teil (Von Asch bis Zips 10) Hildegard Maria
Rauchfuß, Armin Müller und Christa Wolf in den Fokus stellte, die
in der DDR eine neue Heimat gefunden hatten, beschäftigt sich der
zweite Teil nun mit drei Medienschaffenden im westlichen Teil
Deutschlands.
Podcast-Host Vera Schneider (Deutsches Kulturforum östliches
Europa) spricht zunächst mit Hans-Ulrich Wagner
(Hans-Bredow-Institut Hamburg) über dessen Forschungs- und
Editionsprojekt zu dem in Ostpreußen geborenen Schriftsteller
Siegfried Lenz (1926–2014). Am Beispiel von Lenz‘ Vertriebenen-
und Ostpreußensendungen im Radio der 1950er Jahre wird deutlich,
wie der Autor als »Medienarbeiter« die erweiterten ästhetischen
Ausdrucksformen des Rundfunks zu nutzen verstand. Exemplarisch
dafür stehen Ausschnitte aus seinem Hörstück »Ich suche meinen
Namen« (1954), das fiktionale und dokumentarische Ebenen
eindrucksvoll miteinander verbindet.
Das Interview mit Magali Nieradka-Steiner (Universität
Heidelberg/Universität Mannheim) und Jana Behrendt (bis August
2022 Südwestrundfunk Baden-Baden) würdigt den aus Schlesien
stammenden Schriftsteller und Rundfunkpionier Friedrich Bischoff
(1896–1976). Zwischen 1925 und 1933 hatte Bischoff in leitender
Position beim Breslauer Rundfunk gearbeitet und in seiner
»Schlesischen Funkstunde« innovative Höhen erklommen. An diesen
Erfahrungen konnte er als Intendant des Südwestfunks Baden-Baden
ab 1946 anknüpfen. In Ausschnitten aus seinem Werk »Das Hörspiel
vom Hörspiel« (1931) und aus dem Interview »40 Jahre
Rundfunkarbeit« (1965) kommt Bischoff im Anschluss selbst zu
Wort.
Im dritten Gespräch stellen Elke Bauer und Antje Johanning
(Herder-Institut Marburg) die in Reval/Tallinn geborene
Deutschbaltin Annelen von Mickwitz (1922–1982) sowie ihren
Nachlass im Herder-Institut und bei der
Carl-Schirren-Gesellschaft vor. Ein biografischer Überblick macht
deutlich, welch existenzielle Bedeutung die Rundfunkarbeit für
die Autorin hatte, die sich eigentlich als Schriftstellerin sah
und vor allem für den Kinderfunk tätig wurde. Genauer betrachtet
wird ihre Adaption des Märchens »Die wunderbare Flöte«, in der
sie auch in Deutschland bekannte Märchenmotive mit einem
estnischen Kolorit versieht. Zwei Ausschnitte aus der 1966 im
RIAS Berlin gesendeten Aufnahme runden diese Podcastepisode ab.
Die Interviews für die Doppelepisode wurden während des Workshops
»Der Osten im Westen. Deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus
dem östlichen Europa im Rundfunk nach 1945« geführt. Dieser wurde
im Mai 2022 vom Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der
Deutschen im östlichen Europa (BKGE) und vom Leibniz-Institut für
Medienforschung | Hans-Bredow-Institut in Zusammenarbeit mit der
Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, der Historischen Kommission
der ARD und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa
veranstaltet.
Konzept, Redaktion, Moderation und technische Umsetzung: Vera
Schneider
Musik: Jaspar Libuda
Für die Gewährung der Nutzungsrechte an den Tondokumenten danken
wir dem Archiv von Radio Bremen, der Hauptabteilung Information,
Dokumentation und Archive des Südwestrundfunks und des
Saarländischen Rundfunks sowie dem Deutschen Rundfunkarchiv ganz
herzlich.
Bildnachweise
Großes Foto: Tonarchivbestände im Deutschen Rundfunkarchiv
Potsdam-Babelsberg, Vera Schneider, DKF; kleine Fotos (von links
nach rechts): Siegfried Lenz 1969, Bundesarchiv via Wikimedia
Commons, B 145 Bild-F030757-0015 / Schaack, Lothar; Annelen von
Mickwitz, Herder-Institut, Marburg; Friedrich Bischoff, SWR;
Collage: DKF
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